Für Deutschland International
Bundesverdienstkreuz für „deutschen Masuren“ Dr. Alfred Czesla
25. August 2016
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Mit der Deutschen Generalkonsulin Cornelia Pieper in Danzig/Gdańsk und dem Evangelischen Bischof der Diözese Masuren in der Erlöserkirche in Allenstein/Olsztyn bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Dr. Alfred Czesla von der Deutschen Minderheit und der Evang. Kirche Augsburger Bekenntnisses in Polen.

In einer Feierstunde im Evangelischen Pfarrhaus von Allenstein/Olsztyn ist dem Mitbegründer der Organisationen der Deutschen Minderheit in der Region Ermland-Masuren sowie der Masurisch-Evangelischen Gesellschaft Dr. Alfred Czesla im Auftrag von Bundespräsident Joachim Gauck das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden.

Die Ordensverleihung nahm die Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig/Gdansk Cornelia Pieper gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk MdB vor.

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Pieper und Koschyk würdigten die Verdienste des promovierten Soziologen um den Aufbau sowohl der Strukturen der Deutschen Minderheit vor Ort sowie sein Wirken in der Evangelischen Kirche Augsburger Bekenntnisses der Diözese Masuren. Dr. Alfred Czesla habe wichtige Brücken zwischen der Deutschen Minderheit und der polnischen Mehrheitsbevölkerung sowie weiteren nationalen Minderheiten seiner Heimat gebaut und einen wertvollen Beitrag für die Ökumene der christlichen Kirchen in der Region Ermland-Masuren geleistet.

Auch in der Zusammenarbeit mit bundesdeutschen Einrichtungen und Kirchen in Deutschland habe Dr. Alfred Czesla großartige Impulse gesetzt. Die Wertschätzung, die Dr. Alfred Czesla in seiner Heimat genießt, wurde durch die Anwesenheit des Evangelischen Bischofs der Diözese der Masuren, Rudolf Bazanowski, weiteren Vertretern beider Kirchen sowie des Wojewodschaftsamtes, des Marschallamtes und der Allensteiner Stadtverwaltung, aber auch der Deutschen Minderheit sowie zahlreicher regionaler Medien bei der Ordensverleihung deutlich sichtbar.

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Mit Pfarrer Krzysztof Mutschmann, Generalkonsulin Cornelia Pieper und Ministerialdirektor Hans-Heinrich von Knobloch aus dem Bundesinnenministerium in der Evangelischen Kirche Sorquitten/Sorkwity in Masuren

Sichtlich bewegt dankte Dr. Alfred Czesla für die erhaltene Auszeichnung, die er stellvertretend für alle Mitstreiter aus der Deutschen Minderheit und der Evangelischen Kirche entgegennehme. Ihm war es immer wichtig, als „deutscher Masure“ einen Beitrag zu einem guten, vom christlichen Geist getragenen Miteinander der verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Glaubensgemeinschaften seiner Heimat zu leisten.

Bei seinem Besuch in der Region Danzig-Allenstein wurde Koschyk von der Deutschen Generalkonsulin Cornelia Pieper und vom Ministerialdirektor im Bundesministerium des Innern, Hans-Heinrich von Knobloch, in dessen Eigenschaft als Vorstandsmitglied des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Potsdam begleitet.

In Danzig hatte Koschyk gemeinsam mit Generalkonsulin Pieper an einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung teilgenommen, die der Bilanz und den Perspektiven der deutsch-polnischen Beziehungen im Lichte des 25-jährigen Bestehens des Nachbarschaftsvertrages gewidmet war.

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Begegnungszentrum der Evang. Kirche Sorquitten

Neben Danzig/Gdansk und Allenstein/Olsztyn besuchten Generalkonsulin Pieper, Bundesbeauftragter Koschyk und Ministerialdirektor von Knobloch auch die Evangelische Kirche in Sorquitten/Sorkwity, wo Pfarrer Krzysztof Mutschmann nicht nur die aus dem 16. Jahrhundert stammende Evangelische Kirche vorstellte, sondern auch das neu errichtete Begegnungszentrum der Evangelischen Kirchengemeinde präsentierte, in dem bereits zahlreiche internationale Jugendbegegnungen stattfanden und das sich hervorragend für deutsch-polnische Begegnungen und Veranstaltungen eignet.

