Die Stiftung Verbundenheit hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Fördermittel für die deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa für das Jahr 2023 signifikant erhöht werden. Insgesamt werden im kommenden Jahr durch den heute gefassten Haushaltsbeschluss des Deutschen Bundestages 5,25 Millionen Euro mehr in die Minderheitenförderung investiert.
Ein großer Dank gilt an dieser Stelle den haushaltspolitischen Experten der Regierungsfraktionen Martin Gerster MdB (SPD), Dr. Thorsten Lieb MdB (FDP) und Jamila Schäfer MdB (Bündnis 90 / Die Grünen) sowie den haushaltspolitischen Sprechern Otto Fricke MdB (FDP), Dennis Rohde MdB (SPD) und der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Ministerium für Arbeit und Soziales, Anette Kramme MdB (SPD), die den Beschluss zugunsten der deutschen Minderheiten maßgeblich unterstützten. Auch die Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Frau Natalie Pawlik, sowie der Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit, Herr Dietmar Nietan, brachten ihre Stimmen in dieser Angelegenheit tatkräftig ein, die Unterstützung für die deutschen Minderheiten zu kräftigen.
Gemeinsam konnte man durch Bemühungen auch das Vorhaben vorantreiben, für die Deutsche Minderheit in Transkarpatien eine Immobilie zu erwerben, in der das Deutsche Kulturhaus betrieben werden kann. Dieser Kauf ist eine wichtige und auch symbolisch bedeutende Entscheidung, in den dauerhaften Verbleib der Deutschen Minderheit in der Ukraine, insbesondere in Transkarpatien, zu investieren.
Das deutsche Kulturhaus dient neben seiner sozialen und kulturellen Funktion derzeit auch als Versorgungsstation für die Humanitäre Hilfe, die vor Ort für die aus den Kriegsgebieten fliehenden Angehörigen der Deutschen Minderheit und für ukrainische Bürger geleistet wird. Somit ist der Erwerb der Immobilie nicht nur die Unterstützung der Deutschen Minderheit in der Ukraine, sondern leistet auch einen aktuell wichtigen und nachhaltigen infrastrukturellen Beitrag für die Versorgung von Binnenkriegsflüchtlingen in der Region Transkarpatien.
Wir haben in den letzten Tagen mit dem Vorsitzenden des Rates der Deutschen in der Ukraine, Volodymyr Leysle, und der stellvertretenden Bürgermeisterin von Mukatschewo und Vorsitzenden der Deutschen Jugend Transkarpatien, Julia Taips, über den Erwerb des Deutschen Kulturhauses in Mukatschewo gesprochen.
„Leider haben wir in diesen schwierigen Jahren für alle Bürger der Ukraine, unabhängig von ihrer Nationalität, gelernt, viele Dinge zu schätzen, die früher als selbstverständlich galten: ständige Strom- und Wasserversorgung, ein funktionierendes Mobiltelefon, Wärme im Haus und funktionierende Aufzüge, um in den 25 Stock zu gelangen. Wir lernten jeden Tag ohne Luftangriff und die gemeinsamen Treffen in deutschen Häusern zu schätzen. Es schmerzt unser Herz, wenn wir das völlig zerstörte deutsche Haus in Mariupol sehen, die zerstörten Gebäude von Schulen, Krankenhäusern, Wohnhochhäusern und ziviler Infrastruktur, Museen, Denkmäler, einschließlich des historischen und kulturellen Erbes der deutschen Kolonisten. Aber am meisten schmerzt es das Herz, wenn ein Krieg Menschenleben kostet – das sind unwiederbringliche Verluste. Wir wissen von Dutzenden deutscher Familien in der Ukraine, die ihre Angehörigen und das Dach über dem Kopf verloren haben; wir unterstützen Hunderte von Menschen, die unter die Armutsgrenze gefallen sind, mit allem, was wir können. In diesen schwierigen Zeiten, in denen es um das Überleben geht, ist es sehr wichtig, menschlich zu bleiben und unsere Kultur und unsere Wurzeln nicht zu verlieren. Wir begrüßen die Entscheidung der deutschen Regierung, die Unterstützung für Deutsche im Ausland zu erhöhen. Dies wird nicht nur dazu beitragen, unsere Kultur, Sprache und Traditionen zu bewahren, sondern auch den Menschen helfen, in diesen schwierigen Zeiten zu überleben.
Besonders dankbar sind wir auch allen Menschen und ihren privaten Initiativen für ihre Unterstützung und humanitäre Hilfe. Wir schätzen die Hilfe, die Ihre Stiftung und Herr Hartmut Koschyk mit dem Projekt „Humanitäre Brücke“ geleistet haben, sehr und werden sie nie vergessen. Leider ist der Krieg noch nicht vorbei, aber wir denken bereits an das Wiederaufbau- und Entwicklungsprogramm. Der Kauf von Räumlichkeiten in Mukachevo ist ein wichtiger und erster Schritt beim Wiederaufbau unserer Bewegung nach dem Krieg. Wir sind besonders dankbar, dass trotz des hohen Risikos diese wichtige Botschaft der Unterstützung für die Deutschen in der Ukraine jetzt gehört werden kann.“
„Der Erwerb des Deutschen Kulturhauses in Mukatschewo wird ein historisches Ereignis für die ganze Deutsche Minderheit in der Ukraine sein. Seit 25 Jahren der aktiven Tätigkeit der Deutschen Minderheit in Transkarpatien haben sich mehr als zehn deutsche Minderheitsorganisationen entwickelt. Dieses Haus wird ein Treffpunkt, ein Zentrum für alle deutschen Organisationen aus Transkarpatien sein. Die Popularisierung der deutschen Sprache, Geschichte, der Kultur und Traditionen. Auch die Jugendarbeit und soziale Arbeit werden im Mittelpunkt der Tätigkeit des ‚Deutschen Hauses‘ sein. Die Deutsche Minderheit der Stadt Mukatschewo und auch die Stadtverwaltung äußern ihren großen Dank an die deutsche Regierung, an die Stiftung Verbundenheit und den Rat der Deutschen in der Ukraine für die Unterstützung.“
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Als einer, der seit 1997 humanitäre Hilfe in duecUkraine bringt (zunächst nach Paushino, jetzt Stadtteil von Mukacewo)
dann nach Husjatin, Oblast Tetnopil) kann diese Initiativen nur sehr, sehr gut heißen. Mit Julia Taibs an der Spitze wird hier unglaublich viel geleistet um die Nöte der Bevölkerung zu lindern, die dieser menschenverachtende Angriffskrieg über das Land gebracht hat.
Respekt, Dank und Anerkennung allen Frauen und Männern, die sich hier einbringen.