Ratsvorsitzender Hartmut Koschyk mit Dr. Thomas Leonhardt, Teammitgliedern der Stiftung Verbundenheit in Argentinien, Projektleiter Dr. Marco Just Quiles und Dr. Bernd Haberl, Leiter der Dr. Wiesent Schulen (v.l.n.r.) im Deutschen Klub in Buenos Aires.
Der Ratsvorsitzende der „Stiftung Verbundenheit“, Hartmut Koschyk, hat zwischen dem 23. und 27. November Argentinien besucht. Der ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Deutsche Minderheiten im Ausland und Parl. Staatssekretär a.D. rundet mit seinem Kurzbesuch ein erfolgreiches Jahr für die Stiftung Verbundenheit in Argentinien ab. Seit Februar arbeitet die Stiftung im Auftrag des Auswärtigen Amtes daran, die über 150 deutsch-argentinischen Kulturvereinigungen zu Partnern für die Mittlerorganisationen der Auswärtige Kulturpolitik zu entwickeln. Die zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen, wie beispielsweise die Reformierung des Dachverbandes der deutsch-argentinischen Vereinigungen F.A.A.G., sowie die Umsetzung verschiedener Formate im Bereich der Jugendarbeit, wurden von vielen Vereine aber auch von den deutschen Mittlerorganisationen in Argentinien sehr begrüßt. Aufgrund der positiven Resonanz hat das Auswärtige Amt kürzlich die Zusage für eine weitere Förderung des Projektes im Jahre 2020 gegeben.
Begleitet durch Dr. Marco Just Quiles, Leiter des Argentinien-Projektes der Stiftung Verbundenheit, konnte sich Ratsvorsitzender Koschyk vor Ort einen Eindruck über die Projektinhalte und die starke Vernetzung der Stiftung Verbundenheit mit den deutsch-argentinischen Vereinen im ganzen Land verschaffen. Neben der engen Zusammenarbeit mit dem Dachverband Deutsch-Argentinischer Vereinigungen F.A.A.G. wurden besonders gute Beziehungen zur Deutschen Botschaft in Argentinien, der Zentralstelle für das Deutsche Auslandsschulwesen (ZfA) und zu den Kulturgesellschaften des Goethe-Institutes aufgebaut. Nach ersten Gesprächen mit den Vertretern der F.A.A.G. in Buenos Aires reiste Koschyk mit Herrn Dr. Just Quiles und zwei weiteren deutschen Experten aus dem Dualen Ausbildungsbereich nach Villa General Belgrano, Provinz Córdoba.
In Villa General Belgrano, das durch seine deutsche Auswanderergeschichte folkloristisch geprägte ist, empfang Bürgermeister Sérgio Favot die Delegation um über Kooperationsmöglichkeiten im Ausbildungsbereich zu sprechen. Der Wunsch der Stadt sei es, so Favot, zukünftig Ausbildungsangebote für die Schüler der örtlichen Deutschen Schule in Deutschland anzubieten. Deswegen besuchte Koschyk neben der Deutschen Schule auch das Ausbildungszentrum „ITEC Foro de los Rios“. Im Gespräch mit Schülern und Auszubildenden wurde deutlich, dass Deutschland für junge Argentinier ein sehr attraktives Land zur beruflichen Weiterentwicklung ist. Die existierenden Bildungs- und Austauschangebote der deutschen Mittlerorganisationen würden sich aber meistens auf die größeren Städte beschränken. Deswegen begrüße man in Villa General Belgrano, dass die Stiftung Verbundenheit über das breite Netzwerk der deutsch-argentinischen Vereine gerade in peripheren Gebieten des Landes präsent sei. Im nächsten Jahr sollen die Ideen für eine Kooperation im Ausbildungsbereich konkretisiert werden.
In Buenos Aires wurde Hartmut Koschyk von der argentinischen Parlamentsabgeordneten Cornelia Schmidt-Liermann im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalles im Kongress empfangen. Frau Schmidt-Liermann, die eine große Unterstützerin des Argentinien-Projektes ist, betonte die gute Zusammenarbeit mit der Stiftung Verbundenheit und dankte Koschyk für seinen Besuch. Als Vorsitzende der „Freundschaftsgruppe Deutschland“ im Argentinischen Parlament freue sie sich insbesondere darüber, dass das Argentinien-Projekt so viel Unterstützung aus dem Deutschen Bundestag erhält. Nach dem Festakt wurde Hartmut Koschyk vom Deutschen Botschafter in Argentinien, Herrn Jürgen Christian Mertens begrüßt. Erfreut zeigte sich Koschyk über die Begegnung mit zwei jungen Mitgliedern der von der Stiftung Verbundenheit gegründeten Jugendinitiative #JungesNetzwerk, die ebenfalls im Kongress anwesend waren.
