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Rituale und Bräuche erleichtern Umgang mit dem Tod / MdB Koschyk besuchte Albert-Schweitzer-Hospiz in Bayreuth
21. Dezember 2013
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Sterben gehört zum Leben. Eine Einrichtung in der dieser Satz tagtäglich zur Realität wird, ist das Albert-Schweitzer-Hospiz im Bayreuther Stadtteil Oberpreuschwitz. „Das Hospiz nimmt eine ganz wichtige Aufgabe wahr, gegenüber seinen Gästen genauso wie gegenüber deren Angehörigen“, sagte der Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk vor kurzem bei einem Besuch der Einrichtung. Koschyk ist Mitglied im Hospiz-Freundeskreis.

Hospiz BT

Ein Bild vom Reichstag in Berlin brachte der Bundestagsabgeordnete für das Albert-Schweitzer-Hospiz in Bayreuth mit (von links): Dr. Franz Sedlak von der Diakonie, Bettina Landes und Stefanie Hellbach vom Hospiz, der Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk, Hospizleiterin Angelika Eck, Pfarrer Jochen Fähler (von links).


Die Kultur des Abschiednehmens verkümmert immer mehr, bedauerte Koschyk. Dabei seien es gerade Rituale und Bräuche, die einem dem Umgang mit dem Tod erleichtern können, so der frühere Pfarrer der evangelisch-reformierten Kirche in Bayreuth und Initiator des Hospizes Jochen Fähler. Dazu komme außerdem, dass viele Menschen mit der Pflege überfordert sind. Dennoch werde das Thema immer wieder verdrängt, so die Leiterin Angelika Eck. „Die Auseinandersetzung mit diesem Teil des Lebens geht unter und wird auch nicht mehr gelernt“, bedauerte Dr. Franz Sedlak von der Diakonie.
Ein Hospiz ist eine Einrichtung, die sich der Pflege sterbender Menschen widmet. Unheilbar kranke Personen sollen dort in ihrer letzten Lebensphase eine respektvolle, umfassende und kompetente Betreuung erfahren. Eine unheilbare Erkrankung in fortgeschrittenem Stadium, schwere Symptomatik und eine Lebenserwartung von wenigen Wochen oder Monaten sind die Aufnahmekriterien, so die Leiterin. Der größte Teil aller Gäste leide unter einer unheilbaren Krebserkrankung. Darunter seien auch junge Leute zwischen 30 und 50 Jahren. „Ein Hospiz ist keineswegs eine Angelegenheit von Hochbetagten, so Angelika Eck.
Das Hospiz ist zwar in der Nähe des Bayreuther Klinikums angesiedelt, hat damit aber nichts zu tun. Ziel der dortigen Palliativstation für unheilbar Kranke ist es, Symptome bei den Patienten zu lindern und den Patienten unter Umständen wieder nach Hause entlassen zu können, während das Pflegehospiz Sterbenskranken Heimat bis zuletzt geben soll.
Das Albert-Schweitzer-Hospiz ist auf zehn Plätze ausgerichtet und wird in Form einer gemeinnützigen GmbH vom Diakonischen Werk zusammen mit dem Hospizverein und der Hospizstiftung betrieben. Zehn Prozent des Etats, das sind rund 100000 Euro pro Jahr, müssen über Spenden erwirtschaftet werden. Damit möchte der Gesetzgeber unter anderem verhindern, dass ein Hospiz mit Gewinnabsichten betrieben werden könnte. Um das Geld aufzutreiben, werden beispielsweise von lokalen Künstlern gestaltete Weihnachtskarten verkauft, so Stefanie Hellbach, die beim Hospiz für das Fundraising zuständig ist.
Die Einrichtung befindet sich mitten in einem beliebten Neubaugebiet und in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Kindergarten. Anfangs habe es viele Widerstände der Bewohner aus den umliegenden Häusern und der Grundstückseigentümer gegeben, erinnern sich die Verantwortlichen. Zwischenzeitlich habe sich allerdings vieles verändert. Manche Nachbarn basteln mittlerweile sogar für unseren Basar, so Hellbach.
Aufgrund seines christlichen Hintergrundes und seiner großen humanistischen Bedeutung wurde die Einrichtung nach dem Arzt und Theologen Albert Schweitzer (1875 – 1965) benannt. Bayernweit gibt es 13 Hospize, vier davon stehen unter Trägerschaft der Diakonie.

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