Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, hat die Seminarteilnehmer des Fortbildungsseminars für Multiplikatoren der deutschen Minderheiten aus Mittelosteuropa und Zentralasien, das vom Goethe Institut Berlin organisiert wurde, zu einem Meinungs- und Informationsaustausch im Deutschen Bundestag empfangen.
An dem Länderübergreifenden Seminar haben 22 Teilnehmer aus 12 Ländern teilgenommen: Estland, Georgien, Kasachstan, Lettland, Litauen, Polen, Russische Föderation, Rumänien, Slowakei, Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn.
Nach der Vorstellung des Zuständigkeitsbereiches von Bundesbeauftragtem Koschyk, der für die nationalen autochthonen Minderheiten in Deutschland, die deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropas und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion zuständig und auch der zentrale Ansprechpartner für die Belange der Spätaussiedler in Deutschland ist, fand ein thematisch breit gefächerter und lebhafter Gedankenaustausch zu den Themen Integration, Identität und Minderheitenschutz statt.
Bundesbeauftragter Koschyk, der sich intensiv für einen länderübergreifenden Dialog einsetzt, ging in diesem Zusammenhang zunächst auf die diesjährige Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten, die unter dem Dach der Föderalistischen Union europäischer Volksgruppen organisiert ist, ein.
Die Jahrestagung wird vom 7. bis 10. November 2016 stattfinden. Zu dieser werden auch einige der Seminarteilnehmer kommen. Besonders betonte Koschyk dabei die erfreuliche Nachricht, dass der koordinierte Austausch seit letztem Jahr durch das AGDM-Büro in Berlin erheblich verbessert und professionalisiert werden konnte. Bundesbeauftragter Koschyk hatte sich stark und mit Erfolg für eine Koordinierungsstelle eingesetzt. Diese wurde im letzten Halbjahr 2015 und auch für das Jahr 2016 vom Deutschen Bundestag bestätigt und wird aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern gefördert.
Thematischer Schwerpunkt des Austausches mit den Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern war neben den sozialen und wirtschaftlichen Integrationsaspekten die „seelische Beheimatung“, die eine erfolgreiche Integration ausmache.
Koschyk betonte dabei, dass es der Bundesregierung ein großes Anliegen sei, mit politischer Bildung und Wissensvermittlung Loyalität zu dem Land, in dem man lebt, und eine gegenseitige Akzeptanz zwischen Mehrheits- und Minderheitsbevölkerung zu erreichen. In vielen Ländern gebe es mustergültige Beispiele für eine erfolgreiche Integration der deutschen Minderheiten, die es geschafft haben, sich zu behaupten und von der Mehrheitsbevölkerung geschätzt zu werden. Dass die eigene Identität, Sprache und Kultur weiter gepflegt wird, schließe das andere nicht aus und sei auch ein gutes Beispiel für die in Deutschland ankommenden und auf Dauer bleibenden Flüchtlinge.
Mit Blick auf Sprache und bilinguale Ausbildung betonten alle Teilnehmer die große Wichtigkeit für die deutschen Minderheiten – aber auch die Mehrheitsbevölkerung, die das deutsche Sprachangebot sehr schätzen. Dass es hierbei auf ein stärkeres länderübergreifendes Angebot ankomme, wurde von allen bestätigt. Insbesondere müsse im Bereich Lehrerfortbildung und -austausch mehr Unterstützung geleistet werden. Bundesbeauftragter Koschyk berichtete von seinen regelmäßigen Gesprächen dazu und sicherte zu, Möglichkeiten der Verbesserung weiterhin zu begleiten und zu unterstützen, siehe u.a. Gespräch im Rahmen der AGDM-Jahrestagung 2015.
Bundesbeauftragter Koschyk dankte den Teilnehmern für das intensive Gespräch und wünschte allen Teilnehmern wertvolle Anregungen aus dieser vorbildlichen Veranstaltung des Goethe-Instituts für die Arbeit vor Ort.
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