Dr. Manfred Michl (BMI), Stv. LmDR-Bundesvorsitzender Ernst Strohmaier, LmDR-Geschäftsführer Jürgen Arnhold, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB, LmDR-Bundesvorsitzender Waldemar Eisenbraun, Dr. Alexander Schumacher (BMI)
Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, ist in Berlin mit dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR), Waldemar Eisenbraun, dessen Stellvertreter Ernst Strohmaier und LmDR-Bundesgeschäftsführer Jürgen Arnhold zu einem ausführlichen Informations- und Gedankenaustausch zusammengetroffen. Aus dem Bundesministerium des Innern (BMI) nahmen die beiden zuständigen Referatsleiter Dr. Manfred Michl und Dr. Alexander Schumacher teil.
Bundesbeauftragter Koschyk und die Vertreter der LmDR erörterten auch die Geschehnisse der jüngsten Wochen, als Deutschen aus Russland und russischsprachige Bewohner in Deutschland an mehreren Orten auf die Straße gingen und demonstrierten. Anlass war behauptete, mittlerweile widerlegte Vergewaltigung eines dreizehnjährigen Mädchens, der Fall wurde in russischen Medien überzogen und reißerisch kommuniziert.
Bundesbeauftragter Koschyk lobte die Landsmannschaft für ihre besonnene Reaktion und ihren Einsatz für die Versachlichung der Debatte. Er war sich mit den anwesenden Vertretern einig darüber, dass es unter den Deutschen aus Russland keine im Vergleich mit der deutschen Gesamtbevölkerung überproportionalen rechtsextremistischen Erscheinungen gebe. Koschyk verwies vielmehr auf die starke Verwurzelung vieler Deutschen aus Russland im christlichen Glauben, was einen guten Schutz gegen Radikalisierungstendenzen darstellt.
Bundesbeauftragter Koschyk beriet mit den Mitarbeitern des BMI und den Vertretern der Landsmannschaft die Möglichkeiten, durch umfangreiche politische Bildung die Bindung der in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Deutschen aus Russland an deren Freiheitlich-Demokratische Grundordnung noch weiter zu stärken. Die Vertreter der Landsmannschaft betonten, dass Intensivierung und Professionalisierung im Bereich der nachholenden Integration erforderlich seien. Waldemar Eisenbraun teilte seine Beobachtung mit, dass die aktuelle Flüchtlingskrise bei seinen Landsleuten zunehmend zu Verunsicherung und Skepsis führe. Er kritisierte die oft undifferenzierte Darstellung der Deutschen aus Russland in den Medien. Der Verband müsse in die Lage versetzt werden, Öffentlichkeitsarbeit auf professionellem Niveau zu betreiben, so Eisenbraun.
Mögliche Maßnahmen und Strategien sollen auf Anregung von Bundesbeauftragtem Koschyk auf einer entsprechenden Fachtagung in Bälde beraten werden.
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