Susanne Aschi-Glesius, Hartmut Koschyk MdB, Yang Yu, stv. Leiter der Asien-Abteilung des chinesischen Außenministeriums , Wang Wei, Leiter des Korea-Referates und ein weiterer Korea-Experte des chinesischen Außenministeriums
Traditionell hat der Vorsitzende der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages, Hartmut Koschyk MdB, vor seinem geplanten Besuch in Nord- und Südkorea mit Vertretern des chinesischen Außenministeriums die aktuelle Lage auf der koreanischen Halbinsel sowie in der gesamten nordostasiatischen Region erörtert. Mit dem Vizedirektor der Asien-abteilung des chinesischen Außenministerium, Yang Yu, und weiteren Korea-Experten war sich Koschyk einig, dass die von China initiierten sogenannten „Sechs-Parteien-Gespräche“ zwischen den USA, Japan, Russland, Nord- und Südkorea sowie China das bestmögliche Format darstellen, einerseits zu einer Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu gelangen und andererseits einen Prozess der Entspannung, Aussöhnung, Annäherung und der Zusammenarbeit in Nordostasien zu ermöglichen, in dessen Verlauf auch eine Entwicklung hin zu einer beiderseits selbstbestimmten koreanischen Einheit möglich und förderlich ist. Die chinesische Seite begrüßt es in diesem Zusammenhang sehr, dass Deutschland und die EU bereit sind, diesen Prozess durch die Vermittlung der deutschen und europäischen Erfahrungen von Teilung und deren Überwindung zu unterstützen. Da Deutschland und die EU in Nordostasien keinerlei geostrategischen Interessen verfolgen, besitze der deutsche und der europäische Beitrag für eine friedliche Entwicklung in Nordostasien eine besondere Glaubwürdigkeit.
Die Rolle und Bedeutung des „United Front Work Departement“ als der für Minderheitenfragen zuständigen Einrichtung der KP Chinas wurde Koschyk in seiner Funktion als Bundesbeauftragter für Minderheitenfragen bei einem Meinungs- und Informationsaustausch mit Abteilungsleiter Yao Maochen vermittelt. Bei seinen vorangehenden China-Besuchen war Koschyk mit für Minderheitenfragen zuständigen Mitgliedern des chinesischen Staatsrates und Wissenschaftlern der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften zusammengetroffen.
Die Chinesische Gesellschaft für Freundschaft mit dem Ausland plant zusammen mit der Repräsentanz der Konrad-Adenauer-Stiftung in Peking im Herbst dieses Jahres die dritte gemeinsame Konferenz zu Fragen der Urbanisierung in China und deren Folgen, an der Koschyk wie an der letztjährigen Konferenz teilnehmen wird. Koschyk nutzte seinen Peking-Aufenthalt zur Besprechung der inhaltlichen Schwerpunkte der diesjährigen Konferenz, die im September in Baotou in der Inneren Mongolei stattfinden wird.
Mit dem Deutschen Botschafter Michael Clauß, weiteren Botschaftsmitarbeitern, dem früheren chinesischen Botschafter in Deutschland Ma Canrong, chinesischen Wissenschaftlern, deutschen China-Experten und Mitarbeitern der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie der Hanns-Seidel-Stiftung in der VR China, erörterte Koschyk die aktuelle innen- sowie außenpolitische Situation des Landes sowie Stand und Perspektiven der deutsch-chinesischen Beziehungen.
Die Vertreter der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Hanns-Seidel-Stiftung informierten Koschyk über den aktuellen Stand, aber auch ihre Besorgnisse hinsichtlich eines aktuellen Gesetzentwurfes zur Regulierung der Tätigkeit ausländischer Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in der VR China.
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