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Einigkeit in kultureller Vielfalt: Gedenken an den 130. Todestag von Franz Liszt – Ungarischer Superminister in Bayreuth
1. August 2016
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Der ungarische Minister Zoltan Balog hat am Sonntag in Bayreuth an den 130. Todestages des Pianisten und Komponisten Franz Liszt erinnert. Balog, der in seiner Funktion als Minister für Humanressourcen auch Kulturminister seines Landes ist, nahm unter anderem an einem Gedenkgottesdienst für Franz Liszt teil, legte einen Kranz an der Grabstätte des berühmten Musikers nieder und präsentierte ein außergewöhnliches Klavierkonzert mit zwei der berühmtesten ungarischen Pianisten. Franz Liszt wurde im damals ungarischen, heute österreichischen Raiding geborgen und war am 31. Juli 1886 in Bayreuth verstorben.

Höhepunkt des Gedenkens war ein Konzert in der Schlosskirche mit den beiden ungarischen Pianisten Dezső Ránki und seiner musikalischen Partnerin Edit Klukon. Mit der Dante-Symphonie und dem Zyklus „Via Crucis“ hatten die beiden Konzertbearbeitungen für zwei Klaviere von Franz Liszt im Gepäck. Bereits am Vormittag gestaltete das Renner-Ensemble, ein Chor mit 16 kraftvollen Stimmen, alle ehemalige Mitglieder der Regensburger Domspatzen, den sonntäglichen Gedenkgottesdienst mit der 1848 in Weimar komponierten Messe für Männerchor von Franz Liszt, der Komposition „In veni David“ von Anton Bruckner, „Preghiera“ von Gioacchino Rossini sowie dem „Te Deum“ von Max Reger.

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Zoltan Balog, ungarischer Minister für Humanressourcen, in der Schloßkirche Bayreuth

Dieser Gottesdienst geht zurück auf eine Stiftung, in der Liszts Tochter Cosima Wagner bestimmt hatte, dass alljährlich am Todestag des Vaters eine Messe in der Bayreuther Schlosskirche gelesen werden soll. Liszts letztem Willen entsprechend fand er in der Stadt seine letzte Ruhestätte, in der ihm der Tod ereilte.

Kein Geringerer als der österreichische Komponist Anton Bruckner spielt ihm auf Bitten von Cosima in der Totenmesse am 4. August 1886 in der Schlosskirche den Abschied. Diese historischen Begebenheiten nimmt die Schlosskirchenmusik regelmäßig zum Anlass um am Todestag mit Gottesdiensten und Konzerten an den Komponisten, Klaviervirtuosen, Dirigenten, Theaterleiter, Musiklehrer, Schriftsteller und Kosmopoliten Franz Liszt zu erinnern.

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Minister Zoltan Balog und Abgeordneter Hartmut Koschyk bei der Kranzniederlegung am Grab von Franz Liszt

Bereits am Abend zuvor hatte das Renner-Ensemble aus Regensburg seine neue CD mit einer Einspielung von Liszts „Messe für Männerchor“ vorgestellt. Die Aufnahmen für die CD, die in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk bei dem renommierten Label Ars-Production erschienen ist, fanden in der Schlosskirche statt.

Ein weiterer Höhepunkt des Wochenendes war eine Gedenkstunde an der Grabstätte von Franz Liszt auf dem Bayreuther Stadtfriedhof. Dort legte der ungarische Minister zusammen mit dem Bayreuther Bundestagsabgeordneten und Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk einen Kranz nieder. Auch die beiden Pianisten Edit Klukon und Dezső Ránki erwiesen Liszt dabei ihre Referenz. Edit Klukon hatte bereits vor fünf Jahren zum 200. Geburtstag von Franz Liszt eine hochwertige Bronzeskulptur für die Grabkapelle auf dem Stadtfriedhof gestiftet.

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Das Renner-Ensemble aus Regensburg

Zoltan Balog ist nicht nur Politiker sondern auch Pastor. Als Minister für Humanressourcen ist er seit Mai 2012 neben der Kultur auch für die Bereiche Gesundheit, Soziales, Jugend, Bildung und Sport zuständig. Er studierte unter anderem an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Von 1983 bis 1987 arbeitete er in seiner Heimat als Gemeindepfarrer, anschließend ging er für weitere theologische Studien nach Tübingen. 1989 benannte ihn der Ökumenische Rat der Kirchen in Ungarn als Seelsorger für die Flüchtlinge aus der DDR im Flüchtlingslager Budapest-Csilleberc. Von 1989 bis 1991 war er Dozent für Neues Testament an der Reformierten Universität in Budapest. Von 1996 bis 2006 war er als Pfarrer der deutschen reformierten Gemeinde in Budapest tätig. Bei den Parlamentswahlen2006 hatte er ein Mandat im Ungarischen Parlament erhalten.

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