Für die Region
Fränkische Bundestagsabgeordnete Koschyk, Müller und Mortler besuchen besondere Museen in Bubenreuth und Feucht zur Musik-, Integrations- und Raumfahrtgeschichte
12. August 2015
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Begeistert von der Ausstellung „Vision Bubenreutheum – Musik und Integration“ sind v.l. Dr. Christian Hoyer, Forschungsstaatssekretär Stefan Müller, MdB, der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung Hartmut Koschyk, MdB und Bubenreuths Bürgermeister Norbert Stumpf.

Auf Initiative des Erlanger Bundestagsabgeordneten, Forschungsstaatssekretär Stefan Müller besuchte am 10. August der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk, MdB die Ausstellung „Vision Bubenreutheum – Musik und Integration“ in Bubenreuth und anschließend gemeinsam mit Bundesdrogenbeauftragter Marlene Mortler, MdB in ihrer Eigenschaft als Bundestagsabgeordneter für das Nürnberger Land das Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum in Feucht.

Bubenreuth hat eine besondere, einzigartige Geschichte: 500 Einheimische waren nach dem Zweiten Weltkrieg dazu bereit, 2.000 Musikinstrumentenbauer aus Schönbach im Egerland in ihrer Gemeinde aufzunehmen und in ihr Gemeinwesen zu integrieren. Dazu entstand in kurzer Zeit ein eigener, neuer Ortsteil, die Geigenbauersiedlung.

Diese enorme Integrationsleistung bildete die Grundlage für eine weltweite Erfolgsgeschichte, den Aufstieg Bubenreuths von einem agrarisch geprägten Dorf zur europäischen Metropole des Saiteninstrumentenbaus. Bubenreuther Musikinstrumente kamen an ganz prominenter Stelle in allen Genres zum Einsatz – von der Klassik über den Jazz bis hin zum Schlager und der Popmusik.

Die kleine Ausstellung „Vision Bubenreutheum – Musik und Integration“ im Keller des Bubenreuther Rathauses soll, wenn es nach den ehrenamtlichen Verantwortlichen des Bubenreutheum e.V. geht, baldmöglichst die Keimzelle eines eigenständigen Museums werden, in dem die einzigartige Kombination aus internationaler Musikgeschichte und der besonderen Integrationsgeschichte der Gemeinde dargestellt werden soll.

Im Gespräch der Abgeordneten mit dem Vorsitzenden des Museumvereins Dr. Christian Hoyer und Bubenreuths Bürgermeister Norbert Stumpf entwickelten sich schnell Gedanken, wie das über Bubenreuth hinaus bedeutsame Museumsprojekt unterstützt werden könnte. Bereits nach der Sommerpause, so die Bundespolitiker, sollen Kontakte geknüpft und weitere Gespräche geführt werden.

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Gruppenbild mit Raumfahrtpionier im Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum in Feucht: v.l. Museumsdirektor Karlheinz Rohrwild, , Forschungsstaatssekretär Stefan Müller, MdB, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und Wahlkreisabgeordnete Marlene Mortler, MdB, Feuchts Bürgermeister Konrad Rupprecht, Museumsschatzmeister Klaus-Dieter Schramm und der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung Hartmut Koschyk, MdB

Am genau entgegengesetzten, südöstlichen Rand des Großraums Nürnberg, in Feucht, fand gegen Ende des Zweiten Weltkriegs Prof. Hermann Oberth mit seiner Familie eine zweite Heimat. Der Siebenbürger Sachse Oberth gilt gemeinsam mit dem Russen Konstantin Ziolkowski und dem Amerikaner Robert Goddard als „Vater der Raumfahrt“. In den 1920er Jahren hatte er in zwei wegweisenden Arbeiten erstmals eine durchgerechnete theoretische Grundlage für die Raumfahrt mithilfe von Flüssigkeitsraketen vorgelegt.

Bereits seit 1971 existiert in Feucht das nach Oberth benannte kleine Museum. Seit 2012 hat der Trägerverein des Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museums das Haus grundlegend umgestaltet und inhaltlich völlig neu strukturiert, um das begrenzte verfügbare Raumangebot bestmöglich zu nutzen. Anhand einzigartiger Exponate zeigt man heute – ausgehend von den bahnbrechenden Leistungen Oberths – die Entwicklungsgeschichte der Raumfahrt. Schwerpunkt dabei ist die frühe Raumfahrtgeschichte, die auch den Sammlungsschwerpunkt bildet.

Neben der Museumsarbeit verfügen Museumsdirektor Karlheinz Rohrwild und sein Team über einen umfangreichen Archiv- und Literaturbestand, der laufend durch Erwerbungen ergänzt und im Rahmen eigener Forschungen bearbeitet wird. Zu diesem Archiv gehört vor allem auch der wissenschaftliche Nachlass des Raumfahrtpioniers, der sich seit 1988 im Eigentum des Marktes Feucht befindet. Dieser Nachlass ist bislang nur teilweise erschlossen, aber derzeit aus Mangel an passenden Räumlichkeiten eingelagert und deshalb nur sehr eingeschränkt zugänglich.

Wie diese Archivbestände von Weltrang in Zukunft angemessen untergebracht und für Forschungszwecke erschlossen werden könnten, stand im Mittelpunkt der Gespräche der drei Abgeordneten mit Bürgermeister Konrad Rupprecht und dem Museumsteam in Feucht.

Mortler, Koschyk und Müller wollen die weitere Entwicklung von Zukunftsperspektiven für die beiden Einrichtungen künftig aktiv begleiten.

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