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Vorbild Deutschland – Aufstrebende Wirtschaftsmacht in Lateinamerika
29. April 2013
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Finanzstaatssekretär Koschyk gemeinsam mit Botschafter Juan Mayr Maldonado und Gisela Elsner von der Konrad-Adenauer-Stiftung

Von Bogota über Berlin nach Bayreuth: Deutsch-Kolumbianisches Forum an der Universität Bayreuth / Universalgelehrter Alexander von Humboldt als verbindende Persönlichkeit

Bayreuth. Kolumbien will sich das deutsche Wirtschaftssystem zum Vorbild nehmen und künftig vor allem auf kleine und mittlere Unternehmen als Grundlage für gesellschaftlichen Wohlstand setzen. Das hat der Kolumbianische Botschafter Juan Mayr Maldonado zum Auftakt des Deutsch-Kolumbianischen Forums an der Universität Bayreuth verkündet. Sein Land sei in der Überwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten bereits einen großen Schritt vorangekommen, sagte Mayr Maldonado, der es als engagierter Umweltminister seines Landes zu weltweiter Bekanntheit gebracht hatte. Als Beleg führte er das Wirtschaftswachstum an, das im zurückliegenden Jahr erstmals um knapp fünf Prozent über dem Mittel der zurückliegenden Dekade lag.

Die große Klammer für das zweiteilige Deutsch-Kolumbianische Forum, dessen erster Teil vor einer Woche in Berlin stattfand, ist der Universalgelehrte Alexander von Humboldt. Er hatte schon vor rund 200 Jahren erkannt, dass Kolumbien einer der Länder mit dem größten Artenreichtum der Erde ist. Alexander von Humboldt habe diese Schätze erkannt und sie der Welt zugänglich gemacht, sagte der Botschafter.

Die vielfältigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Kolumbien seien das eine wesentliche Element, das beide Länder verbindet, das Wirken des Naturforschers Alexander von Humboldt in Oberfranken und später in Kolumbien seien das zweite wichtige Element, so der Parlamentarische Finanzstaatssekretär und Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk. So stehe Alexander von Humboldt gerade durch sein engagiertes Wirken in Kolumbien für ein neues, weltumspannendes Wissenschaftsbild, für das bereits in seinen fünf fränkischen Jahren die Grundlage gelegt wurde.

Viezpräsident Stefan Leible von der Universität brachte mit der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Kolumbien neben Alexander von Humboldt und der wirtschaftlichen Situation noch einen dritten Bereich für die Verbindung beider Länder ins Spiel

Wesentlich mitbeteiligt am Deutsch-Kolumbianischen Forum waren neben dem Alexander-von-Humboldt-Kulturforum die beiden politischen Stiftungen, die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Hanns-Seidel-Stiftung. Nach den Worten von Christian Hegemer von der Hanns-Seidel-Stiftung sei Deutschland mit rund vier Prozent an kolumbianischen Importen beteiligt. Das zeige bereits den wirtschaftlichen Aufschwung, den Kolumbien genommen habe, so Hegemer. Denn damit gehöre Deutschland zu den wichtigen Handelspartnern Kolumbiens.

Botschafter Juan Mayr Maldonado, Christian Hegemer von der Hanns-Seidel-Stiftung, Vizepräsident Stefan Leible von der Universität Bayreuth, Gisela Elsner von der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Parlamentarische Staatssekretär Hartmut Koschyk (von links)

Viezpräsident Stefan Leible von der Universität brachte mit der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Kolumbien neben Alexander von Humboldt und der wirtschaftlichen Situation noch einen dritten Bereich für die Verbindung beider Länder ins Spiel. Die Universität Bayreuth unterhalte bereits vielfältige Kontakte mit mehreren Kolumbianischen Hochschulen und sei bereits an deren Aufbau beteiligt gewesen. Denn nach 40 Jahren des bewaffneten Konflikts zwischen linksgerichteten Guerillagruppen, dem kolumbianischen Militär und rechtsgerichteter Paramilitärs sowie einer Welle des Terrors und der Gewalt scheinen Rechtsstaatlichkeit, Frieden und Versöhnung derzeit zum Greifen nah. „Die Verhältnisse haben sich mittlerweile nicht nur stabilisiert, sondern deutlich verbessert“, so Leible.

Den zentralen Vortrag des deutsch-kolumbianischen Forums in Bayreuth hielt der Historiker, Humboldt-Kenner und Leiter der Münchner Wissenschaftstage Frank Holl über Alexander von Humboldt als den Vordenker schlechthin. Humboldt habe während seines Aufenthalts von März bis Dezember 1801 in Kolumbien nahezu unzählige physikalische und geographische Erkenntnisse zusammengetragen, sagte Holl. Humboldts Ziel sei es von Anfang an gewesen, das Zusammenwirken aller Naturkräfte zu bewirken, womit er bereits vor mehr als 200 Jahren den damals noch unbekannten Begriff der Ökologie geprägt habe. Die Dimension des Humboldt´schen Werkes machte Alberto Gomez Guttierrez vom Institut für Humangenetik in Bogota an dem ungeheuren Erbe Humboldts fest. Dazu gehörten allein 35000 Briefe. Alexander von Humboldt sei es auch gewesen, der wissenschaftliche Kooperation zwischen Deutschland und Kolumbien begründet habe.

Zwei Humboldt-Experten: Dr. Frank Holl (links), Leiter der Wissenschaftstage und Prof. Dr. Alberto Gómez Gutiérrez (rechts), Institut für Humangenetik, Pontificia Universidad Javeriana, Bogotá, Herausgeber der Publikation “Humboldtiana: apuntes, encuentros y trabajos científicos de Alexander von Humboldt en la Nueva Granada, 1800-1859”

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Foto: Joerg Koch/ Bayerische Staatskanzlei
Fotograf: Joerg Koch
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