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Verantwortung und Vertrauen für Deutschland / Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel in Egloffstein
19. Juli 2013
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Vor einem Zerbrechen der Europäischen Währungsunion hat der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel bei seinem Besuch in der Fränkischen Schweiz gewarnt. Ein Auseinanderbrechen hätte für Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland und Europa verheerende Folgen, sagte Waigel in Egloffstein (Landkreis Forchheim).


Als Folgen nannte Waigel unter anderem einen schrittweisen Wohlstandsverlust, ein Einbrechen des Exports mit dramatischen Folgen für die bayerische Wirtschaft und Landwirtschaft, notwendigen Lohnverzicht sowie einen Anstieg des Staatsdefizits. „Eine gewaltige ökonomische Krise in ganz Europa wäre die Folge“, sagte Waigel. Ein Auseinanderbrechen der Währungsunion wäre für Deutschland eine Katastrophe, nicht zuletzt, weil Deutschland am Ende völlig isoliert dastehen würde. 50 Jahre deutsch-französische Freundschaft wären am Ende und wir stünden wieder vor einer Situation wie im Jahr 1918.

von links: Stefan Förtsch (1. Bürgermeister des Marktes Egloffstein), Freiherr Heinrich von Pölnitz (Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Egloffstein), Michael Hofmann (CSU-Direktkandidat für den Bayerischen Landtag), Dr. Theo Waigel (Bundesfinanzminister a. D., CSU-Ehrenvorsitzender), Kerstin Nestrojil (CSU-Listenkandidatin für den oberfränkischen Bezirkstag) und Hartmut Koschyk MdB (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und CSU-Direktkandidat für den Deutschen Bundestag).

Deutschland sei auch bei weitem kein Zahlmeister der EU, wie immer wieder behauptet werde. „Wir zahlen nicht mehr als andere Länder in vergleichbarer Situation“, sagte er, alles andere seien lediglich Garantien, die Deutschland gegeben habe. Tatsache sei aber auch, dass Deutschland nach der Wirtschafts- und Finanzkrise zum ökonomisch und sozial attraktivsten Land in Europa geworden sei, als drittstärkster Exporteur der ganzen Welt gelte und eine unglaublich niedrige Arbeitslosigkeit habe. „Ganz Europa beneidet uns darum“, so Waigel.

Beim Eintrag von Bundesfinanzminister a. D. Dr. Theo Waigel (sitzend) in das Goldene Buch des Marktes Egloffstein (von links): Freiherr Heinrich von Pölnitz (Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Egloffstein), Burgfamilie Baronin und Baron von und zu Egloffstein, Kerstin Nestrojil (CSU-Listenkandidatin für den oberfränkischen Bezirkstag), Benedikt Graf von Bentzel (CSU-Kreisvorsitzender Forchheim), Hartmut Koschyk MdB (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und CSU-Direktkandidat für den Deutschen Bundestag), Gisela Steinlein (Stellv. CSU-Kreisvorsitzende Forchheim), Stefan Förtsch (1. Bürgermeister des Marktes Egloffstein) und Franz Stumpf (Oberbürgermeister der Stadt Fochheim, CSU-Direktkandidat für den oberfränkischen Bezirkstag).

Der frühere Minister verteidigte die Hilfe zur Selbsthilfe für Griechenland. Das sei bei weitem kein deutscher Weg, sondern der Weg der Zahlen und der Vernunft, denn niemand könne mehr ausgeben, als er einnimmt. Waigel bezeichnete Griechenland aber auch als blinden Passagier und stellte klar, dass das Land nicht unter seiner Verantwortung in die Europäische Union aufgenommen wurde, sondern unter der Verantwortung der Nachfolgeregierung.
Nun sollte alles daran gesetzt werden, dass Griechenland die Krise aus eigener Kraft überwindet. Ein unkontrolliertes Chaos am Rande Europas könne nicht in unserem Interesse liegen. „Niemand weiß, ob es Griechenland schafft, aber ich hoffe es“, so Waigel, der auch zu bedenken gab, dass vor allem die kleinen Leute die Verlierer sein würden.
Die gemeinsame europäische Währung sei auch keinesfalls ein neuer Einfall gewesen. Bereits 1946 habe sich CSU-Mitbegründer Josef Müller für eine gemeinsame Währung ausgesprochen, um künftige Kriege zu vermeiden.

Anlässlich des Besuches von Bundesfinanzminister a. D. Dr. Theo Waigel (CSU-Ehrenvorsitzender) wurde der neue Schaukasten des CSU-Ortsverbandes Egloffstein offiziell eingeweiht.

Rückblickend bezeichnete der ehemalige Finanzminister und CSU-Vorsitzende die Deutsche Einheit als nicht gerade billig, doch wie sollte man den Preis dafür beziffern, dass fast 18 Millionen Menschen freie Bürger geworden sind und Deutschland heute eine stabile und lebendige Demokratie ist. Als großes Verdienst von Helmut Kohl bezeichnete es Waigel, dass er die staatsmännische Gabe gehabt habe, immer den richtigen Zeitpunkt erkannt zu haben. Außerdem habe Kohl wegen der Deutschen Einheit niemals den europäischen Prozess vernachlässigt oder gar unterbrochen.

Für ordentliche Stimmung vor und nach der politischen Kundgebung sorgten die Wisenthaler Musikanten.

Deutschland sollte die Politik der Verantwortung und des Vertrauens weiter gehen, sagte der Parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk. Deutschland sei es immer gut gegangen, wenn es Verantwortung beherzt wahrgenommen habe und Vertrauen gewinnen konnte. Verantwortung und Vertrauen seien auch die Leitlinien der Regierung von Angela Merkel und Wolfgang Schäuble. Deutschland sollte diesen Weg auch weiterhin gehen und die Politik fortsetzen.


Theo Waigel verbindet mit dem Egloffsteiner Bürgermeister Stefan Förtsch eine langjährige Freundschaft. Förtsch war viele Jahre lang als Sicherheitsbeamter und Personenschützer von Theo Waigel tätig und hatte ihn und den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl unter anderem im Sommer 1989 zu dem historischen Treffen mit der damaligen sowjetischen Führung im Kaukasus begleitet, bei dem die Deutsche Einheit in die Wege geleitet wurde. Stefan Förtsch habe nicht nur für ihn persönlich, auch für den Staat und die Demokratie den Kopf hingehalten, sagte Waigel. Dabei habe er mehrfach im Fadenkreuz der damaligen RAF gestanden und habe als mögliches Anschlagsziel gegolten.

Antje Müller (CSU-Ortsvorsitzende Ebermannstadt) und Bundesfinanzminister a. D. Dr. Theo Waigel.

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