Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer MdB und der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, mit den Vertretern der AGDM und Mittlerorganisationen im Auswärtigen Amt
Beim diesjährigen Jahrestreffen feiert die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) ihr 25. Jubiläum. Die AGDM wurde 1991 in Budapest auf Initiative des Bundesministeriums des Innern gegründet.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, der zuständige Abteilungsleiter im Bundesministerium des Innern, Dr. Bentmann und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßten dazu über 50 Minderheitenvertreter aus 20 Ländern Europas zu einem Arbeitsgespräch im Bundesministerium des Innern, bei dem die strategische Ausrichtung der AGDM und Nachhaltigkeit der Arbeit und Maßnahmen gemäß dem Motto der AGDM „Minderheiten helfen Minderheiten“ diskutiert und weiter voranschreiten konnten.
Gesprächsrunde der AGDM-Teilnehmer mit dem ifa und Bundesbeauftragtem Koschyk im BMI
Durch das AGDM-Koordinierungsbüro in Berlin, das im letzten Jahr auf Initiative von Bundesbeauftragtem Koschyk eingerichtet wurde, konnten Informationsfluss, Kommunikation und die Abstimmung gemeinsamer Aktivitäten nachhaltig professionalisiert und gestärkt werden.
Die Rückschau auf die bisherigen „25. Jahre AGDM“ zeigt v.a. Erfolge und eine Stärkung der deutschen Minderheiten. Zeit zum Ausruhen sehen Bundesbeauftragter Koschyk und die Minderheitenvertreter dabei nicht: Vielmehr gehe es darum, den Vernetzungsgedanken und gegenseitigen Mehrwert weiter auszubauen.
Gruppenaufnahme mit Staatssekretär David Gill und Bundesbeauftragtem Hartmut Koschyk im Schloss Bellevue
Staatssekretär Gill begrüßt die Minderheitenvertreter im Bundespräsidialamt
Die Vielfalt der Deutschen Minderheiten in Europa und im euroasiatischen Raum wurde im Gespräch mit Staatssekretär Gill im Bundespräsidialamt deutlich. Tief beeindruckt begrüßte Staatssekretär Gill die Minderheitenvertreter, deren Altersspanne vom Geburtsjahr 1935 bis 1995 reicht, zu einem intensiven Meinungs- und Informationsaustausch im Bundespräsidialamt, der ergänzt wurde durch einen Rundgang mit gemeinsamem Foto im Schloss Bellevue.
Diskussionsrunde mit Staatssekretär David Gill
In der gemeinsamen Diskussion wurde die Brückenfunktion der Deutschen Minderheiten untereinander und innerhalb ihres jeweiligen Landes mit der Mehrheitsbevölkerung immer wieder stark hervorgehoben. Staatssekretär Gill betonte die wichtige Rolle der deutschen Minderheiten für die Bundesrepublik Deutschland. Bundespräsident Gauck werde noch in diesem Jahr seinen polnischen Amtskollegen treffen, bei dem auch die deutsche Minderheit in Polen eine Rolle spielen werde. Präsident Andrzej Duda hatte in seinem Grußwort für den FUEN-Kongress 2015 in Breslau betont, dass die „Achtung und Offenheit gegenüber Minderheiten zur Pflicht der Mehrheit gehört“.
Jugendvertreterin Britta Tästensen, stv. AGDM-Sprecherin Olga Martens und Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk im Bundespräsidialamt
Der gegenseitige Mehrwert der Minderheiten untereinander wurde mit Blick auf Geschichte und Traditionen durch die Jugendvertreter, die in diesem Jahr stark vertreten sind, deutlich.
Bundesbeauftragter Koschyk, Staatssekretär David Gill und FUEN-Präsident Lorant Vincze
v.l.n.r. Olga Martens (stv. AGDM-Sprecherin), Tanja Krombach (stv. Direktorin des DKF), Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB, Ansgar Hollah (BKM-Gruppenleiter) und Prof. Dr. phil. Matthias Weber (Direktor BKGE)
Ansgar Hollah, zuständiger Gruppenleiter der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) legte die für die Minderheitenvertreter wichtige Arbeit des BKM dar. Im Koalitionsvertrag einigten sich die Regierungsparteien darauf, die Konzeption der Förderung des Bundes nach § 96 BVFG im europäischen Geist weiterzuentwickeln. Die daraufhin von der BKM vorgelegte Konzeption wurde am 24. Februar 2016 durch das Bundeskabinett verabschiedet. Dabei wird erstmalig den deutschen Minderheiten in Europa und den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion eine wichtige Rolle bei der Pflege und Weiterentwicklung des kulturellen und geschichtlichen Erbes in den Heimatgebieten der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten zugeschrieben. Unter dem Stichwort Erinnerungstransfer wird eine zeitgemäße Vermittlungsarbeit unterstützt. U.a. wird eine angemessene Erforschung, Präsentation und Vermittlung der Kultur und Geschichte durch Museen und Kulturreferenten erfolgen.
