Der „Arbeitskreis Ukraine“ der Katholischen Landvolk-Bewegung (KLB) in der Erzdiözese Bamberg besteht bereits seit dem Jahre 2001 und wird seit 2015 von Adam Bucher geleitet.
Die Kontakte von Franken in die Ukraine, genauer nach Transkarpatien in der Westukraine, bestehen aber schon viel länger. Der Ursprung findet sich bereits im frühen 18. Jahrhundert, als Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn, Bischof von Bamberg und Würzburg, im Jahr 1731 erste oberfränkische Handwerker- und Bauernfamilien, die sogenannten „Schönbornfranken“ aus dem Hochstift Bamberg in das heutige Transkarpatien brachte, um das von Kriegen verwüstete Land des Fürstbischofs wieder aufzubauen. Sie gründeten dort Dörfer mit deutschen Namen wie „Pausching“, „Schönborn“, „Plankendorf“, „Mädchendorf“ und „Sophiendorf“. Alte Aufzeichnungen dokumentieren, dass die Menschen friedliche und wohlhabende Leute waren und aus Bad Staffelstein, Lauf, Scheßlitz, Burgwindheim, Schlüsselfeld, Thüngfeld, Forchheim und Weilersbach, aber auch aus dem Raum Bad Kissingen und Herzogenaurach stammten.
Seit Bestehen der Partnerschaft im Jahr 2001 sind auf den verschiedensten Ebenen – im medizinischen, kulturellen, landwirtschaftlichen und kirchengemeindlichen Bereich – aktive Beziehungen entstanden. Hier werden insbesondere die Kontakte zur Deutschen Minderheit in der Region Mukatschewo gepflegt.
Auch die Stiftung Verbundenheit ist seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in Transkarpatien auf dem humanitären und kulturellen Gebiet aktiv und hat die „Humanitäre Brücke Oberfranken – Transkarpatien“ ins Leben gerufen. Als Mittlerorganisation für das Bundesministerium des Innern und für Heimat ist die Stiftung Verbundenheit für die Deutsche Minderheit in der gesamten Ukraine und damit auch in Transkarpatien tätig.
Adam Bucher von der KLB Bamberg besuchte jetzt die Geschäftsstelle der Stiftung Verbundenheit in Bayreuth, um sich mit dem Stiftungsratsvorsitzenden Hartmut Koschyk, Stiftungsgeschäftsführer Sebastian Machnitzke und der für die Ukraine zuständigen Projektkoordinatorin Mónika Ambach auszutauschen.
Die Stiftungsvertreter informierten Adam Bucher über ihre aktuellen Projekte in Transkarpatien. So sei es gelungen, für das Kinderkrankenhaus in Mukatschewo ein umfangreiches Hilfsprojekt der BR-Aktion „Sternstunden“ auf den Weg zu bringen, das medizinische Hilfe im Wert von 27.000 Euro umfasst. Mit Unterstützung des Deutschen Bundestags und des Bundesministeriums des Innern und für Heimat wurde für die Deutsche Minderheit in Transkarpatien 2023 ein deutsches Kulturhaus erworben, das bereits seine umfangreiche Tätigkeit aufgenommen hat.
Mit Unterstützung der damaligen Bayerischen Landesbeauftragten für Aussiedler und Vertriebene Sylvia Stierstorfer wurde die umfangreiche Doktorarbeit des KLB-Mitgliedes Dr. Rudolf Distler in komprimierter Form als Broschüre herausgegeben und als Wanderausstellung konzipiert. Die Ausstellung war bereits im letzten Jahr im Landratsamt Bayreuth gezeigt worden und wird ab Juni dieses Jahres im Landratsamt Bad Kissingen ausgestellt.
Mit Adam Bucher wurden als weitere mögliche Ausstellungsorte Bamberg und Herzogenaurach erörtert.
Die Vertreter der Stiftung Verbundenheit und Adam Bucher besprachen weitere Projekte der Zusammenarbeit im humanitären, kulturellen und kirchlichen Bereich und vereinbarten, in engem Austausch zu bleiben.
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