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Zoll und Polizei zogen positive Bilanz über bisher größte deutsch-tschechische Drogenbekämpfungsaktion
12. Januar 2012
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Mit der „Operation Speedway“ haben deutsche und tschechische Zoll- und Polizeibeamte in ihrer bisher größten gemeinsamen Drogenbekämpfungsaktion ein deutliches Signal an alle potentiellen Täter gesandt: „Wir werden weiterhin mit aller Entschiedenheit gegen den Rauschgiftschmuggel vorgehen“, sagte der zuständige Parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk bei der Präsentation der Ergebnisse am Mittwoch in Nürnberg. Insgesamt hatten die Beamten bei Schwerpunktkontrollen im deutsch-tschechischen Grenzraum an 31 Tagen 1600 Gramm Crystal Speed und vier Kilogramm Marihuana aus dem Verkehr gezogen.

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Eine positive Bilanz über die bisher größte deutsch-tschechische Drogenbekämpfungsaktion „Speedway“ haben der Parlamentarische Staatssekretär Hartmut Koschyk (links) und Pavel Hoffmann von der tschechischen Zollverwaltung in Nürnberg gezogen.

Allein die sichergestellte Crystal-Menge hätte ausgereicht, den illegalen Markt mit etwa 64000 Konsumeinheiten und einem Straßenverkaufswert von bis zu 225000 Euro zu versorgen, sagte Koschyk. Die enge Kooperation aller beteiligten Behörden beiderseits der Grenze habe sich dabei als hervorragendes Mittel zur wirksamen Bekämpfung des Schmuggels und damit zum Schutz der Bevölkerung besonders in der Grenzregion gezeigt. Die Kontrollen seien eng abgestimmt und unter Berücksichtigung der bisher festgestellten Täterprofile sowohl im deutschen, als auch im tschechischen Grenzgebiet durchgeführt worden.

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Als weiteres hilfreiches Instrument bezeichnete Koschyk das deutsch-tschechische Zentrum in Schwandorf, in dem deutsche und tschechische Sicherheitsbehörden unter einem organisatorischen Dach eng zusammenarbeiten. Hier könnten Analysen und Erkenntnisse schnell von Kollegen zu Kollegen ausgetauscht, polizei- und zollrelevaten Informationen an die entsprechenden Stellen weitergegeben und Einsatzmaßnahmen gemeinsam gesteuert werden.
Für die Zukunft kündigte der Staatssekretär an, den Kampf gegen die Drogen unvermindert fortzusetzen. Die gemeinsame nationenübergreifende Kontrolloperation habe deutlich gemacht, dass hier der Schlüssel dafür liegt, um den Rauschgift- und insbesondere den Crystal-Schmuggel wirksam und langfristig zurückzudrängen. „Neben einem intensiven Informationsaustausch und gemeinsamen Kontrollen gilt es, das Problem an der Wurzel zu packen und die illegalen Produktionsstätten auszuheben“, so Koschyk.

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Große Probleme sah Pavel Hoffmann von der tschechischen Zollverwaltung in den sogenannten Vietnamesen-Märkten. Während hier früher gefälschte Markenware und der illegale Verkauf von Zigaretten und Alkohol im Vordergrund standen, hätten sich die Märkte mittlerweile zunehmend zu einem wichtigen Umschlagplatz für Drogen und besonders für Crystal Speed entwickelt. Manche Märkte hätten zwischenzeitlich sogar eigene Schutzpersonen, was die polizeilichen Kontrollen immens erschwere.

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Von einer dramatischen Entwicklung sprach bei der Bilanz auch Walter Moser vom Bayerischen Landeskriminalamt. Besonders bei Crystal würden die Fallzahlen derzeit jährlich im dreistelligen Prozentbereich ansteigen. Um das Problem weiter in den Griff zu bekommen, habe sich zwischenzeitlich sogar die bayerische Apothekerkammer einem freiwilligen Monitoringverfahren angeschlossen. Hintergrund dafür ist, dass viele der Drogenküchen in Tschechien den Stoff Ephedrin als einen der notwendigen Grundstoffe zur Herstellung von Crystal Speed in Bayern in großen Mengen einkaufen. Ephedrin ist unter anderem in frei verkäuflichen Schmerz- und Erkältungsmitteln enthalten. „Geht bei einer Apotheke eine Bestellung für eine große Menge an solchen Mitteln ein, werden wir in der Regel sofort tätig“, sagte Moser.

Zur Berichterstattung im Nordbayerischen Kurier gelangen Sie hier.

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