Schwerstabhängige erhalten künftig künstliches Heroin auf Rezept. Der Deutsche Bundestag hat in freier Abstimmung mehrheitlich einen von der SPD initiierten Antrag beschlossen. Der Entwurf wurde von Bündnis 90 / Die Grünen, FDP und Linksfraktion unterstützt. Die große Mehrheit der Unionsfraktion lehnte ihn hingegen ab.
Das sogenannte Diamorphin sollen Menschen in speziellen Einrichtungen unter staatlicher Aufsicht bekommen, wenn sie seit mindestens fünf Jahren opiatabhängig sind, mindestens zwei erfolglose Therapien hinter sich haben und mindestens 23 Jahre alt sind.
Der Bayreuther Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag Hartmut Koschyk stimmte gegen den Gesetzesentwurf und gab dazu eine persönliche Erklärung im Deutschen Bundestag ab.
Koschyk: „Ich bedauere sehr, dass der von der Unionsfraktion initiierte Antrag zunächst weitere Studien durchzuführen, gescheitert ist. Die Auswertung des Modellprojekts zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger hat ergeben, dass eine Reihe von Fragen nach wie vor nicht zufriedenstellend beantwortet wurde. Ich halte die Aufnahme der diamorphingestützten Substitutionsbehandlung in die Regelversorgung zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung zum jetzigen Zeitpunkt für die falsche Entscheidung. Es wäre besser gewesen, eine Alternative aufzeigen und das Modellvorhaben fortzusetzen. Die laufenden Projekte hätten so mit neuen Schwerpunkten fortgeführt, die Versorgung der Betroffenen in den beteiligten Städten sichergestellt und auch neue Schwerstabhängige in die Projekte aufgenommen werden können.“
Persönliche Erklärung von Hartmut Koschyk MdB zur Heroinabstimmung
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