Als letzte Veranstaltung in der Reihe „Politischer Sommer 2010“ lud der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Hartmut Koschyk MdB, mit der Motor-Nützel GmbH in Bayreuth zu einem politisch, fränkischen Frühschoppen in das Audi-Zentrum der Motor-Nützel-Gruppe ein. Als Ehrengast konnten er und der Geschäftsführer der Motor-Nützel GmbH, Jochen Sonntag, den Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Dr. Peter Ramsauer, begrüßen.
In seiner Begrüßung erläuterte Geschäftsführer Jochen Sonntag den ca. 150 Gästen die Geschichte des mittelständischen Unternehmens mit ca. 400 Mitarbeitern. Sonntag dankte der Politik, die mit der so genannten „Abwrackprämie“ die Automobilindustrie und dem KfZ-Gewerbe in der Wirtschaftskrise entscheidend gestützt hat. In diesen Dank schloss er auch die Hausbanken ein, die vor allem dem Mittelstand Zwischenfinanzierungen ermöglicht haben, und so die Finanzkrise leichter bewältigen ließen. Die Motor-Gruppe Nützel, so Sonntag, befindet sich derzeit in einer guten Entwicklung und investiert knapp 30% der Bilanzsumme in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
Auch Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk MdB machte in seinem Grußwort noch einmal deutlich, dass vor allem die regionalen Institute, wie Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken Garant für die Finanzierungsfähigkeit des Mittelstandes gewesen sind. Ohne Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken hätte Deutschland die Krise nicht so meistern können. Koschyk würdigte die Motor-Nützel Gruppe als ein herausragendes Beispiel für soziale Verantwortung, was sich gerade in der Ausbildungsbereitschaft dokumentiere. So mache das Unternehmen deutlich, dass es nicht nur auf Profit und hohe Renditen ankomme, sondern dass es der Unternehmensgruppe auch um die Wertschätzung der Mitarbeiter geht, die die Wertschöpfung für das Unternehmen und damit für die Volkswirtschaft erbringen. Wenn vor der Krise mehr Unternehmen eine solche Einstellung gehabt hätten, wären wir nie in diese Krise geraten.
Selbstverständlich machte Koschyk auch noch einmal die Einbindung Bayreuth in die Franken-Sachsen-Magistrale deutlich. Koschyk wörtlich: „Bayreuth darf nicht vom Eisenbahnfernverkehr abgekoppelt werden.“
Auch Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer ging in seinem Vortrag auf die Problematik der Franken-Sachsen-Magistrale ein. Ramsauer unterstrich das Verständnis für die Region, die Infrastruktur im Schienenbereich deutlich zu verbessern. Im September werde er sich, Bahnchef Dr. Rüdiger Grube, Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk MdB, Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl und Landrat Hermann Hübner in Berlin zu einem Spitzengespräch treffen, um dort über die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Schienenanbindung der Region zu beraten.
Auch zum Thema der B303 nahm der Bundesverkehrsminister Stellung. Vordringlich sei hierbei der vierstreifige Ausbau zwischen Schirnding und der A 93. Im Bereich der B 303 von der A 93 bis zur A 9 sprach sich der Bundesverkehrsminister für einen moderaten bestandsorientierten Ausbau und gegen eine Neutrassierung aus. Derzeit stimme sich sein Haus mit der bayerischen Straßenbauverwaltung im Hinblick auf eine Kosten-Nutzen-Analyse möglicher Maßnahmen ab.
Bundesminister Dr. Ramsauer ging jedoch in seiner Rede auch auf weitere verkehrspolitische Themen ein und machte die Leitlinien seines politischen Wirkens im Verkehrsministerium deutlich: „Ich wurde viel für meine Aussagen bezüglich des notwendigen Aufbau ‚West‘ kritisiert. Es muss aber doch wieder möglich sein, dass Investitionen nicht mehr nach Himmelsrichtungen, sondern nach Bedarf entschieden werden!“
Vom begleitendem Fahren mit 17 Jahren, der Genehmigung von Wechselkennzeichen, der Einrichtung von Rüttelstreifen zur Bekämpfung des Sekundenschlafes bis hin zur Installierung von Phovoltaikanlagen auf Lärmschutzwänden entlang der Bundesautobahnen reichten die von Ramsauer behandelten Themen. Dabei kritisierte er, dass es bei notwendigen verkehrspolitischen Innovationen in Deutschland zu häufig die Bedenkenträgerei gebe: „Ich kann nicht verstehen, wieso man viele Projekte etliche Male mit Gutachten überprüfen muss, wenn etwas in anderen europäischen Ländern bereits seit Jahren funktioniert.“
Nach seiner mit viel Applaus bedachten Rede erhielt Dr. Peter Ramsauer von Jochen Sonntag und Hartmut Koschyk MdB ein Bayreuther Eichala, einen fränkischen Brotzeitkorb mit Spezialitäten aus der Region und ein Buch über die Bayreuther Festspiele. Ramsauer bekannte sich als „Wagnerianer“, der seit 32 Jahren regelmäßig die Bayreuther Festspiele besucht.
Bei fränkischen Spezialitäten konnten die Besucher des verkehrspolitischen Frühschoppens gekonnte Jazzmusik des CP-Jazz-Trio genießen.
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