Für Deutschland
Grußwort von Bundesbeauftragten Koschyk zur öffentlichen Präsentation des „Sorbisch-online-Lernprogramms“ im Saal des Hauses der Sorben in Bautzen
28. April 2017
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Jan Budar, Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, Ministerpräsident Dr. Dietmar Woitke und Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk (v. l. n. r.) anlässlich der Unterzeichnung des Dritten Abkommens über die gemeinsame Finanzierung der Stiftung für das sorbische Volk im Februar 2016, das eine Jährliche Förderung in Höhe von insgesamt 18,6 Mio. Euro bis 2020 vorsieht.

Am Freitag, den 28. April 2017 um 10.30 Uhr findet die öffentliche Präsentation des „Sorbisch-online-Lernprogramms“ im Saal des Hauses der Sorben in Bautzen statt.
Zu diesem Anlass übermittelt der Beauftragte der Bundesregierung sein schriftliches Grußwort:

Sehr geehrter Herr Direktor Budar,
Sehr geehrte Damen und Herren,

für Ihre Einladung zur heutigen Präsentation des Webprojektes „Sorbisch online Lernen“ danke ich Ihnen sehr herzlich. Leider ist mir meine Teilnahme aufgrund bereits längerfristig vereinbarter Termine in Berlin nicht möglich. Ich möchte die Gelegenheit deshalb nutzen, Ihnen auf diesem Weg meine herzlichsten Grüße zu übermitteln.

Als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten liegt mir die Jugend- und Nachwuchsförderung – und darunter fällt natürlich auch das Bewusstsein für Sprache und Tradition – sehr am Herzen und ich setze mich seit meinem Amtsantritt intensiv dafür ein, dass hierfür eine gute und nachhaltige Förderung möglich ist.
Dass Sie nun heute das Webprojekt „Sorbisch online Lernen“ vorstellen können, verdanken wir zum einen den Ländern Sachsen und Brandenburg, zum anderen freue ich mich sehr, dass auch eine Bundesförderung zum Gelingen beigetragen hat. Ein ganz herzlicher Dank an alle Bundes- und Landesvertreter, die das ermöglicht und sich dafür eingesetzt haben. Mein Dank geht darüber hinaus natürlich auch an Sie, Herr Direktor Budar, an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung und alle weiteren Projektbeteiligten, die mit viel Engagement und Ausdauer an der Umsetzung und Optimierung gearbeitet haben.

Das Gesamtprojekt „Sorbische Sprache in den neuen Medien“ war in vielen Besprechungen und auch zuletzt in der Implementierungskonferenz im Dezember 2016 Thema. Ich danke sehr, dass das Projektvorhaben auch den Vertretern auf Bundes- und Landesebene sowie den Minderheitenvertretern der Dänen, Friesen, deutschen Sinti und Roma und der Sprechergruppe der Niederdeutschen bekannt gemacht wurde. Das ist gelebte Minderheitenarbeit, wie ich sie mir wünsche. Vielleicht schafft es ihr Projekt auch über die Grenzen Deutschlands hinaus Bekanntheit zu erlangen, was ich mir sehr gut vorstellen kann.

Im Herbst des letzten Jahres durfte ich an Ihren Jubiläumsfeierlichkeiten zu „25 Jahre Stiftung sorbisches Volk“ teilnehmen und wir haben gemeinsam sowohl den Blick auf das bereits Erreichte, als auch in die Zukunft gerichtet. Lassen Sie mich an dieser Stelle nochmals betonen, dass die Stiftung für das sorbische Volk einen unentbehrlichen Beitrag zur Pflege und Förderung der sorbischen Sprache und Kultur leistet. Es ist ihre gute Arbeit, mit der sie sich als wichtiger Akteur im politisch-gesellschaftlichen Raum etabliert und auch in der Öffentlichkeit hohes Ansehen erworben hat. Das zeigt auch das Teil-Projekt, das heute vorgestellt wird.

Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln wird eine beeindruckende Vielzahl unterschiedlicher Teil-Projekte gefördert, die sich alle auf ihre jeweils eigene Weise um die Digitalisierung der sorbischen Sprache und Kultur bemühen. Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang die Institutionen zur Förderung der sorbischen Sprache erwähnen, beispielhaft vor allem das WITAJ-Sprachzentrum in Bautzen, die Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur in Cottbus und den Domowina-Verlag in Bautzen. Ich bin mir sicher, dass das Webprojekt „Sorbisch online Lernen“ nicht nur im sorbischen Sprachgebiet Anklang finden wird sondern auch in der Ferne von sorbischen Jugendlichen und Erwachsenen genutzt wird, die das Potenzial der eigenen Minderheitensprache erkannt haben.

Die zunehmende Globalisierung braucht Möglichkeiten, den Gebrauch der eigenen Sprache überall – unabhängig von Zeit und Ort – möglich zu machen. Genau das haben die am Projekt Beteiligten erkannt. Das Projekt „Sorbische Sprache in den neuen elektronischen Medien“ ist daher ein wichtiger Baustein für die Nutzbarkeit der sorbischen Sprache im digitalen Zeitalter.

Dafür danke ich Ihnen allen sehr!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen heute eine erfolgreiche Veranstaltung mit guten Diskussionen und vielleicht auch zusätzlichen Ideen. Für Ihre wertvolle Arbeit wünsche ich Ihnen weiterhin gutes Gelingen, viel Kraft und Ausdauer.

Mit herzlichen Grüßen verbleibe ich

Hartmut Koschyk MdB

Zum Grußwort von Bundesbeauftragten Koschyk gelangen Sie hier.

Zur Homepage der Stiftung für das sorbische Volk gelangen Sie hier

 

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