Während der von der Stiftung Verbundenheit im Juni organisierten Großveranstaltung der „Tage der Verbundenheit“, welche die deutschen Minderheiten und deutschsprachigen Gemeinschaften aus aller Welt für einen Austausch und die Vernetzung untereinander in Bayreuth zusammenkommen ließ, fand eine von Journalistin Ira Peter moderierte Podiumsdiskussion zum Thema „Jüdisches und deutsches Kulturerbe in MOE/GUS und Lateinamerika“ statt. Die Teilnehmer des Jugendforums „Europa-Lateinamerika 2023“ und weitere Interessierte hatten die Gelegenheit, sich mit den geladenen Gästen Robert Eichler (Deutsch-israelische Gesellschaft Bayreuth-Oberfranken), Valeria Pascuttini (Vizepräsidentin des Deutschen Klubs in Rosario, Argentinien) und Marek Dziony (Diakon, Vertreter der Deutschen Minderheit in Polen) auszutauschen.
Marek Dziony, der online zugeschaltet war, berichtete von einem Projekt in seiner Heimatstadt Biała / Zülz in Oberschlesien, wo die Deutsche Minderheit vor Ort in einem Projekt mit Personen aus Hotzenplotz / Osoblaha (Tschechien) den jüdischen Friedhof wieder herrichtete.
Lesen Sie den Bericht zur Veranstaltung auf unserer Internetseite unter folgendem Link:
https://www.stiftung-verbundenheit.de/de/blog/meldungen/juedisches-kulturerbe.php
Während der Reise zur Eröffnung des zweisprachigen Kindergartens in Chronstau / Chrząstowice bei Oppeln / Opole hatten der Stiftungsratsvorsitzende Hartmut Koschyk und der Teamleiter für Mittel- und Osteuropa Dominik Duda letzte Woche die Gelegenheit, eben jenen jüdischen Friedhof in Biała/Zülz zu besuchen und sowohl die Größe als auch den derzeitigen Zustand des Friedhofs bestaunen.
Zum Hintergrund: Zülz gehörte zu den Städten in Oberschlesien, die zeitweilig über einen sehr hohen jüdischen Bevölkerungsanteil verfügten. Die ersten Menschen jüdischen Glaubens ließen sich seit Ende des 14.Jahrhunderts aus böhmischen und mährischen Gebieten in Zülz und Umgebung nieder. Zwischen 1780 und 1820 waren etwa 50% der Gesamtbevölkerung Juden und bereicherten und prägten das Leben der Stadt im Neißer Vorland. Nach 1812 verlor Zülz seine Bedeutung als jüdisches Zentrum Schlesiens, da immer mehr Juden die Kleinstadt in Richtung der neuen Wirtschaftszentren in Niederschlesien und dem Kohlerevier in Oberschlesien verließen. 1914 wurde schließlich die Zülzer Synagogengemeinde aufgelöst. Der Friedhof ist bis heute erhalten und wird – wie erwähnt – von der Deutschen Minderheit gepflegt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter:
https://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/u-z/2163-zuelz-oberschlesien
Sehen Sie auf Instagram einen Post über den jüdischen Friedhof in Biała/Zülz im Rahmen der Bilderreihe #weltverbunden: https://www.instagram.com/p/CxPmiKStc3o/
Text und Bilder: Dominik Duda
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