Der Parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk überreichte die ersten Ausgaben der neuen Gemeinschaftsmarke an den japanischen Botschafter Takahiro Shinyo und an den Regensburger Oberbürgermeister Hans Schaidinger (von links).
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Regensburg – Eine überaus positive Zwischenbilanz über 150 Jahre freundschaftliche Beziehungen zwischen Japan und Deutschland haben der japanische Botschafter Takahiro Shinyo und der Parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk am Freitag in Regensburg gezogen. „Durch eine Vielzahl gemeinsamer Interessen und der Verpflichtung zu globaler Verantwortung sind beide Länder natürliche Partner und Freunde für das neue Jahrhundert“, sagte Koschyk bei der Vorstellung der neuen Sonderbriefmarken aus der Serie „Weltkulturerbe der UNESCO“ mit den Motiven des Regensburger Doms und des Tempels der japanischen Stadt Nara. Beide Länder hätten sich stets gegenseitig beeinflusst, auch wenn sie rund 9500 Kilometer entfernt liegen, so Botschafter Shinyo.
Japan und Deutschland gehörten nicht nur seit Jahrzehnten zu den größten und erfolgreichsten Marktwirtschaften der Welt, auch die kulturellen Beziehungen sind außerordentlich stark, sagte Staatssekretär Koschyk. Seinen Worten zufolge gebe es derzeit 56 Japanisch-Deutsche Gesellschaften und 127 Hochschulkooperationen, 54 deutsche Schulen, an denen japanisch unterrichtet wird und 75 japanische Oberschulen mit Deutsch als Unterrichtsfach. Darüber hinaus studierten derzeit rund 2500 japanische Studenten in Deutschland und immerhin 450 deutsche Studenten in Japan. Insgesamt lebten in Deutschland cirka 34000 Japaner, für 6000 Deutsche sei Japan zur Wahlheimat geworden.
Dokumentiert werden sollen die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern künftig in den neuen Gemeinschaftsmarken. Eine davon zeigt den berühmten Regensburger Dom St. Peter, der zu den bedeutendsten Bauwerken der Gotik zählt und der die einzige gotische Kathedrale Bayerns ist. Auf der zweiten Marke ist der Tempel Yakushi-ji der Stadt Nara zu sehen, dessen östliche Pagode nachweislich aus dem 7. Jahrhundert stammt.
Bis die Motive auf die Briefmarken kamen, war es allerdings ein weiter Weg. In einer gemeinsamen Jurysitzung in Tokio haben Delegationen aus beiden Ländern die Favoriten der jeweiligen nationalen Wettbewerbe begutachtet und schließlich die Entwürfe des Dortmunder Grafikers Dieter Ziegenfeuter ausgewählt. Er gehört bereits seit Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Grafikern, die Briefmarken entwerfen.
Die Briefmarke mit dem Regensburger Motiv hat einen nominalen Wert von 75 Cent, was dem neuen Auslandporte der Deutschen Post entspricht, die Marke mit dem japanischen Motiv hat einen Wert von 55 Cent (Standardbrief). Insgesamt ist die Sondermarke mit dem Regensburger Motiv in der stattlichen Auflage von knapp 47 Millionen Stück erschienen, von der japanischen Marke wurden knapp sechs Millionen gedruckt.
„Briefmarken sind weit mehr als reine Postwertzeichen“, sagte der Regensburger Oberbürgermeister Hans Schaidinger. Er bezeichnete die Postwertzeichen als Repräsentanten der Kultur und Geschichte eines Landes. Die neue Marke mit dem Dom sei bereits die sechste Briefmarke seit 1978 mit einem Regensburg-Motiv. Erstmals aber sei sie eingebunden in eine Gemeinschaftsausgabe, wobei der Dom für die Baukunst der westlichen und der japanische Tempel für die Baukunst der östlichen Welt stünden. Beide Motive zeigten die Schönheit und Besonderheit ihres Landes, beide Marken sollen die Kultur- und Baugeschichte in das jeweilige andere Land transportieren.
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