Das Bundesverwaltungsamt hat seine Jahresstatistik 2014 über „Spätaussiedler und ihre Angehörigen“ veröffentlicht. Demnach kamen im letzten Jahr insgesamt 5.649 Spätaussiedler bzw. deren Familienangehörige nach Deutschland, fast alle aus der ehemaligen Sowjetunion. Die Statistik gibt profund Auskunft über die Verteilung nach Herkunftsstaaten, aufnehmenden Bundesländern, Anspruchsgrundlage nach Bundesvertriebenengesetz, Altersstruktur, Berufsausbildung und Religion.
Die nach Deutschland zuziehenden Russlanddeutschen sind in ihrer Altersstruktur deutlich jünger als die alteingesessene Wohnbevölkerung in Deutschland: 77,9 % sind jünger als 45 Jahre, dieser Anteil liegt bei der Gesamtbevölkerung nur bei rund 50 %. Der Anteil der Personen, die 65 Jahre und älter sind, beträgt bei den neu nach Deutschland kommenden Spätaussiedlern lediglich 3,9 Prozent gegenüber rund 21 Prozent bei der alteingesessenen Bevölkerung.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, erklärte zu den Zahlen: „Die Altersstruktur der zuziehenden Spätaussiedler hilft uns, den demographischen Wandel abzufedern. Fast alle erwerbsfähigen Spätaussiedler, die jetzt zu uns kommen, verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung, sehr viele in technischen und handwerklichen Berufen. In Zeiten des bereits einsetzenden Fachkräftemangels ist das eindeutig ein Gewinn für unser Land. Die Bundesregierung wird die Integration unserer neuen Mitbürger durch geeignete Fördermaßnahmen begleiten.“
Auch in 2015 hält der verstärkte Zuzug von Spätaussiedlern in die Bundesrepublik Deutschland an. Von Januar bis Juni wurden im zentralen Grenzdurchgangslager Friedland insgesamt 2.368 Spätaussiedler registriert, im Vergleichszeitraum des Vorjahres kamen 2.310 Deutsche aus dem östlichen Europa und den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion an.
Zur Jahresstatistik 2014 des Bundesverwaltungsamtes gelangen Sie hier.
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