Diskussionsrunde mit Ansgar Hollah (BKM), Prof. Dr. phil. Matthias Weber (BKGE) und Tanja Krombach (DKF) im Bundesministerium des Innern
In diesem Zusammenhang präsentierten Prof. Dr. phil. Matthias Weber vom BKGE (Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg) und Tanja Krombach vom DKF (Deutsches Kulturforum östliches Europa, Potsdam) den Minderheitenvertretern ihre Aufgaben und Arbeitsgebiete ihrer Institute.
Beide Institute arbeiten für und bereits in enger Kooperation mit einzelnen Minderheitenvertretern. Mit Blick auf den Ausbau der möglichen Zusammenarbeit wurden Veranstaltungen der Institute, angebotene Journalistenreisen, Publikationen, Zeitschriften etc. vorgestellt und die Platzierung verschiedener Themen diskutiert.
Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer MdB bei ihrer Ansprache im Auswärtigen Amt
Den Blick auf die deutsche Sprache gelegt, bot sich den Minderheitenvertretern die Gelegenheit, sich mit den Vertretern der Mittlerorganisationen (DAAD, Zfa, GI und ifa) im Rahmen der Live-Schaltung von Mind_Netz mit Bundesbeauftragtem Koschyk und Staatsministerin Böhmer im Auswärtigen Amt auszutauschen.
ifa präsentiert Mind_Netz
Die Interessen der Jugendvertreter wurden von der jungen Britta Tästensen, die Angehörige der Deutschen Minderheiten in Dänemark ist, vorgesellt. In ihrem Statement betonte sich die Wichtigkeit der Deutschen Sprache, die neben Tradition und Brauchtum das bindende grenzüberschreitende Element für die Deutsche Jugend ist.
Staatsministerin Böhmer und Bundesbeauftragter Koschyk mit den Vertretern des ifa, DAAD, Goethe Instituts und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen
Bundesbeuftragter Koschyk gemeinsam mit Referatsleiter Dr. Bertram von Moltke, Karoline Gil (ifa)
Die Mittlerorganisationen leisten dafür einen wichtigen Beitrag. Hervorgehoben wurden die Deutschen Fußballschulen, Jugendcamps und Lehreraustauschprogramme in den Herkunftsgebieten der Deutschen Minderheiten. Koschyk dankte den Mittlerorganisationen für die diesbezügliche sehr gute und von höchster Qualität gezeichnete Arbeit. Eine Evaluation und auch Fortschreibung bestehender Programme werde dabei in enger Zusammenarbeit mit den Jugend- und Mitarbeitervertretern erfolgen.
Informationen zu Mind_Netz finden Sie hier
Bundesbeauftragter Koschyk bei seiner Jubiläumsansprache in Botschaft des Königreichs Belgien
Der Abschluss und Höhepunkt des 2. Abends fand im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten in der belgischen Botschaft Berlin in Kooperation der AGDM mit der Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) statt.
Bundesbeauftragter Koschyk dankt Anna Quadflieg, Leiterin der Vertretung der DG in Berlin, für die Kooperation anlässlich „25. Jahre AGDM“
Anna Quadflieg, Leiterin der Vertretung der DG in Berlin, begrüßte die Vertreter der AGDM, alle Gäste und Freunde der AGDM, darunter hochrangige Vertreter aus Politik, Diplomatie, Verwaltung und dem gesellschaftlichen Bereich, herzlich in der Belgischen Botschaft.
v.l.n.r. Lorant Vincze, Olga Martens, Anna Quadflieg und Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk
Bundesbeauftragter Koschyk und FUEN Präsident Lorant Vincze betonten 25. Jahre AGDM und die Bedeutung Deutschen Minderheiten als Brückenbauer in Europa. Statements einzelner Minderheitenvertreter, moderiert von Olga Martens (stv. AGDM-Sprecherin) rundeten den Abend ab. Musikalisch wurde der Abend von Yannick Ballmann und Band begleitet.
Zur Internetseite der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (ADGM) gelangen Sie hier.
Zur Internetseite der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEN) gelangen Sie hier.
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