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Koschyk leitet Beratenden Ausschuss für die Angelegenheiten der Friesischen Volksgruppe
4. Dezember 2015
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Bundesbeauftragter Koschyk gemeinsam mit den Mitgliedern des Beratenden Ausschusses für die Angelegenheiten der Friesischen Volksgruppe

In Berlin ist der Beratende Ausschuss für die Angelegenheiten der Friesischen Volksgruppe zu seiner jährlichen Sitzung zusammengetreten, dem neben Vertretern der Friesen auch Mitglieder des Deutschen Bundestages und Vertreter der Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen, angehören. Die Leitung dieses einmal jährlich tagenden Gremiums obliegt qua Amt dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB.

Zur Lage der Friesischen Volksgruppe berichteten Ilse Johanna Christiansen (Friesenrat), Bahne Bahnsen (Friesischer Verein), Gudrun Fuchs (Nordfriesischer Verein), Prof. Dr. Thomas Steesen (Nordfriisk Instituut) und Karl-Peter Schramm (Seelter Bund). 2014 hat die UNESCO das Biikebrennen in das nationale Verzeichnis der Immateriellen Kulturgüter aufgenommen und damit der identitätsstiftenden Bedeutung dieser spezifisch friesischen Tradition Rechnung getragen. Mit dem European Minority Film Festival, das 2014 bereits zum 5. Mal in Husum/Hüsem ausgerichtet wurde, hat die Friesische Volksgruppe erfolgreich eine Präsentationsplattform für Filmschaffende aus allen nationalen Minderheiten Europas geschaffen.

Das Nordfriisk Instituut in Bredstedt/Bräist als wissenschaftliches Zentrum in Nordfriesland erhält mit einem Diplom-Bibliothekar und einem Sprachwissenschaftler eine deutlich bessere Personalausstattung. Der vom Bund mit 420.000 Euro geförderte Anbau schafft erstmals auch Unterbringungsmöglichkeiten für die wertvollen Bücher- und Archivbestände nach modernen technischen Standards. Mit dem 9. Wissenschaftlichen Ferdinand-Tönnies-Symposium, das unter das Thema „Minderheiten in Europa“ gestellt war, hat sich die Friesische Volksgruppe in den wichtigen gesamteuropäischen Diskurs um einen modernen Minderheitenschutz eingebracht.

Auf Anregung der aus dem ostfriesischen Leer/Lier stammenden Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann sollen künftig auch ein Vertreter der Sektion Ost des Friesenrats sowie der jeweilige Präsident des Interfriesischen Rates zu den Sitzungen des Beratenden Ausschusses eingeladen werden.

Die Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, Renate Schnack, die neben dem niedersächsischen Landtagsabgeordneten Holger Heymann die beiden Bundesländer mit friesischer Bevölkerung vertrat, sprach über die Nordseekooperation. Die entsprechende Strategie müsse analog zur Ostseestrategie dringend um eine zivilgesellschaftliche Komponente ergänzt werden.

Mit Verweis auf die historische Bezeichnung der Nordsee – mare frisicum – machte sie sich für die feste Einbindung der Nord-, Ost- und Westfriesen in diese Kooperation stark.

Die friesische Volksgruppe in Deutschland lebt an der schleswig-holsteinischen Westküste und im nordwestlichen Niedersachsen sowie im Kreis Cloppenburg. In Nordfriesland gibt es nach eigenen Angaben der Volksgruppe noch etwa 10.000 Sprecher des Nordfriesischen, das Ostfriesische hingegen ist hingegen ist nur noch bei den Sprechern des Saterfriesischen lebendig. Die Volksgruppe der Westfriesen lebt auf dem Staatsgebiet der Niederlanden.

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