Für die Region
Argentinischer Künstler Mariano Rinaldi Goni sorgt zum 3. Mal mit seinen Kunstprojekten am Rande der Festspiele für Aufsehen
17. Juli 2009
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Bilder: Unter dem Motto „Nornen“ zeigt der seit 13 Jahren in Berlin lebende argentinische Künstler Mariano Rinaldi Goni (links) diesmal seine Werke in der Porzellanfabrik Walküre. Nach Bayreuth geholt hatte Goni bereits zum dritten Mal in Folge der Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk.

Bayreuth. „Walhalls-Tafel“, „Erda erwacht“, „Walküren als Powerfrauen“: Mit ungewöhnlichen Performances hat Mariano Rinaldi Goni, ein aufstrebender argentinischer Multimedia-Künstler mit klingendem Namen, in den zurückliegenden beiden Jahren für Aufsehen am Rande der Festspiele gesorgt. Ähnlich wie ein „artist in residence“, verbrachte der 37-Jährige bereits die vergangenen Festspielsommer in Bayreuth.

Nun schickt sich der 37-Jährige einmal mehr an, Bayreuth unsicher zu machen. Unter dem Motto „Nornen“ setzt er sich diesmal mit den Schicksalsgöttinnen auseinander. Dies geschieht diesmal in der Porzellanfabrik Walküre am Fuße des Hügels. Goni zeigt dort seine Gemälde und Performances. Daneben hat er einen ehemaligen Kiosk gegenüber Richard Wagners ehemaliger Künstlervilla Wahnfried kurzerhand angemietet und in „Erdas Quelle“ umgetauft. Auch dort sind Zeichnungen und Skizzen Gonis zu sehen, außerdem kann jeder Interessierte den Künstler dort antreffen und ihm bei seiner Arbeit über die Schulter blicken.

Maßgeblich Initiiert wurden die Projekte Gonis durch den parlamentarischen CSU-Landesgruppengeschäftführer und Bayreuther Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk. Der Politiker begleitet den künstlerischen Weg des argentinischen Malers bereits seit Jahren, holte ihn 2007 erstmals nach Bayreuth und macht sich auch in diesem Jahr wieder für ihn stark. Koschyk beschrieb Goni als unermüdlichen Neu-Bayreuther, der schon früh mit dem Werk Wagners in Berührung gekommen sei und der mittlerweile in der ganzen Stadt Akzente setze.


In großem Format portraitiert Goni Götter, Walküren, weitere „Ring“-Protagonisten und eben diesmal die Nornen im modernen, zeitgemäßen Gewand. Seine Bilder sind zwischen Pop-Art und phantastischem Realismus angesiedelt und machen auch vor realen Anspielungen aus dem direkten Umfeld des Künstlers nicht halt. Besonders haben es ihm die Frauengestalten der überwiegend nordischen Mythologie angetan. Die mythischen Halbgöttinnen stellt er dabei als zeitgenössische Reinkarnation, schlank, jung, der aktuellen Mode in Figur und Körpergestaltung sowie mit Piercings oder Tätowierungen dar.


Im vergangenen Jahr zeigte der Künstler in der lichtdurchfluteten Orangerie erstmals auch seine „Walhalls-Tafel“, eine Art Göttersatire, die vom Urtext der mythischen Stoffe ausgeht, mit dem Werk Richard Wagner verwoben und mit zeitgenössischer Comedy verquickt wird. Die diesjährige Nornen-Performance wird von den beiden klassischen Berliner Ballett-Tänzerinnen Sarah Mestrovic und Jana Mattiesson, der Sopranistin Celine Maya-Walkley und der vierköpfigen Berliner Band „Vudu da Mucama“ gestaltet (29. und 30. Juli jeweils 19 Uhr in der Porzellanfabrik Walküre). In einer weiteren Performance unter dem Titel „Siegfried-Fragment“ werden außerdem der Bariton Felix Bruder und Goni selbst als Siegfried auftreten. In seinen Performances arbeitet der in Berlin lebende Argentinier mit den Mitteln des Slapsticks, nimmt Wagner gerne auch mal auf die Schippe und peppt sein Werk satirisch auf.


Goni gilt als unorthodoxer Kunstschaffender, dem es gelingt mit der Umsetzung dieser Ideen Erfolg zu haben. Nicht absprechen kann ihm der Betrachter die Ernsthaftigkeit in der Auseinandersetzung mit Richard Wagner und seinem Werk. Obwohl er mit moderner Musik aufgewachsen sei, habe ihn schon früh die Musik Ludwig van Beethovens und Richard Wagners fasziniert, sagt Goni. „Besonders die Musik Wagners bezeichnet der unkonventionelle Künstler als „richtig heavy“. Daneben habe er sich immer wieder auch eingehend mit der griechischen und der germanischen Mythologie beschäftigt, so dass die künstlerische Auseinandersetzung mit dem „Ring des Nibelungen“ eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen sei.


Die Ausstellung „Nornen“ des argentinischen Multimediakünstlers Mariano Rinaldi Goni ist vom 24. Juli bis zum 27. August jeweils dienstags bis freitags zwischen 12 und 18 Uhr bei freiem Eintritt in der Porzellanfabrik Walküre, Gravenreutherstraße 5 am Fuße des Grünen Hügels in Bayreuth zu sehen.

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