Die „Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll“, kurz ZUZ, greift immer dann ein, wenn es gefährlich werden kann. Dann freilich muss jeder Handgriff sitzen. Deshalb ist auch jede Menge Training nötig. Eine großangelegte Übung hat das Spezialeinsatzkommando des Zolls in diesen Tagen in Bayreuth auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände abgehalten. Mit dabei war der Parlamentarische Finanzstaatssekretär und Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk. In Spezialausrüstung und mit schwerem Gerät wurde er von den Fachleuten in die taktische Übung integriert, um ein Gefühl für die besondere Arbeit der Einheit zu entwickeln.
„Unser Auftrag ist es, mit Hilfe taktischer Verfahren den Zollbeamten dort zu schützen, wo sein Einsatz nur in Verbindung mit großen Risiken für Leib, Leben oder Gesundheit möglich wäre“, erläuterte Einsatzleiter Jürgen Drees. Bei einer der Übungen sei es beispielsweise darum gegangen, eine bewaffnete Zielperson, die sich unter dem Dach eines alten Gebäudes verschanzt hatte, festzunehmen. Dabei musste unter anderem eine schwere Stahltür gesprengt werden.
Staatssekretär Koschyk erklärte im Anschluss an die Übungseinheit: „Die ZUZ ist eine Spezialeinheit erster Güte. Die Möglichkeit in einem Übungsgeschehen hautnah dabei zu sein, war für mich beeindruckend und hat mir die intensive Arbeit, die einen perfekten Einklang von Geist und Körper erfordert, ihrer Einheit verdeutlicht.“
Nach den Worten des Einsatzleiters ist das Kommando in erster Linie bei der Bekämpfung besonders schwerer und organisierter Kriminalität im Einsatz. Es wird immer dann gerufen, wenn von Seiten eines Täters oder aufgrund der besonderen äußeren Umstände eine besonders hohe Gefährdung ausgeht. Auftraggeber seien neben den Zollfahndungsämtern auch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit.
Die Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll ist seit 1998 einsatzbereit. Seitdem wurde sie rund 70 Mal pro Jahr zu den verschiedensten Einsätzen beordert. Derzeit gehören der ZUZ 47 Beamte (inklusive elf derzeit in Ausbildung befindliche) an, die sich alle in einem bestimmten Auswahlverfahren qualifizieren und eine eineinhalbjährliche Fortbildung absolvieren mussten. Das Spezialeinsatzkommando ist bundesweit tätig und beim Zollkriminalamt in Köln stationiert.
Zur Berichterstattung des Nordbayerischen Kuriers vom 16. April 2012 gelangen Sie HIER.
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