Bayreuth. Zwischen bayerischen und russischen Universitäten gibt es bereits zahlreiche offizielle Partnerschaften. Unter Umständen könnte schon bald eine weitere zwischen der Universität Bayreuth und der Universität in Omsk dazukommen. Entsprechende Unterredungen sind bei einem Empfang anlässlich der 22. Sitzung der Deutsch-Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen zwischen dem Bayreuther Universitätspräsidenten Stefan Leible und dem Omsker Gouverneur Viktor Nasarow geführt worden.
„Wenn eine solche Partnerschaft zwischen den Universitäten Bayreuth und Omsk zustande kommen würde, wären wir glücklich“, sagte der bayerische Kultusstaatssekretär Bernd Sibler, der die Delegation in Vertretung des bayerischen Ministerpräsidenten in der Eremitage begrüßte.
Für eine Kooperation zwischen der Universität Bayreuth und der Universität in Omsk würde nicht nur die in etwa gleiche Größe sprechen, sondern auch die Tatsache, dass beide Hochschulen ähnliche Felder abdecken. „Das halte ich für eine gute Voraussetzung“, sagte Sibler.
Trotz der aktuell schwierigen politischen Rahmenbedingungen gebe es zahlreiche enge Verbindungen zwischen Bayern und Russland, sagte Sibler. Er sprach von 15 Schulpartnerschaften, von einigen hundert Austauschschülern, die jährlich Russland besuchen, und von einer ganzen Reihe bayerischer Schüler, die im Fach Russisch die Abiturprüfung ablegen. Damit werde die russische Sprache in Bayreuth gelebt und gepflegt, so der Staatssekretär.
Was die Kunst angeht, wäre das Bayerische Staatsballett ohne russische Tänzer gar nicht vorstellbar. „Da bewegen wir uns auf Weltniveau“, sagte Sibler. Aber auch darüber hinaus kämen viele Dirigenten und Sänger aus Russland und bereicherten damit entscheidend die bayerische Kulturlandschaft.
Neben der lebendigen Lutherkirche, die auch in Russland aktuelle das Jubiläum 500 Jahre Reformation groß feiert, sah der Vorsitzende der Deutsch-Russischen Regierungskommission, der Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk auch den Universalgelehrten Alexander von Humboldt als wichtige Brücke zwischen Bayern und Russland. Koschyk erinnerte an Humboldts Russlandexpedition aus dem Jahr 1829 und an die Tatsache, dass der weltbekannte Naturforscher bereits von 1792 bis 1795 als Preußischer Bergamtsassessor unter anderem in Goldkronach, Bayreuth und Bad Steben, Naila und Arzberg tätig war.
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