Bundesbeauftragter Koschyk im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose (2.v.r.)
Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, hat den Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, im Bundesministerium des Innern zu einem intensiven Meinungs- und Informationsaustausch empfangen.
An dem Gespräch nahm auch Nikola Gillhoff aus dem Auswärtigen Amt teil. Sie ist stellvertretende Sonderbeauftragte für die Beziehungen zu jüdischen Organisationen und internationalen Belangen der Angelegenheiten der Sinti und Roma.
Zentralratsvorsitzender Rose legte in dem Gespräch zunächst das derzeit vordringliche Anliegen des Zentralrats, die Einrichtung einer Expertenkommission zum Antiziganismus durch den Deutschen Bundestag, dar. Anlass seien die zunehmend rassistisch motivierte Hetze und Gewalt gegen Sinti und Roma in ganz Europa und die jahrhundertealten und heute noch immer präsenten antiziganistischen Vorurteile, wie kürzlich eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes aufzeigte.
Bundesbeauftragter Koschyk informierte Rose darüber, dass bezüglich der Einrichtung einer Expertenkommission zum Antiziganismus in Kürze ein Berichterstattergespräch im Innenausschuss des Deutschen Bundestag stattfinden wird, an dem auch Bundesbeauftragter Koschyk teilnehmen wird.
Zentralratsvorsitzender Rose betonte, dass die Einrichtung eines Expertengremiums zum Antiziganismus auch ein wichtiges Signal für die anderen europäischen Länder sei.
Eine internationale Konferenz zum Thema Antiziganismus ist im Rahmen des deutschen OSZE Vorsitzes in Berlin für Herbst dieses Jahres geplant.
Im weiteren Gesprächsverlauf wurde auch die voranschreitende Einrichtung des Europäischen Roma Instituts für Kunst und Kultur in Berlin erörtert. Das Institut wurde offiziell vom Ministerrat des Europarates eingerichtet und wird voraussichtlich im Herbst dieses Jahres seine Arbeit aufnehmen.
Weiteres Thema war die Unterstützung der Bundesregierung für den dauerhaften Erhalt der Grabstätten NS-verfolgter Sinti und Roma. Hierzu konnte Bundesbeauftragter Koschyk Vorsitzendem Rose mitteilen, dass man sich innerhalb der Bundesregierung auf eine Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) abschließend verständigt habe und die Angelegenheit inzwischen auf einem guten Weg ist.
Der dauerhafte Erhalt der Grabstätten NS-verfolgter Sinti und Roma wird auch im Rahmen der nächsten Sitzung des Beratenden Ausschusses für Fragen deutscher Sinti und Roma beim Bundesministerium des Innern erörtert, die im September dieses Jahres im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg stattfindet. Es wird die zweite Sitzung des Beratenden Ausschusses, nachdem dieser im letzten Jahr durch Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière konstituiert worden war.
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