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Oberfranken spielt wichtige Rolle bei innerkoreanischen Annäherung Senioren-Stammtisch Pegnitz unterstützt „ein-korea“- Stiftungsinitiative von Hartmut Koschyk
9. April 2018
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Der Ko-Vorsitzende des Deutsch-Koreanischen Forums, Hartmut Koschyk, gemeinsam mit dem ehemaligen Leiter der Justizakademie Pegnitz, Werner Schaller und Alt-Bürgermeister Manfred Thümmler

Der Senioren-Stammtisch Pegnitz, ein Kreis ehemaliger Führungskräfte aus Verwaltung, Wirtschaft und dem Bildungsbereich, der sich regelmäßig zum Austausch über aktuelle Themen trifft, hatte bei seiner letzten Zusammenkunft die aktuelle Lage auf der koreanischen Halbinsel gewählt. Die gegenwärtigen Sprecher des Kreises, der ehemalige Leiter der Justizakademie Pegnitz, Werner Schaller sowie Franz Eller, ehemaliger KSB Personalmanager, konnte gemeinsam mit Alt-Bürgermeister Manfred Thümmler den langjährigen Bundestagsabgeordneten und Korea-Experten Hartmut Koschyk als Referenten gewinnen.

Koschyk beschäftigt sich seit 20 Jahren intensiv mit der Situation des geteilten Korea und der gesamten Region Nordostasien, hat sowohl Süd- und Nordkorea regelmäßig besucht und ist auch nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag als deutscher Ko-Vorsitzender des Deutsch-Koreanischen Forums aktiv. In dieser Funktion hat er jüngsten Bundespräsident Steinmeier bei dessen Staatsbesuch in Japan und Südkorea begleitet und bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang die jüngste Phase innerkoreanischer Annäherung vor Ort hautnah miterlebt.

Koschyk führt die Dialog-Bereitschaft des nordkoreanischen Führers Kim Jong-un auf die Geschlossenheit der Internationalen Gemeinschaft zurück, was sich durch die einstimmigen Entscheidungen des UN-Sicherheitsrates und den Schulterschluss der USA, Chinas und Russlands in der Korea-Frage gezeigt habe. Ein weiterer wichtiger Faktor sei die Dialog-Initiative des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in gegenüber Nordkorea, die dieser im vergangenen Jahr vor dem Weltwirtschafts-Gipfel in Hamburg bei seinem Besuch in Berlin gestartet habe.

Präsident Moon Jae-in, so Koschyk, sei entschlossen, die Korea-Krise allein friedlich und diplomatisch zu lösen und habe davon auch den US-Prsäidenten Donald Trump überzeugen können. Auch gegenüber der VR China habe Präsident Moon Jae-in erfolgreich um Zustimmung und Vertrauen für seinen Politik des Dialogs und der Verständigung geworben. Der Besuch Kim Jong-uns in Peking, der bevorstehende innerkoreanische Gipfel und ein mögliches Treffen zwischen Kim Jong-un und Donald Trump bieten eine große Chance, die Lage auf der koreanischen nachhaltig zu entspannen, so Koschyk.

Wie Koschyk vor dem Pegnitzer Senioren-Stammtisch weiter ausführte, sei Südkorea sehr an den oberfränkischen Erfahrung der Teilung und Wiedervereinigung interessiert. Zu diesem Zweck gebe es bereits seit rund 10 Jahren einen intensiven Austausch zwischen Oberfranken und der südkoreanischen Gangwon-Provinz, die direkt an der innerkoreanischen Grenze liegt und deren Nordteil seit der koreanischen Teilung abgetrennt ist. In dieser Grenzprovinz fanden in diesem Jahr auch die olympischen Winterspiele statt. Der Austausch zwischen Oberfranken und der Gangwon-Provinz wird von der Repräsentanz der Hanns-Seidel-Stiftung in Südkorea organisiert, die auch in Nordkorea zahlreiche Projekte durchführt. In diesem Zusammenhang hat die Hanns-Seidel-Stiftung unter ihrem Repräsentanten in Seoul, Dr. Bernhard Seliger in den letzten Jahren gerade in Oberfranken Fachleute aus Süd- und Nordkorea zu Fragen des Umwelt- und Naturschutzes, der Land- und Forstwirtschaft sowie der Wasserwirtschaft an einen Tisch gebracht.

Auch gebe es von der Hanns-Seidel-Stiftung in Südkorea vermittelte Partnerschaften zwischen den oberfränkischen Landkreisen Bayreuth und Hof mit den direkt an der innerkoreanischen Grenze gelegenen Landkreisen Goseong und Yeoncheon. Sichtbarer Ausdruck der Landkreispartnerschaft zwischen Bayreuth und Goseong ist ein Bayreuther Platz in Goseong und ein Goseong-Platz in Pegnitz vor dem Hotelfach-Ausbildungszentrum. Auch zwischen dem Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth und dem Grenzland-Museum in Goseong gebe es inzwischen dank der Hanns-Seidel-Stiftung eine intensive Zusammenarbeit. Werner Schaller erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass es von koreanischer Seite auch Interesse an engeren Kontakten zur Justizschuleakademie gegeben habe, die man möglicherweise wieder aufgreifen könne. Herr Koschyk begleitete die Delegation aus Korea. Wegen des damaligen Um- und Erweiterungsbaus der Akademie wurde eine Zusammenarbeit einstweilen zurückgestellt.

Koschyk berichtete auch über seine inzwischen fortgeschrittene Initiative zur Gründung einer „stiftung-ein-korea.de-vertrauen.versöhnen.verbinden“, die ihren Sitz in Bayreuth haben wird und den Prozess der innerkoreanischen Annäherung im zwischenmenschlichen Bereich unterstützen soll.

Als Dank für seinen Vortrag und sein Korea-Engagement konnten Werner Schaller und Manfred Thümmler als Sammelspende der Veranstaltungsteilnehmer einen Betrag von 400 Euro überreichen.

Weiterführende Informationen zum Deutsch-Koreanischen Forum finden Sie hier.

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