Unter dem Motto „Festliche Events in markgräflichen Bauwerken“ findet vom 29. März bis zum 7. April das 19. Bayreuther Osterfestival statt. „Mit rund 100 Musikern aus 32 Nationen ist das Festival diesmal so international, wie nie zuvor, sagte Intendant Ulrich S. Schubert bei der Programmvorstellung.“ Die Ausrichtung sei trotzdem die gleiche geblieben: „Wir wollen der Region ein hochkarätiges interessantes Angebot bieten, internationale Begegnungen zwischen jungen Künstlern fördern und schwerkranken, speziell krebskranken Kindern helfen.“
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Internationalen Orchesterakademie und Parlamentarische Staatssekretär Hartmut Koschyk begrüßte vier Teilnehmer am Bayreuther Osterfestval, die aus Nord-Korea kommen: den stellvertretende Leiter des Isang-Yun-Musikinstituts Hong Song Hwa und die Geigerin Im Jong Sun (von links) sowie den Cellisten Hwang Chang Hyok und die Bratschistin Rim Hyang Gum (von rechts).
Beim Osterfestival werde der Satzungszweck der Völkerverständigung in herausragender Art und Weise gelebt, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Internationalen Orchesterakademie und Parlamentarische Staatssekretär Hartmut Koschyk. Er hatte sich ganz besonders dafür eingesetzt, dass mit den beiden Streicherinnen Im Jong Sun und Rim Hyang Gum, dem Cellisten Hwang Chang Hyok und dem Stellvertretendem Leiter des Isang-Yun-Musikinstituts Hong Song Hwa auch wieder Musiker aus Nordkorea am Osterfestival teilnehmen können. Aufgrund der Zuspitzung der politischen Ereignisse im geteilten Korea, hätten alle Verantwortlichen bis zuletzt gebangt. „Wenn auch Politik und Diplomatie sprachlos sind, Kultur ist niemals sprachlos“, sagte Koschyk und freute sich darüber, dass sich die jungen Musiker in die „Sinfonie der Nationen einreihen.
Als weitere Premieren stellte Intendant Schubert die Teilnahme junger Musiker aus Ägypten und dem Libanon vor. Viele von ihnen hätten noch nie Schnee gesehen und noch nie Minusgrade erlebt, sagte Schubert. Geprobt werde derzeit täglich von 9 bis 22 Uhr im oberpfälzischen Pleystein, ehe das Sinfonieorchester zu seiner kleinen Tournee mit Konzerten in Weiden, Bayreuth, Selb und Jena aufbricht.
Das Festival beginnt am Karfreitag mit Louis Spohrs selten aufgeführtem Oratorium „Des Heilands letzte Stunden“. Unter der Leitung von Stadtkirchenkantor Michael Dorn werden die Hofer Symphoniker die Christuskirche in Musik hüllen. Am Ostersonntag wird das große Symphonieorchester der IJOA Auszüge aus Richard Wagners Bühnenweihfestspiel „Parsifal“ zur Aufführung bringen. Hauptprogrammpunkt ist die 3. Symphonie von Anton Bruckner, die der Komponist Richard Wagner gewidmet hatte. Dirigent des Symphoniekonzerts ist erstmals Echo-Klassik-Preisträger Matthias Foremny.
Neben Matineen in der Pianomanufaktur Steingraeber, bei der sich zwei Pianisten Wagners Werk annähern, werden zum Festkonzert am Ostermontag im Kunstmuseum unter anderem die Wagners „Wesendonck-Lieder“ zu hören sein. Das zweite Wochenende bietet wieder Cross-Over mit Jazz vom Feinsten in der außergewöhnlichen Atmosphäre des Autohauses Motor-Nützel in Bayreuth. Vorträge von Werner P. Seiferth und Dr. Frank Piontek sowie eine Stadtführung in Zusammenarbeit mit dem historischen Verein runden das Programm ab.
Das Bayreuther Osterfestival bietet hochkarätige Konzerte der Internationalen Jungen Orchesterakademie von Klassik bis Jazz, die an historischen Spielstätten präsentiert werden. Die Einnahmen des Festivals werden regelmäßig der Kultur- und Sozialstiftung Internationale Junge Orchesterakademie zur Verfügung gestellt. Die inzwischen weltweit bekannte Akademie, 1994 von Ulrich S. Schubert unter der Mitwirkung von Prof. August Everding und Sir Charles Mackerras gegründet, hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur Heilung chronisch kranker und krebskranker Kinder zu leisten.
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