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Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss verbessert, schulische Bildung gestärkt und lebenslange Qualifizierung zum Normalfall werden!
25. Juni 2011
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Schon heute werden auch in unserer Region Fachkräfte händeringend gesucht. Gerade mittelständische Betriebe fürchten, dass die Suche nach geeignetem Personal aufgrund des demografischen Wandels für sie in Zukunft schwierig wird. Quer durch alle Branchen wird der Fachkräftemangel schmerzlich spürbar – mit Konsequenzen für alle Beschäftigten. Denn wenn die Fachkräfte fehlen, schmälert das auch die Chancen von Menschen mit geringeren Qualifikationen: Bleibt die Ingenieurstelle unbesetzt, gibt es auch keine Arbeit für den technischen Zeichner, die Sekretärin, die Reinigungskräfte.

Die Bundesregierung hat in dieser Woche ein Konzept zur Fachkräftesicherung beschlossen. Der wachsende Fachkräftebedarf der Wirtschaft soll mit einer besseren Qualifizierung deutscher Arbeitnehmer gedeckt werden. Zugleich soll aber auch gut ausgebildeten Ausländern die Zuwanderung erleichtert werden. Mit der Aussetzung der Vorrangprüfung für Ärzte sowie für Maschinenbau- und Elektroingenieure reagiert die Bundesregierung auf einen in diesen Berufen bereits deutlich erkennbaren Fachkräftemangel im bestehenden rechtlichen Rahmen. Insgesamt wird aber eine gezielte Zuwanderung nur als ergänzendes Instrument gesehen, um verbleibende Fachkräftelücken schließen zu können.

Mit ihrem Beschluss unterstreicht die Bundesregierung den Vorrang der Mobilisierung in Deutschland vorhandener Potenziale zur Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs. Das erarbeitete breit angelegte Konzept der Bundesregierung eröffnet den hier lebenden motivierten und qualifizierungswilligen Menschen neue Chancen. Das größte Potenzial liegt dabei zweifellos bei den rund sechs Millionen nichterwerbstätigen Frauen, die gern wieder arbeiten würden.

Die Bekämpfung des Fachkräftemangels ist eine große gesellschaftliche Aufgabe und Regierung und Tarifpartner sind gleichermaßen gefordert. Deshalb ist es zu begrüßen, dass Gewerkschaften und Arbeitgeber – wie zuletzt bei der Bekämpfung der Finanz- und Wirtschaftskrise – wieder Verantwortung übernehmen und gemeinsam dem Fachkräftemangel begegnen wollen. Hier bahnt sich eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte „Tarifpartnerschaft“ an.

Das Konzept der Bundesregierung weist in die richtige Richtung, um auch in unserer Region den zunehmenden Fachkräftemangel zu begegnen: Für Frauen muss die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter verbessert, schulische Bildung insgesamt gestärkt und lebenslange Qualifizierung zum Normalfall werden!

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