Der Besuch in Buenos Aires diente auch dazu das ortsansässige Team von Projektleiter Dr. Marco Just Quiles kennenzulernen. Bei einem Treffen mit anschließendem Arbeitsessen im Deutschen Klub in Buenos Aires tauschte sich Ratsvorsitzender Koschyk mit Natalia Gendelman, Projektmitarbeiterin der Stiftung Verbundenheit in Buenos Aires, Gabriel Podevils, Präsident des Deutschen Vereins San Justo (Provinz Santa Fe) und Jugendkoordinator der Initiative #JungesNetzwerk, Silvia Saenger, Leiterin der Wachnitz-Stiftung in Eldorado (Provinz Misiones) und Sprachkoordinatorin der Initiative #JungesNetzwerk, Mariano Aimar, Vorstandsmitglied im Deutschen Verein San Justo (Provinz Santa Fe) und Koordinator für Umwelt- und Sozialprojekte der Initiative #JungesNetzwerk sowie Sebastian Schulz, Präsident des Deutsch-Österreichischen Vereins Resistencia (Provinz Chaco) und Kulturmanager der Initiative #JungesNetzwerk aus. Koschyk dankte den Teammitgliedern für die sehr erfolgreichen Projektergebnisse, darunter die in verschiedenen Provinzen durchgeführten Fortbildungen für deutsch-argentinische Vereine, die zahlreichen Aktivitäten im Rahmen der Initiative #JungesNetzwerk und die Beratungstätigkeiten für den Dachverband F.A.A.G.. In Deutschland, so Koschyk, sehe man das große Potential der Initiative #JungesNetzwerk und besonders das Engagement des Organisationsteams. Projektleiter Dr. Just Quiles dankte dem Ratsvorsitzenden in diesem Zusammenhang für die uneingeschränkte Unterstützung und Gestaltungsfreiheit. Wie schon bei der Vorstellung der Projektergebnisse im September in Berlin verdeutlicht, werde man dank der erneuten Förderung die Aktivitäten im nächsten Jahr auf die Nachbarländer Argentiniens ausweiten. Erste Kontakte wurde dieses Jahr schon in Chile und Paraguay geknüpft.
Zum Abschluss seines Besuches, trafen sich Ratsvorsitzender Koschyk und Projektleiter Dr. Marco Just Quiles mit den Vertretern der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Hans-Seidel-Stiftung sowie mit dem deutschen Botschafter, Jürgen Christian Mertens. In den Gesprächen wurde das Ziel der Stiftung Verbundenheit betont, einen neuen Ansatz der „zivilgesellschaftlichen Diplomatie“ in Argentinien zu fördern. Man wolle nicht nur ein weltoffenes und modernes Deutschlandbild vermitteln, es gehe vor allem darum, argentinischen Bürgern mit einem Deutschlandbezug dazu zu motivieren, den Aufbau zivilgesellschaftlicher Brücken nach Deutschland proaktiv zu gestalten. Die Aufgabe der Stiftung Verbundenheit sei es, so Koschyk, die notwendigen Impulse und Voraussetzungen für dieses zivilgesellschaftliche Engagement zu schaffen. Ein gutes Beispiel dafür ist die kürzlich von der Stiftung Verbundenheit geschaffene elektronische Plattform, die es den Mitgliedern der Initiative #JungesNetzwerk ermöglicht, eigene Kulturprojekte zu entwickeln, online mit anderen Mitgliedern zu bearbeiten und nach Unterstützung bei den deutschen Mittlerorganisationen zu suchen.
Den letzten Gesprächstermin in Buenos Aires führte Herr Koschyk bei der ältesten deutschsprachigen Zeitung Lateinamerikas, dem Argentinischen Tageblatt. Der Verleger Juan Alemann hatte zu einem Treffen mit Redaktionsleiter Stefan Kuhn und Redakteur Marcus Christoph geladen. Auch hier verdeutlichten Ratsvorsitzender Koschyk und Projektleiter Dr. Marco Just Quiles die Prämisse des Argentinien-Projektes, zivilgesellschaftliche Brücken zwischen Deutschland und Argentinien zu bauen. Um diese „Brücke“ auch in Deutschland zu stärken, habe man zuletzt den Kontakt zur argentinischen Botschaft in Berlin hergestellt. Man überlege gemeinsam mit den Kulturverantwortlichen in der Botschaft, wie man junge Argentinier in Deutschland in die Initiative #JungesNetzwerk einbinden könnte (siehe unten den Artikel im Argentinischen Tageblatt).
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