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„Wunderbare Weltordnung zur Gestaltung des menschlichen Zusammenlebens“ / Günther Beckstein beim Bayreuther Fastenessen
24. März 2013
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Nicht Geld oder Rendite, sondern der Mensch muss im Mittelpunkt einer jeden Politik stehen. Das hat der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein beim Bayreuther Fastenessen des Parlamentarischen Finanzstaatssekretärs Hartmut Koschyk am Samstagabend im Evangelischen Gemeindehaus festgestellt.


Der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (rechts) und der Parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk (links) überreichten den Scheck vom Bayreuther Fastenessen an Dekan Hans Peetz. Die gesammelten 1700 Euro sollen dem Arbeitslosentreffpunkt „Plan B“ des evangelisch-lutherischen Dekanats zu Gute kommen.

Wachstum werde aber dennoch benötigt, um die Probleme der Gegenwart bewältigen zu können. Deshalb sollte sich auch die Politik der Zehn Gebote bedienen, so Beckstein, der unter dem Motto „Die zehn Gebote – Anspruch und Herausforderung“ vor einiger Zeit ein Buch veröffentlicht hat.

Der frühere Ministerpräsident und Vizepräses der evangelischen Synode in Deutschland nannte die Gebote eine „wunderbare Weltordnung zur Gestaltung des menschlichen Zusammenlebens“. „Wenn die Menschen die zehn Gebote einhalten würden, wäre die Welt viel besser geregelt“, sagte Beckstein.

Ein großes Problem sei es allerdings, dass viele Menschen die zehn Gebote nicht einmal mehr kennen, nicht einmal mehr im volkskirchlich geprägten Bayern. Deshalb sei auch der Religionsunterricht von existenzieller Bedeutung.
Alle Christen rief Beckstein zum Engagement auf, auch zum politischen. Die Politik sei entgegen manch landläufiger Meinung kein schmutziges Geschäft. Am Rande plädierte Beckstein auch für den Schutz des Sonntages. „Man kann nicht alle Tage zu Werktagen machen, sagte der Politiker und sprach vom Sonntag als großes Geschenk an die Menschheit. Ohne die Kommerzialisierung des Sonntags seien die Menschen kreativer und innovativer, mit dem Sonntag gebe es weniger Burn-out-Syndrome.


Bei aller Freude, dass die Arbeitslosigkeit weiter zurückgeht und Deutschland die Folgen der Krise wesentlich besser bewältigt als alle anderen europäischen Staaten, gebe es auch hier Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen oder aufgrund anderer Ursachen in eine schwierige Situation geraten sind, so Finanzstaatssekretär Koschyk. Für sie habe das evangelische Dekanat in Bayreuth unter dem Motto „Plan B“ einen Treffpunkt für Arbeitslose eingerichtet, der sich diesmal über die Fastenspende von 1.700 Euro freuen darf.

Möglich wurde dies, weil das Restaurant Zur Sudpfanne in Bayreuth, die Buchauer Holzofenbäckerei, das REHA-Team Bayreuth, die Gärtnerei Hübner, Piano Schmidt und die Brauerei Gebrüder Maisel an der Durchführung des Bayreuther Fastenessens beteiligt haben und so die Besucher die Möglichkeit zur freiwilligen Spende hatten.
„Plan B sind Menschen, bei denen Plan A gescheitert ist“, sagte der Bayreuther Dekan Hans Peetz. Die Aktion soll kein Schmollwinkel sein, sondern eine wirkliche Hilfe für Betroffene darstellen. „Plan B“ ist eine Initiative des Evangelisch-Lutherischen Dekanats unter der Trägerschaft der Bayreuther Stadtkirche und in Zusammenarbeit mit der Diakonie. „Plan B“ bietet einen wöchentlichen Treffpunkt für (Langzeit-)Arbeitslose und Empfänger von Grundsicherung. Bei der Initiative geht es um seelsorgerische Begleitung und Vermittlung von Hilfsangeboten.


„Wenn die Initiative auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, so ist sie für viele Menschen doch sehr wirksam, so Peetz. Bei den wöchentlichen Treffen seien alle willkommen, die in ihrer Situation den Kontakt, den Zuspruch und die Solidarität Gleichgestellter suchen. Darüber hinaus gehe es um den Austausch von Informationen, die Vermittlung von Hilfsangeboten, das Einüben sozialer Grundkompetenzen und die Stärkung des eigenen Selbstwertgefühles.

Die musikalische Umrahmung erfolgt durch Bomi KIM (Studentin der Hochschule für Evangelische Kirchenmusik Bayreuth). Bomi Kim wurde 1985 in Busan (Südkorea) geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums für Künste in ihrer Heimatstadt studierte sie Klavier an der Universität Kyungsung in Busan und schloss mit dem Bachelor of Music ab. Im Anschluss daran absolvierte sie den Masterstudiengang Konzertfach Klavier an der Hochschule für Musik in Nürnberg (bei Doz. Bernhard Endres). Seit dem Wintersemester 2012/13 studiert sie im Rahmen des Diplom-Musiklehrer-Studienganges mit Hauptfach Klavier an der Hochschule für Evangelische Kirchenmusik in Bayreuth (bei Prof. Wolfgang Döberlein). Sie war Teilnehmerin eines Meisterkurses bei Prof. Arnulf von Arnim in der Villa Marteau in Lichtenberg.

 

Mit einem Impuls und einem ökumenischen Segen umrahmten die Vertreter der Kirchen in Bayreuth das Bayreuther Fastenessen 2013. Koschyk und Beckstein dankten Dekan Hans Peetz (2. v. l.), Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner (Mitte) und Pfarrer Dr. Christian Karl Steger (2.v.r) für ihr Wirken.

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