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Bund und Freistaat werden Förderung der Bayreuther Festspiele trotz Krise unverändert fortsetzen – Festspiele stellten sich ausgewähltem Publikum in der Bundeshauptstadt vor
17. Juni 2009
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-	von links: Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der bayerische Kunstminister Wolfgang Heubisch, Katharina Wagner, die bayerische Staatsministerin für Bundes- und Europangelegenheiten Emilia Müller und Bayreuths Oberbürgermeister Michael Hohl.Berlin/Bayreuth. Der Bund und der Freistaat Bayern werden die Förderung der Bayreuther Festspiele auch in Zukunft unverändert fortsetzen. Das haben Kulturstaatsminister Bernd Neumann und der bayerische Kunstminister Wolfgang Heubisch bei einer Präsentation der Bayreuther Festspiele am Dienstagabend in Berlin zugesagt. „Es bleibt dabei, die Bayreuther Festspiele erhalten als einziges Musikfestival Deutschlands die dauerhafte Unterstützung des Bundes“, so Neumann. Heubisch versprach, dass in Bayern trotz weltweiter Finanz- und Wirtschaftskrise kein Cent an der Kunst gespart werde. Dies gelte insbesondere auch für die Bayreuther Festspiele. „Wir werden die Marke Bayreuth nicht vernachlässigen, im Gegenteil, wir werden sie in Zukunft forcieren“, sagte Heubisch.

Wie das geschehen soll, erläuterte die neue Festspielleiterin Katharina Wagner bei dem Empfang vor gut 500 geladenen Gästen in der Bayerischen Landesvertretung. Diesen Termin hatte der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Hartmut Koschyk, angeregt. Längst bekannt ist, dass es in diesem Jahr am Premierentag 25. Juli erstmals eine Version des Fliegenden Holländers für Kinder geben wird. „Die Kinder sollen mitmachen, nur so kommen sie auch in die Materie rein“, sagte Wagner. Bislang weitgehend unbekannt ist dagegen, dass die Festspiele erstmals auch inszenierungsbezogene Einführungsvorträge anbieten wollen. Gerade im Hinblick auf immer komplexere Deutungen ist dieser Schritt nach den Worten der Festspielleiterin unerlässlich.

Kritisch ging Katharina Wagner die bisherige Öffentlichkeitsarbeit ihres Vaters Wolfgang Wagner an. Bisher sei die Pressearbeit „durchaus etwas verworren“ gewesen, sagte sie und fügte wörtlich hinzu: „Da braucht man sich nicht wundern, was teilweise zurückkam“. Ihr Ziel sei es, diese Situation „aufzubrechen“, schließlich habe die Öffentlichkeit ein Recht darauf zu erfahren, was in Bayreuth passiert. Erster Schritt sei es gewesen, die Internetpräsenz der Festspiele den modernen Gegebenheiten anzupassen und beispielsweise Podcasts ins Netz zu stellen.

Die neue Festspielleiterin bestätigte auch den Bau einer neuen, der mittlerweile achten Probebühne auf dem Grünen Hügel. Ästhetisch entwickelten sich die Inszenierungen zu immer größeren Bühnenbildern hin, sagte Wagner. Aufgrund der kurzen und intensiven Probezeit müssten sämtliche Werke stets gleichzeitig geprobt werden, was ungeheueren Platz bedürfe. Außerdem hätten in der Vergangenheit immer wieder Teile der Kulissen im Freien gelagert werden müssen, was zahlreiche Probleme aufgeworfen habe.

Als weiteren Schwachpunkt des Hauses bezeichnete Wagner den baulichen Zustand des Festspielrestaurants, sie zeigte sich aber realistisch, dass für einen Neubau auf absehbare Zeit kein Geld zur Verfügung stehe. „Inzwischen ist das Restaurant mit seinen Originallampen aus den frühen 70er Jahren ja fast schon wieder Retro“, sagte Wagner und kündigte an, sich auf die Kernaufgabe, die Durchführung der Festspiele zu konzentrieren. Deshalb werde auch das Rahmenprogramm, wie etwa das auch heuer wieder stattfindende Public Viewing, komplett von Sponsoren finanziert.

Als weiteren kontrovers diskutierten Punkt nannte sie eine geplante Umgestaltung von Richard Wagners einstiger Künstlervilla Wahnfried. Noch immer ist dort die Dauerausstellung zu sehen, die zur Eröffnung im Jahr 1976 eingerichtet wurde. Besucher, die öfter nach Bayreuth kommen, möchten wechselnde statt statische Ausstellungen sehen. Allerdings gebe es hier noch großen Klärungsbedarf.

An den bisherigen Plänen für die kommenden Jahre will Katharina Wagner festhalten. So soll es in diesem Jahr keine Neuinszenierung geben, 2010 steht ein neuer Lohengrin (Regie Hans Neuenfels) auf dem Spielplan, 2011 ein neuer Tannhäuser, 2012 ein neuer Holländer und im Wagner-Jahr 2013 zum 200. Geburtstag des Komponisten ein neuer Ring. Erst im Jahr 2015 wird Katharina Wagner wieder selbst Regie führen und den Tristan neu herausbringen.

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