Für Deutschland
Beratender Ausschuss für Niederdeutsch tagte in Magdeburg
24. März 2016
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Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Sitzung des Beratenden Ausschusses für Niederdeutsch am 22.3.2016 in Magdeburg

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, hat in Magdeburg die turnusgemäße Sitzung des Beratenden Ausschusses für Fragen der niederdeutschen Sprachgruppe geleitet. Der zuständige Staatssekretär im Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Jan Hofmann, hatte die Tagung in seinem Haus ermöglicht und begrüßte die Sitzungsteilnehmer persönlich. Dabei stellt er die Bemühungen des Landes Sachsen-Anhalt zur Erhaltung der niederdeutschen Sprache in diesem Bundesland dar, z.B. durch entsprechenden Unterricht in niederdeutscher Sprache an Grundschulen.

Niederdeutsch (Platt) ist in Deutschland als Regionalsprache im Sinne der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen anerkannt. Von den Minderheitensprachen unterscheidet es sich dadurch, dass die Platt Sprechenden keine nationale Minderheit bilden. Zuhause ist Niederdeutsch in den Ländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie in den nördlichen Teilen von Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Auf ganz Deutschland bezogen beherrschen gut 12 Prozent das Niederdeutsche aktiv, wie das Institut für niederdeutsche Sprache in einer repräsentativen Umfrage im Jahr 2007 ermittelt hat.

Dem Beratenden Ausschuss gehören neben dem Beauftragten der Bundesregierung, weiteren Vertretern des Bundesministeriums des Innern und der Beauftragten für Kultur und Medien sowie Vertretern der acht Bundesländer, in denen Platt gesprochen wird, auch vier Vertreter des Bundesrates für Niederdeutsch (Bundesraat för Nedderdüütsch) an. Auch die Leiterin des Minderheitensekretariates in Berlin, Judith Walde, nahm an den Beratungen teil.

Der Sprecher des Bundesrates für Niederdeutsch und Geschäftsführer des Instituts für niederdeutsche Sprache, Dr. Reinhard Goltz, informierte über die Vorbereitung einer repräsentativen Umfrage seines Instituts zum Stand des Niederdeutschen, mit der u.a. die Zahl der aktiven Sprecher und der passiv Verstehenden erhoben sowie die mögliche Rolle von Schulen und Medien bei der Vermittlung und Pflege des Niederdeutschen ermittelt werden soll. Weiter stellte er die Broschüre „Wat hest du seggt?“ über Plattdeutsch im Kindergarten vor, die Informationen für Eltern, Kindergärten, Politik und Verwaltung über Mehrsprachigkeit, Modelle der Sprachvermittlung und geeignete Lehrmaterialien enthält.

Die Mitglieder des Beratenden Ausschusses erörterten auch die Lage und die Perspektiven für die Theaterarbeit der niederdeutschen Bühnen. Bislang seien durch den Bundesrat für Niederdeutsch rund 3.600 Bühnen erfasst worden. Die möglichst vollständige Erfassung der niederdeutschen Bühnen soll als Grundlage für künftige Überlegungen dienen, wie die deren Arbeit sinnvoll unterstützt werden kann. Im April wird Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB das Institut für Niederdeutsche Sprache in Bremen gemeinsam mit weiteren Bundestagsabgeordneten besuchen.

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