Das mögliche Bindeglied einer Intensivierung der Bayreuth-Ungarn-Beziehungen: Franz Liszt. Hartmut Koschyk MdB (links), Generalkonsul Gabor Tordai-Lejkó (Mitte) und Honorarkonsul Dr. Siegfried Axtmann (rechts) vor der Büste des Komponisten, die an seinem Sterbehaus in Bayreuth an ihn erinnert.
Auf Einladung des Bayreuther Bundestagsabgeordneten besuchten der Generalkonsul der Republik Ungarn in Bayern, Gabor Tordai-Lejkó, und der Honorarkonsul der Republik Ungarn in Nordbayern, Dr. Siegfried Axtmann, die Stadt Bayreuth. Bei diesem eintägigen Besuch in der Festspielstadt standen die kulturelle Vielfalt der Stadt Bayreuth sowie ein Gespräch mit Vertretern der Wirtschaft und der Universität Bayreuth im Mittelpunkt.
Den Auftakt des 12-stündigen Besuchsprogrammes machte ein Besuch der Eremitage Bayreuth. Die Leiterin der Schlösser- und Seenverwaltung Bayreuth, Christine Maget, begrüßte die Delegation in der Eremitage bevor der Stellv. Leiter der Schlösser- und Seenverwaltung, Ingo Berens, die Besucher mit einer breitgefächerten und wissenschaftlich fundierten Führung über das 50 Hektar große Gelände führte und den Gästen das Erbe von Markgraf Friedrich und Markgräfin Wilhelmine eindrucksvoll näher brachte.
Auf Einladung der Industrie- und Handelskammer Oberfranken fand ein Arbeitsmittagsessen statt, bei dem die oberfränkisch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen im Fokus standen. IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen machte in ihren Eingangsworten deutlich: „Die In- und Exporte mit der Republik Ungarn durch oberfränkische Unternehmen steigt von Jahr zu Jahr. Ungarn gehört zweifellos zu einer der für unsere Wirtschaft bedeutenden Nationen, wobei noch Spielraum nach oben ist.“
Bayern gehört für Ungarn zu den fünf wichtigsten Handelspartnern. In diesen wirtschaftlichen Beziehungen spielt auch Oberfranken eine wichtige Rolle, die es allerdings gilt, weiter auszubauen.
Dies bestätigte Generalkonsul Tordai-Lejkó: „Bayern gehört für Ungarn zu den fünf wichtigsten Handelspartnern. In diesen wirtschaftlichen Beziehungen spielt auch Oberfranken eine wichtige Rolle, die es allerdings gilt, weiter auszubauen.“ Aus diesem Grund entstand bei den Gesprächen mit Wirtschaftsvertretern aus Unternehmen, die bereits Wirtschaftsbeziehungen mit Unternehmen in Ungarn pflegen, der Wunsch die Beziehungen zu intensivieren und im Rahmen einer Wirtschaftskonferenz in Bayreuth das Interesse für Ungarn zu wecken.
Im Anschluss an die Gespräche mit Wirtschaftsvertretern stand wieder die Kultur im Mittelpunkt des weiteren Besuchsprogrammes. In der katholischen Schlosskirche Bayreuth informierte Pfarrer Dr. Christian Karl Steger die Besucher über die Geschichte des Kirchenhauses aber auch die anstehenden Planungen zur Renovierung der Kirchendecke. Beim Besuch der evangelischen Stadtkirche Bayreuth konnte Pfarrer Hans-Helmut Bayern den ungarischen Gästen die eindrucksvoll restaurierte Stadtkirche sowie die Markgrafengruft präsentieren.
Kastellan Harald Hohl ermöglichte im Anschluss an den Besuch der beiden Kirchen einen einmaligen Blick in das Bayreuther Opernhaus, welches seit dem Jahr 2012 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt und aktuell durch den Freistaat Bayern aufwändig saniert wird. Nach einem Rundgang durch den Ausstellungsbereich veranschaulichte Kastellan Hohl den Besuchern ausführlich die aktuellen Arbeiten im Hause bei einem Baustellenrundgang.
Kultur ist Erbe und Auftrag: Neues schaffen und in Bewegung bleiben, genau das passiert zurzeit in und um das Haus Wahnfried. Die Stadt Bayreuth saniert aktuell das Haus Wahnfried und erweitert Museum und Nationalarchiv. Einen Einblick in die aktuellen Arbeiten, die kurz vor dem Abschluss stehen, ermöglichte Kurator Oliver Zeidler den Besuchern. Der einzigartige authentische Lebens- und Schaffensort Richard Wagners wird für künftige Generationen mit einer zeitgemäßen Präsentation ausgestattet, die die Besucher begeisterte. Neben der neuen Konzeption des Museums ist der Umbau aber auch eine Chance, die Forschung im Bereich Richard Wagner weiter zu verbessern und auch der Öffentlichkeit mehr bewusst zu machen.
Nachdem die Proben zur Neuinszenierung des Tristan bereits in vollem Gange sind, war ein Besuch des Festspielhauses nicht möglich. Dennoch stattete die Besuchergruppe dem Grünen Hügel einen kurzen Besuch ab, um zumindest einen Blick auf das Festspielhaus zu werfen und eine kurze Einführung in die Geschichte und die anstehenden Sanierungsarbeiten zu erhalten.
Den Abschluss des Besuchstages in Bayreuth bildete ein Abendessen mit dem Präsidenten der Universität Bayreuth, Prof. Dr. Stefan Leible.
von links: Prof. Dr. Stefan Leible (Präsident der Universität Bayreuth), Generalkonsul Gabor Tordai-Lejkó, Honorarkonsul Dr. Siegfried Axtmann und Hartmut Koschyk MdB.
Nach einem intensiven Austausch über die bestehenden Kooperationen der Universität Bayreuth und der Republik Ungarn waren sich alle Beteiligten einig, dass neben den künstlerischen und musikalischen Beziehungen auch die wissenschaftlichen Beziehungen zwischen der Republik Ungarn und der Region ausgebaut werden müssen. Die Gespräche über mögliche Vertiefungen der Beziehungen werden beim Besuch des ungarischen Kulturministers Zoltán Balog im August fortgesetzt.
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