Altenplos – Begleitet von einem großen Medienaufgebot hat Strauß-Tochter Monika Hohlmeier am Sonntagvormittag beim Neujahrsempfang der CSU Rotmaintal in Altenplos ihren ersten Auftritt als offizielle Kandidatin für die Europawahl absolviert. Hohlmeier hatte sich erst am Tag zuvor bei der Nominierungsversammlung in München den als sicher geltenden 6. Platz auf der CSU-Liste in einer Kampfabstimmung sichern können. Beim Neujahrsempfang verteidigten sämtliche Redner noch einmal die Kandidatur der ehemaligen Kultusministerin. Die Nominierungsversammlung habe gezeigt, dass Oberfranken ohne entsprechend prominenten Kandidaten keine Chance auf einen sicheren Platz gehabt hätte und somit während der kommende Wahlperiode nicht in Brüssel und Straßburg vertreten gewesen wäre.
Allerdings kündigte der parlamentarische CSU-Landesgruppengeschäftsführer und Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk auch Konsequenzen aus dem derzeitigen Unmut an der Basis an. So soll eine Initiative gestartet werden, um die künftige Kandidatenauswahl auf allen Ebenen auf noch breiteren Schultern zu stellen als bisher. Kritikern aus den Reihen der anderen Parteien gab Koschyk zu bedenken, dass weder die SPD, noch die FDP oder die Grünen einen oberfränkischen Kandidaten auf ihren Bundeslisten hätten. Deshalb sei es umso wichtiger, dass die CSU mit Monika Hohlmeier eine echte Persönlichkeit stelle, sagte die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer. Mit einem Newcomer wäre Oberfranken mit Sicherheit nicht im Europäischen Parlament vertreten gewesen.
Hohlmeier betonte die große Bedeutung der Europapolitik für Oberfranken, denn schließlich würden bereits im Jahr 2013 sämtliche Regional- und Strukturförderprogramme auslaufen. Wenn die neuen EU-Mitglieder Rumänien oder Bulgarien dann entsprechende Ansprüche stellen, müsse Oberfranken Präsenz zeigen, um nicht abgekoppelt zu werden. Klar sprach sich die Kandidatin gegen einen Beitritt der Türkei aus. Es sei eine grundlegende Frage, wie weit Europa künftig reichen soll, die Türkei gehöre aus kulturellen und wirtschaftlichen Gründen nicht dazu.
Noch einmal stellte Hohlmeier fest, dass ihre Kandidatur nicht in irgendwelchen Hinterzimmern ausgemauschelt worden sei, Vielmehr habe sich der erweiterte Bezirksvorstand der oberfränkischen CSU mit über 40 Mitgliedern aufgrund ihrer langjährigen parlamentarischen Erfahrung einstimmig für sie entschieden. Bislang habe sie ganz im Gegenteil zu dem, was in den Medien veröffentlicht werde, bei all ihren Auftritten sehr viel Herzlichkeit erfahren. Nun freue sie sich auf ihr neues Zuhause.
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