Für die Region
Blick über den Tellerrand riskieren / Koschyk besuchte Internationales Jugendtreffen in Weidenberg
17. August 2015
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Die Bekämpfung jeder Form von Rassismus liegt Jugendlichen aus allen Teilen Europas besonders am Herzen. Bei einer Veranstaltung des Internationalen Jugendtreffens 2015 in Weidenberg wollten gleich mehrere Teilnehmer vom Bayreuther Bundestagsabgeordneten und Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk wissen, wie man hierzulande damit umgeht.

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Tassilo Heinberg vom Internationalen Jugendtreffen

„Die Würde des Mensch ist unantastbar“, zitierte Koschyk das Grundgesetz. Dieser Satz sei als Folge der Nazidiktatur in das Grundgesetz aufgenommen wurden. Er gelte bis heute als der wichtigste Satz im Grundgesetz und bedeute im Umkehrschluss, dass nie wieder Menschen anderer Nationalitäten, Ethnien oder Religionen diskriminiert werden dürfen. „Die deutsche Politik reagiert sehr sensibel“, sagte Koschyk. Es sei ein Grundpfeiler der deutschen Politik, gegen jede Art von Rassismus vorzugehen. Sehr stolz könne Deutschland auch darauf sein, dass im Bundestag keine antidemokratische oder extremistische Partei vertreten ist.

Der Politiker empfahl den jungen Leuten, immer wieder den Blick über den Tellerrand zu riskieren und Kontakt zu anderen Jugendlichen innerhalb und außerhalb Europas zu suchen. Auch Koschyks Position zu weiteren Griechenland-Hilfen wollten die jungen Leute wissen. „Wir sollten Griechenland beistehen“, sagte der Politiker. Nicht nur Griechenland sei betroffen, sondern die gesamte Europäische Union. Koschyk: „Wir alle brauchen den Zusammenhalt in Europa.“

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Skeptisch zeigte sich Koschyk allerdings, was eine EU-Mitgliedschaft der Türkei betrifft. Er persönlich sei sehr enttäuscht darüber, dass die Türkei nun wieder mit Gewalt gegen Kurden vorgeht. Auch der Umgang mit den Oppositionsparteien mache ihm große Sorgen. Eine EU-Mitgliedschaft könne er sich unter den gegebenen Umständen deshalb nicht vorstellen.

Die Teilnehmer des Jugendtreffens diskutierten mit Koschyk allerdings nicht nur über Politik. Ein Teilnehmer aus Tschechien wollte wissen, was der Politiker mit seinem Land in Zusammenhang bringt. Skoda, Pilsner, Budweiser, das alles sei hierzulande sehr bekannt, sagte Koschyk augenzwinkernd. Er schwärmte aber auch von der „wunderschönen Stadt Prag“, der reichhaltigen tschechischen Kultur und der Zusammenarbeit mit Oberfranken, die einer wahren Erfolgsstory gleiche.

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Das Internationale Jugendtreffen geht auf die Partnerschaften des Marktes Weidenberg mit der Gemeinde Plouhinec im Kanton Port-Louis in der Bretagne (Frankreich), der Stadt Smrzovka (früher Morchenstern in Tschechien) und mit Juchnowiec Kościelny (Polen) zurück. Aus der Ortschaft Unsere Liebe Frau im Walde-St. Felix in Südtirol ist diesmal keine Gruppe angereist. Insgesamt haben rund 50 junge Leute zwischen 14 und 17 Jahren an dem zehn Tage andauernden Treffen teilgenommen.

Als einmalig und beispielhaft bezeichnete Koschyk das Internationale Jugendtreffen. Weidenberg sei wie kein anderer Ort in seinem Wahlkreis engagiert, wenn es um europäische Zusammenarbeit geht. Der ganze Markt Weidenberg stehe hinter der Pflege internationaler Beziehungen, der Gemeinderat sowieso.

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