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Evang. Kirche Sorquitten

In der Nähe von Sorquitten/Sorkwity fand dann auf Einladung von Generalkonsulin Pieper und des Marschalls der Woiwodschaft Ermland-Masuren Gustaw Marek Brzezin eine Gesprächsrunde mit Vertretern aus Polen und Deutschland im Hinblick auf die geplante Sanierung des Lehndorff-Schlosses in Steinort/Sztynort statt.Es war die zweite Gesprächsrunde dieser Art, die auf Initiative von Generalkonsulin Pieper im Beisein des Bundesbeauftragten Koschyk stattfand, an der diesmal auch Marschall Brzezin und der Vertreter der Investorengruppe teilnahm. Mit dem Gesprächsverlauf zeigten sich alle Teilnehmer aus Polen und Deutschland, vor allem aus dem Bereich der Denkmalpflege und der Kunstgeschichte sehr zufrieden, da doch eine deutliche Annäherung der Standpunkte hinsichtlich der Grenzen der touristischen Nutzung des Schlosses im Hinblick auf seine Bedeutung als Baudenkmal, kunstgeschichtliches Symbol und authentischer Geschichtsort sichtbar wurde.

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sehr konstruktives deutsch-polnisches Gespräch über die geplante Restaurierung des Lehndorff-Schlosses in Steinort/Sztynort am Großen Mauersee in Masuren

Der Dialog über die Zukunft von Schloss Steinort/Sztynort soll zunächst auf Experten-Ebene und später auch auf politischer Ebene fortgesetzt werden. Die Gesprächsrunde fand im ehemaligen Gutshaus Allmojen/Jelmun statt, dass in einer einzigartigen Privatinitiative der polnischen Soziologin Barbara Trzeciak umfassend saniert wurde und heute von ihr persönlich in alter ostpreußischer Tradition als Gästehaus geführt wird.

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Gespräch mit dem Bürgermeister von Lötzen/Gizycko, Wojciech Juraskiewicz, dem Landrat des Kreises Lötzen/Gizycko, Waclaw Strazewicz, Generalkonsulin Cornelia Pieper und dem Landrat des Saale-Kreises Frank Bannert über die sehr gut funktionierende Partnerschaft der beiden Landkreise in Masuren und Sachsen-Anhalt

In der Stadt Lötzen/Gizycko trafen Pieper und Koschyk mit regionalen Kommunalpolitikern und Kommunalpolitikern aus dem Saale-Kreis in Sachsen-Anhalt zusammen, die unter Leitung dessen Landrates Frank Bannert nach Polen gereist waren. Zwischen dem Saale-Kreis und dem Kreis Lötzen/Gizycko besteht eine sehr lebendige kommunale Partnerschaft, die auf das missionarische Wirken des Heiligen Brun (Bruno) von Querfurt in dem damaligen heidnischen Pruzzenland und heutigen Ermland-Masuren begründet ist.

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hochmoderner neuer Flughafen bei Ortelsburg/Szczytno in Masuren mit Flügen nach München, London und Warschau

Zum Abschluss seines Besuches in der Region besichtigte Koschyk den neu errichteten Regionalflughafen bei Ortelsburg/Szczytno, von dessen Funktionalität und Fluggast-Freundlichkeit Koschyk sehr beeindruckt war. Dieser neue Flughafen, so Koschyk, werde sich positiv auf die wirtschaftliche und touristische Entwicklung der gesamten Region auswirken.

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Dieser Buddy-Bär vor dem Deutschen Generalkonsulat in Danzig/Gdańsk ist aus einem Wettbewerb von Studenten/innen der Akademie der Schönen Künste hervorgegangen

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There is 1 comment

  • Dietmar Fürnschlief sagt:

    Guten Tag,
    meine Mutter war gebürtige Ostpreußin (aus dem Kreis Goldap), ,ein Vater war Österreicher. Ich habe gut 20 Jahre in Torun (Thorn) gelebt und das frühere Ostpreußen in dieser Zeit mehrmals im Jhr besucht. Heute lebe ich in Nürnberg und fahre jedes Jahr nach Ermland-Masuren.
    Ich würde gere mit Herrn Czesla in Kontakt kommen – per EMail oder Telefon.

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