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Streit und Harmonie der Elemente / Trockauer St. Thomas Chor führte kompositorische Rarität von Felix Mendelssohn Bartholdy auf
15. September 2013
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Mit der Aufführung einer echten kompositorischen Rarität von Felix Mendelssohn Bartholdy ist am Samstag in der Goldkronacher Stadtkirche an den 244. Geburtstag des Universalgelehrten Alexander von Humboldt erinnert worden. Von dem 1828 uraufgeführten Werk sind weltweit nur ganz wenige Aufführungen verzeichnet.


Der St. Thomas Chor aus Trockau unter der Leitung von Ottmar Schmitt (5.v.r.) hat am Samstag zum Humboldt-Tag in Goldkronach die seltene Humboldt-Kantate von Felix-Mendelssohn Bartholdy aufgeführt. Auf dem Bild der Chor, die Solisten, das Orchester mit Pfarrer Taxis (2.vl.), Staatssekretär Koschyk (4.v.l.), Regierungsvizepräsidentin Platzgummer-Martin (4.v.r.), Prof. Dr. Herrmann Parzinger (Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 3.v.r.) AvH-Kulturforums Vorsitzender Meßbacher (2.v.r.) und Bürgermeister Exner (rechts.)

Erst seit 2009, dem 200. Geburtstag Mendelssohns, findet das Oratorium allmählich wieder Eingang in das allgemeine Konzertrepertoire. Für den Humboldt-Tag des Alexander-von-Humboldt-Kulturforums Schloss Goldkronach hatte der St. Thomas-Chor Trockau das rund 30 Minuten dauernde Werk mit namhaften Gesangssolisten unter der Leitung von Ottmar Schmitt einstudiert.


Streit und Harmonie der Elemente, mit diesem Thema hatte sich Alexander von Humboldt zeitlebens auseinandergesetzt und Felix Mendelssohn Bartholdy sollte es sein, der dieses Thema in Töne verwandelt. Die Humboldt-Kantate (MWV D 2) komponierte Mendelssohn Bartholdy als 19jähriger 1828 für eine internationale Tagung von Naturforschern und Ärzten in Berlin. Festredner war damals Alexander von Humboldt, der die Komposition auch in Auftrag gegeben hatte. Humboldt hatte damals an den Gemeinschaftsgeist der wissenschaftlichen Forschung appelliert, was auch im Kantatentext des Berliner Dichters und Musikkritikers Ludwig Rellstab thematisiert wird.


Nach der Uraufführung durch die Berliner Sing-Akademie wurde die Kantate erst über hundert Jahre später wiederentdeckt und im Rahmen einer Versammlung von Naturforschern und Ärzten 1930 in Königsberg aufgeführt. In der ehemaligen DDR erklang die Kantate am 2. Mai 1959 zur Staatsfeier der Regierung anlässlich des 100. Todestages von Alexander von Humboldt.


Bei der Humboldt-Kantate, die den ursprünglichen Titel „Begrüßung“ trägt handelt es sich um ein weltliches Chorwerk, das ursprünglich für Männerchor, vier Gesangssolisten und Orchester komponiert wurde. Für die Goldkronacher Aufführung hatte Ottmar Schmitt eine Bearbeitung für gemischten Chor erstellt, die original Instrumentierung aber beibehalten. Dabei setzt Mendelssohn Bartholdy mit lediglich jeweils Klarinetten, Trompeten, Hörnern, tiefen Streichern und Pauken eine ungewöhnliche Orchesterbesetzung voraus und verzichtete auf hohe Registerstimmen wie Flöten, Oboen oder Violinen.


Erst 2009 zum 200. Geburtstag von Felix Mendelssohn Bartholdy führte das Leipziger Gewandhausorchester unter Riccardo Chailly die Kantate als erstes Profiorchester auf. Weitere vereinzelte Aufführungen folgten in unter anderem in Polen, in den USA und in der Schweiz. In Goldkronach waren als Gesangssolisten die Sopranistin Julia Jurgasch, die Altistin Adelheid Lang, der Tenor Sven Vogl und der Bassist Thomas Höhn zu hören.


Zuvor hatte Professor Dr. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, seine Visionen für das geplante Humboldt-Forum im Berliner Schloss vorgestellt. Das Forum soll künftig der Vielfalt und den Werten der Weltkulturen gerecht werden, sagte er. „Damit wird das neue Forum ein Universalmuseum ganz im Sinne Alexander von Humboldts.“ Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz werde die einzigartigen außereuropäischen Sammlungen ihrer Staatlichen Museen künftig an einem zentralen Ort zusammenführen.

Die Grundgedanken Alexander von Humboldts würden damit in eine moderne Konzeption überführt. In Verbindung mit der Welterbestätte Museumsinsel entstehe so in der Mitte Berlins ein wahrer Ort der Weltkulturen. Deutschland widme damit die Mitte seiner Hauptstadt dem wesentlichen Beitrag, den die Kultur zur Bewältigung der globalisierten Wirklichkeit leisten kann.

Das Programmheft des Humboldt-Tages 2013 mit dem Text der Humboldt-Kantate und allen Mitwirkenden können Sie HIER herunterladen.

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