Hummeltal/Bayreuth. Die Koffer sind schon gepackt, in diesen Tagen geht es für Annika Seidel los. Die 16-jährige Schülerin aus Hummeltal wird in den kommenden zehn Monaten als Stipendiatin des parlamentarischen Partnerschaftsprogramms des Bundestages ein Jahr lang in den Vereinigten Staaten leben und dort die High School besuchen. Pate von Annika Seidel, die das Bayreuther Richard-Wagner-Gymnasium besucht, ist der Bundesabgeordnete und Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk aus Bayreuth, er hatte die 16-jährige nominiert.
Der Nominierung vorausgegangen war ein anspruchsvolles Auswahlverfahren mit ausführlicher Bewerbung in englischer Sprache und einem Test an der Universität Bayreuth, bei dem es neben kulturellem und historischem Wissen auch um Aufgeschlossenheit und Selbstständigkeit ging, um sich schnell in das Gastland und die Gastfamilie einleben zu können. „Die Nominierung ist für mich eine große Chance“, so Annika Seidel.
Mit einer Gastfamilie in Orlando/Florida hatte Annika Seidel das große Los gezogen. „Es war schon ein echtes Glückslos“ sagte sie bei der Verabschiedung durch MdB Koschyk. Florida sei ihr Traumstaat gewesen, die Gastfamilie scheint ein echter Volltreffer zu sein. Mit der Gastfamilie habe sie bereits über Skype Kontakt aufgenommen, eine Willkommensparty sei bereits organisiert und von ihrem Freundeskreis hatte sie sich dieser Tage verabschiedet. Erste Eindrücke aus den Staaten möchte Annika Seidel so bald wie möglich auf einem eigenen Blog veröffentlichen.
Der Aufenthalt in den USA soll jungen Leuten zahlreiche neue Eindrücke verschaffen, die sowohl für ihre schulische und berufliche, als auch für die persönliche Entwicklung von großer Bedeutung sein werden, sagte Koschyk. „Für die jungen Leute ist das schon eine Herausforderung, schließlich geht es ja nicht um eine Urlaubsreise“, so Koschyk. Alle am Patenschaftsprogramm teilnehmenden Schüler seien in Amerika nicht nur Botschafter ihrer Schule, sondern auch „Botschafter unseres Landes“. Alle bisherigen Stipendiaten seien mit wirklich starken Eindrücken nach Deutschland zurückgekehrt.
Das Parlamentarische Patenschaftsprogramm wurde 1983 anlässlich des 300. Jahrestages der ersten deutschen Einwanderung in Nordamerika vom Kongress der Vereinigten Staaten und dem Deutschen Bundestag vereinbart. Ziel ist es, der jungen Generation in beiden Ländern die Bedeutung freundschaftlicher Zusammenarbeit auf anschauliche Art und Weise zu vermitteln.
Stephan Herbert Fuchs
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