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Bundesbeauftragter Koschyk beim traditionellen Stiftertag der Benediktinerabtei Kremsmünster in Oberösterreich
14. Dezember 2015
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Zum Gedenken an den „Stifter“ der Benediktinerabtei Kremsmünster in Oberösterreich, Herzog Tassilo III. von Bayern, fand am 10. und 11. Dezember der traditionelle Stiftertag statt, zu dem Wohltäter und Unterstützer der Abtei sowie Geistliche und Menschen, die mit der benediktinischen Spiritualität in besonderer Weise verbunden sind, eingeladen waren.IMG_0653 (1024x818)Landeshauptmann Josef Pühringer, Abt Ambros Ebhard und Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB beim Stiftertag in Kremsmünster

Als Ehrengast war auch der Bayreuther Bundestagsabgeordnete und Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk, anwesend. In Kremsmünster hatten nach den 2.Weltkrieg, so wie in Weidenberg und im Fichtelgebirge, Flüchtlinge aus der Region um Gablonz im Sudetenland Aufnahme gefunden. Gablonz war eine Hochburg der Glasfertigung. Das Geschick im Umgang mit Glas verhalf ihnen In Kremsmünster, so wie in Weidenberg und im Fichtelgebirge, bei der Existenzgründung. Koschyks Kontakt zur Benediktinerabtei Kremsmünster entstand vor einigen Jahren durch den früheren Dekan in Pegnitz und in Nürnberg-Mitte und langjährigen Regionalbischof im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg, Oberkirchenrat Christian Schmidt.

IMG_0664 (751x1024)Die eindrucksvolle Stiftskirche von Kremsmünster

Der Vorsitzende der Superiorenkonferenz der Männerorden in Österreich Abtpräses Christian Haidinger, Generalsekretär P. Erhard Rauch sowie die Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden in Österreich Sr. Beatrix Mayrhofer waren ebenso in den Reihen der Festgäste wie der Generalsekretär der Bischofskonferenz Peter Schipka und Landeshauptmann Josef Pühringer.

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Ein vor dem Hochaltar aufgebauter symbolischer Sarkophag erinnert an den Tod des Kremsmünsterer Stiftgründers Herzog Tassilo

Im Jahre 777 gründete Herzog Tassilo III. von Bayern das Kloster Kremsmünster. Die Veranlassung zur Gründung Kremsmünsters soll das Unglück gewesen sein, das dem Sohne des Herzogs, Gunther, auf der Jagd zugestoßen. Ein wilder, verwundeter Eber schlug dem jungen Gunther die Wunde, die ihm den Tod brachte. Am 11. Dezember wird der Todestag des Herzogs Tassilo festlich begangen. Ein alter Brauch steht mit diesem „Stiftertag“ in engster Verbindung. Am 10. Dezember fand alljährlich die „Fleisch- und Brotspende“ statt. Dabei erhielt jeder aus der Hand eines Priesters ein Pfund Brot und ein halbes Pfund Fleisch, das am 9. Dezember vom Küchenmeister im „Fleischbehälter“ geweiht worden war.

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Tassilo-Kelch und Tassilo-Leuchter sind beim alljährlichen Stiftertag in Kremsmünster aus der Nähe zu bewundern

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In der Stiftskirche findet am Vortag die „Guntervesper“ statt, am Tag selbst wird das Pontifikalrequiem zelebriert. Bei dem feierlichen Requiem in der Stiftskirche werden die wertvollsten „Schätze“ der Benediktinerabtei Kremsmünster verwendet: der Tassilokelch, der um 780 von dem bayerischen Herzog Tassilo und seiner Gemahlin Luitpirga gestiftet wurde, die Tassiloleuchter und der Codex Millenarius, ein karolingisches Evangeliar aus der Zeit um 800.

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Der Benediktiner-Konvent Kremsmünster unter Leitung von Abt Ambros und dem Stift verbundene Geistliche bei feierlichen Requiem des alljährlichen Stiftertages

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Abt Ambros Ebhart ruft in seiner Predigt zu gelebten Barmherzigkeit auf

„Jeder Mensch möge in einer barmherzigen Haltung sein Leben gestalten und gegen die Gleichgültigkeit ankämpfen.“ Abt Ambros Ebhart verwies beim Stiftertag des Stiftes Kremsmünster am 11. Dezember 2015 auf das begonnene Jahr der Barmherzigkeit, das von Papst Franziskus ausgerufen wurde. „Mit dem Jahr der Barmherzigkeit will Papst Franziskus sagen: Gott hat sich als barmherziger, treuer und liebender Gott geoffenbart in Jesus. Seine Barmherzigkeit ist größer als jede Sünde. Niemand kann der Liebe Gottes Grenzen setzen.“ Abt Ambros sieht das als Kern des Jahrs der Barmherzigkeit in seiner Predigt beim Stiftungsfest in der vollen Stiftskirche, „die von Herzog Tassilo dem heiligen Erlöser Jesus Christus geweiht ist“. Mit Blick auf die Flüchtlingssituation legte Ambros ein Stück Nachdenklichkeit in den Kirchenraum: „Gerne umarmen wir heute die ganze Welt und gehen zum Nächsten auf Distanz. Die aufrüttelnde Frage für jede und jeden lautet: Wo bin ich unbarmherzig? Es braucht ein Ringen um Barmherzigkeit, damit Gleichgültigkeit, das Aneinander-Vorbei-Leben oder Mobbing nicht zur Tagesordnung werden.“

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Amt Ambros mit den Patres Claudius und Siegfried bei feierlichen Requiem zu Ehren des Stiftergründers Tassilo und der Wohltäter des Stiftes

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Der berühmte Tassilo-Kelch, die zwei Tassilo-Leuchter und ein mittelalterlicher Kodex zieren den Altar beim Stiftertag

Unter den Gottesdienstbesuchern waren auch die Schüler des Stiftsgymnasiums, denen Abt Ambros wie allen anderen mit auf den Weg gab: „Machen wir es wie Jesus und schauen wir einander mit barmherzigen Augen an. Die Folgen werden heilende Begegnungen sein.“

Im Rahmen des Stiftertages der Benediktinerabtei Kremsmünster hatte Bundesbeauftragter Koschyk die Gelegenheit, sich mit Abt Ambros Ebhart und Landeshauptmann Josef Pühringer über die Flüchtlingssituation auszutauschen. Auch informierte Abt Ambros Ebhart über die Brasilienmission der Abtei ab den frühen 1970er Jahren. Der Mittelpunkt war die Stadt Barreiras mit damals ca. 15.000 Einwohnern. Neun Jahre später wurde Barreiras und Umgebung zur Diözese erhoben. Der Benediktiner P. Richard Weberberger, wurde zum ersten Bischof der neu errichteten Diözese ernannt.

Hintergrundinformationen zum Stiftertag finden Sie hier.

Weiterführende Informationen auf der Internetseite der Benediktinerabtei Kremsmünster finden Sie hier.IMG_0655 (1024x683)

 

Die eindrucksvolle Anlage des Stiftes Kremsmünster

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Das Portal des Benediktiner-Stiftes Kremsmünster zeigt den Gründer Herzog Tassilo III. von Bayern (mitte), Kaiser Heinrich II. von Bamberg (rechts) und Kaiser Karl den Großen (links)

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Der Stiftgründer Herzog Tassilo III. von Bayern

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Kaiser Karl der Große bestätigte die 777 von Herzog Tassilo von Bayern vorgenommene Stiftgründung von Kremsmünster

 

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