Am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas fand heute die Kranzniederlegung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma statt, an der neben dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, dem Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth MdB, mehrere Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages und Bundestagsabgeordnete aller im Deutschen Bundestag vertretenden Parteien, auch der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, teilnahm.
Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose
Unter der Herrschaft des Nationalsozialismus wurden von 1933 bis 1945 Hunderttausende Menschen in Deutschland und anderen europäischen Ländern als „Zigeuner“ verfolgt. Die meisten von ihnen bezeichneten sich selbst nach ihrer jeweiligen Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen beispielsweise als Sinti, Roma, Lalleri, Lowara oder Manusch. Die größten Gruppen in Europa waren die Sinti und Roma. Ziel des nationalsozialistischen Staates und seiner Rassenideologie war die Vernichtung dieser Minderheit: Kinder, Frauen und Männer wurden verschleppt, an ihren Heimatorten oder in Gettos, Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet. Von Verfolgungsmaßnahmen betroffen waren auch Angehörige der eigenständigen Opfergruppe der Jenischen und andere Fahrende.
Am 24. Oktober 2012 wurde in Berlin das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Beisein von Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeweiht. Dreißig Jahre nach der Anerkennung des Völkermordes durch den damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt wurde damit das Schicksal der 500.000 während des Holocaust ermordeten Sinti und Roma gewürdigt.
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Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB und der Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Josip Juratovic MdB, gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose
Vor Beginn der Plenarsitzung kam der Deutsche Bundestag heute zu einer Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zusammen. Nach einer Ansprache von Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert hielt die US-amerikanische Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin Prof. Dr. Ruth Klüger die Gedenkrede, die über Ihre Erlebnisse als Zwangsarbeiterin berichtete.
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