Finanzstaatssekrerät Koschyk gemeinsam mit Roxana Baur
Nach 5 Semestern Studium der Sozial- und Politikwissenschaften wollte ich mir das politische Leben einmal von ganz Nahem anschauen und es direkt miterleben. Daher bewarb ich mich für ein sechswöchiges Praktikum beim Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Herrn Koschyk. Ein Termin war schnell gefunden, die Wohnung in Berlin auch und es konnte losgehen.
Am 4. Februar stand ich vor den Türen des Paul-Löbe-Hauses und wurde von Herrn Konhäuser, dem Büroleiter und wissenschaftlichen Mitarbeiter von Herrn Koschyk, abgeholt. Von da an hieß es sechs Wochen lang Zuarbeit für: Briefe schreiben, Glückwünsche an Würdenträger verfassen, neue Gesetzesanträge zusammenfassen, Power Points erstellen, Hintergrundinformationen sammeln. Hier zeigte sich, dass man bei dieser Arbeit wirklich Generalist sein muss, beziehungsweise innerhalb von kürzester Zeit einer wird.
Nach den ersten zwei sitzungsfreien Wochen, in denen man im Paul-Löbe-Haus so gut wie alleine war und manchmal stundenlang keine Menschenseele auf den Gängen getroffen hat, kamen die Sitzungswochen. Diese waren das komplette Gegenteil: In allen Parlamentsgebäuden ging es zu wie in einem Bienenstock, alle eilten geschäftig hin und her, das Telefon klingelte ununterbrochen, das Fax stand kaum still, die Abstimmungssirenen riefen die Abgeordneten ins Plenum.
Diese Zeit war für mich ganz besonders spannend: Ich konnte die Arbeitsgruppensitzungen für Finanzen, für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie für Kultur und Medien, die Ausschusssitzungen für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, für Finanzen und Menschenrechte und humanitäre Hilfe besuchen, sowie an der öffentlichen Anhörung des NSU-Untersuchungsausschusses teilnehmen. Auch konnte ich mehrere Plenarsitzungen miterleben. Auf diese Weise konnte ich die Entstehung von Gesetzen von den Arbeitsgruppen über die Ausschüsse in das Plenum live mit verfolgen, was spannende Einblicke ermöglichte. Interessant waren auch Gespräche in der Bayerischen Landesvertretung und dem Finanzministerium (in dem man mit einem Paternoster fahren kann!).
Von Anfang an konnte ich selbst Aufgaben übernehmen und auf diese Weise die unterschiedlichsten Themen bearbeiten: Privatisierung der Wasserversorgung (= Europaweite Regelung der Konzessionsvergaberichtlinien im Dienstleistungssektor), Prävention von Rechtsextremismus, deutsche Schulen im Ausland, Beratungsförderung für mittelständische Unternehmen, Vorbereitung des Deutsch-Koreanischen Forums, Wahlrecht für Auslandsdeutsche, und und und…
Ich danke Herrn Konhäuser für die tolle Betreuung, die vielen Diskussionen und Lehrstunden. Ebenso möchte ich Herrn Koschyk danken, dass er mir dieses Praktikum ermöglicht hat. Ich habe viel gelernt, viele neue Einsichten gewinnen können und habe faszinierende Einblicke in das tägliche Politikgeschehen erlangt.
Roxana Baur
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