Allgemein Für die Region
Staatssekretär Koschyk zog bei VdK-Jahrestagung positives Fazit über neuen Freiwilligendienst
26. November 2011
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VdK Bayreuth

Kreisvorsitzender Dr. Christoph Rabenstein (2. von links) konnte bei der Jahrestagung des VdK-Kreisverbandes Bayreuth mit Klaus Fink (4. von links) das 11500. Mitglied begrüßen. Mit im Bild (von links) Stadträtin Maria Hebart-Hermann, Behindertenbeiratsvorsitzende Reinhold Richter, Landrat Hermann Hübner, die frühere VdK-Vorsitzende Anneliese Fischer, der Parlamentarische Staatssekretär Hartmut Koschyk, die Stadträte Halil Tasdelen und Dr. Harald Rehm, Oberbürgermeister Michael Hohl, Landtagsvizepräsident Peter Meyer, Seniorenbeiratsvorsitzende Evelyn Keltz und ZBFS-Präsident Dr. Norbert Kollmer.

Bayreuth. Auf die große Bedeutung des Ehrenamts im sozialen Bereich hat der Parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk am Wochenende bei der Jahrestagung des Sozialverbandes VdK in Bayreuth hingewiesen. Wirtschafts-, Finanz- und Eurokrise seien die Schlagworte, die derzeit die öffentliche Diskussion beherrschen, der Blick auf alltägliche Probleme und Bedürfnisse im unmittelbaren Umfeld dürften dabei aber nicht zu kurz kommen. Viele Menschen seien aufgrund ihrer persönlichen Situation auf die Hilfe und Unterstützung anderer angewiesen. Staatliche Institutionen allein könnten dies niemals leisten, aus diesem Grund sei das ehrenamtliche Engagement vor allem im sozialen Bereich unverzichtbar.

Der Sozialverband VdK habe sich seit seiner Gründung 1950 für benachteiligte Menschen eingesetzt. In den Anfangsjahren seien dies vor allem Kriegsbeschädigte, Witwen und Waisen gewesen, heute werden dagegen besonders Menschen mit Behinderung, chronisch Kranke, Ältere, Arbeitslose und deren Angehörige betreut. Durch die Arbeit des VdK bekämen diese Menschen nicht nur praktische Hilfen im Alltag und bei Behördengängen, sondern auch eine Stimme, die Öffentlichkeit und Politik immer wieder aufs Neue auf die Bedürfnisse und Nöte dieser Menschen aufmerksam macht.

Solidarität, Bürgersinn und Zivilcourage würden in Zeiten des Wandels immer stärker an Bedeutung gewinnen. Für unsere Gesellschaft, die auf Integration und Teilhabe gründet, sei bürgerschaftliches Engagement unverzichtbar. Ehrenamt und freiwilliges Engagement bezeichnete Koschyk als Chancen für jeden einzelnen, sich einzumischen und aktiv die Gesellschaft mitzugestalten oder gar zu verbessern.

Freiwilliges Engagement sei dabei weit mehr als Hilfe für andere, sondern biete auch die Chance zur persönlichen Weiterentwicklung, warb Koschyk für das Ehrenamt. Seinen Zahlen zufolge haben sich 2010 in Deutschland 36 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahre in irgendeiner Form freiwillig engagiert. In absoluten Zahlen seien die 23 Millionen Menschen. Ganz vorne stehe dabei der Sportbereich gefolgt von den Bereichen Kindergärten, Schule, Kirche und Religion. Immerhin jeder siebte Freiwillige engagiere sich im Bereich Soziales. Damit gehöre dieser Sektor zu den großen Bereichen des ehrenamtlichen Engagements.

Die Wohlfahrtsverbände wüssten um die Bedeutung des Engagements und sie wüssten auch, dass unser Gemeinwesen auf ehrenamtliches Engagement angewiesen ist. Koschyk bezeichnete die Wohlfahrtsverbände deshalb auch als „Orte des konkreten Engagements und Einsatzes“. Nur in einer stabilen Verantwortungsgemeinschaft von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft könnten die großen Herausforderungen der Zukunft bewältigt werden. „Der VdK ist dabei ein ganz wichtiger Partner“, sagte Koschyk. Deshalb ist es wichtig, dass alle gesellschaftlichen Kräfte zusammenwirken, sich strategisch ausrichten und an einem Strang ziehen – für eine starke Bürgergesellschaft, an der alle mitwirken und in der sich alle aufgehoben fühlen.

In seiner Festrede bei der Jahrestagung des Bayreuther VdK-Kreisverbandes zog Koschyk auch ein positives Fazit über den neuen Bundesfreiwilligendienst. „Die ersten Erfahrungen sind ermutigend“, sagte er. Rund 22000 Verträge seien bereits bundesweit unterschrieben. Auffällig nannte es der Politiker, dass über 20 Prozent der Interessierten über 27 Jahre alt sind. Das zeige, dass das Engagement auch für die etwas lebenserfahreneren jungen Menschen interessant sei. Für den Bundesfreiwilligendienst stellt der Bund 2012 über 200 Millionen Euro zur Verfügung. Das gesamte Engagement des Bundes für die Freiwilligendienste (Bundes- und Jugendfreiwilligendienst) liege sogar bei über 300 Millionen Euro im Jahr. Damit würden insgesamt 70000 Plätze der freiwilligen Arbeit gefördert.

Nach den Worten des VdK-Kreisvorsitzenden Dr. Christoph Rabenstein hatte die Mitgliederzahl im zurückliegenden Jahr erneut zugenommen und zwar um rund 350 auf jetzt 11150 Mitglieder. In seiner Bilanz hob Rabenstein vor allem die deutlich gestiegene Zahl an Klagen hervor, bei denen der VdK seine Mitglieder vor dem Sozialgericht vertreten hatte. Außerdem habe der VdK-Kreisverband im zurückliegenden Jahr 685 Anträge auf Sozialleistungen für die Mitglieder gestellt und über 500 Widersprüche gegen Behördenbescheide eingelegt. Insgesamt konnte dabei eine Summe von über 226000 Euro an Nachzahlungen erreicht werden.

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