Allgemein
Zweifaches Gedenken in Saaz / Žatec an die jüdischen und deutschen Opfer
10. Juni 2025
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Die Region Saaz / Žatec verbinden viele mit dem Thema Hopfenanbau und nur wenige mit dem Massaker von Postelberg unweit von Saaz. In diesem Jahr fand bereits zum vierten Mal ein Gedenken von Schülerinnen und Schülern an diese Nachkriegstragödie statt, über die das „Landesecho“, das Magazin der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik ausführlich berichtete:

https://landesecho.cz/forum-der-deutschen/schueler-erinnern-auf-gedenkmarsch-an-das-massaker-von-postelberg/0022610/

Wenige Tage später fanden weitere Gedenkveranstaltungen in Saaz / Žatec statt.

Auf dem jüdischen Friedhof wurde der Opfer der jüdischen Bevölkerung der Region gedacht, die während der NS-Diktatur verfolgt und ermordet worden.

An der Gedenkfeier nahmen neben Angehörigen der Jüdischen Gemeinde auch der Deutsche Botschafter in Tschechien, Andreas Künne, der Bürgermeister von Saaz /Žatec, Radim Leibl, der Vorsitzende und Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bernd Posselt, der Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik, Martin Dzingel, der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Bayern, Steffen Hörtler, der Vorsitzende des Fördervereins der Stadt Saaz / Žatec, Otokar Löbl, die Heimatkreisbetreuerin für Saaz / Žatec, Birgit Unfug und der Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Verbundenheit, Hartmut Koschyk teil.

Auf dem unmittelbar benachbarten Friedhof von Saaz / Žatec existiert noch ein Gräberfeld mit gut erhaltenen Gräbern der deutschen Bevölkerung sowie ein Massengrab, in dem Angehörige der deutschen Bevölkerung, die im Jahr 1945 zu Tode kamen, bestattet wurden.

Bislang existierte dort nur ein schlichtes Holzkreuz.

Nunmehr wurde eine Gedenkplatte in tschechischer und deutscher Sprache enthüllt, welche an die vertriebenen deutschen Bewohner erinnert, vor allem auch an diejenigen, welche die Vertreibung nicht überlebt haben.

Bei diesem Gedenkakt wurden eindrucksvolle Ansprachen des Bürgermeisters, einer Historikerin, von Bernd Posselt, Birgit Unfug, Botschafter Künne sowie von Martin Kos gehalten, der für die Errichtung dieser Gedenktafel eine Petition mit den Unterschriften von fast 500 Unterzeichnern eingereicht hatte.

Einen wesentlichen Anteil an den Bemühungen zur Errichtung der Gedenktafel hat Otokar Löbl, der sich durch seine Eltern sowohl der jüdischen Gemeinde als auch der deutschen Bevölkerung von Saaz / Žatec verbunden fühlt und Vorsitzender des Fördervereins der Stadt Saaz / Žatec ist, der auch eine eindrucksvolle Homepage betreibt: https://saaz.info/

Dieser Förderverein arbeitet eng mit dem Heimatkreis Saaz und seiner Vorsitzende Birgit Unfug zusammen (https://heimatkreis-saaz.de/).

Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Verbundenheit, Hartmut Koschyk, dessen Frau Gudrun über familiäre Wurzeln in Saaz / Žatec verfügt, zeigte sich von den Gedenkfeierlichkeiten tiefbeeindruckt: „In Saaz / Žatec haben sich die heute Lebenden über den Gräbern der Verfolgten, Vertriebenen und Ermordeten der NS-Diktatur und des Vertreibungsunrechts die Hand zur Versöhnung gereicht, um gemeinsam für eine friedvolle Nachbarschaft zwischen Tschechen und Deutschen in einem versöhnten Europa der Freiheit, der Demokratie und der gesicherten Menschenrechte zu kämpfen. Dieses Gedenken schließt niemanden aus, umfasst alle Generationen, erfolgt in vollem Bewusstsein des Unrechts auf allen Seiten und kommt aus tiefsten Herzen. Die Politik in Prag und Berlin ist aufgerufen, diese Versöhnungsintiativen noch nachhaltiger zu unterstützen, da durch sie stabile und dauerhafte Brückenzwischen Deutschen und Tschechen gebaut werden. Heimatvertriebene Sudetendeutsche und die deutsche Minderheit in der Tschechischen Republik sind dabei entscheidende Brückenpfeiler! Dieses Versöhnungswerk von Saaz / Žatec vollzieht sich im Geiste des großen Dichters Johannes von Saaz/Tepl, an dessen Wirken im Klostergarten von Saaz / Žatec ein Denkmal erinnert, bei dessen Errichtung auch die heimatvertriebenen Sudetendeutschen engagiert mitgewirkt haben!“

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Dominik Duda

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