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Jahresempfang des Bundes der Vertriebenen (BdV) mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
13. April 2016
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Der Bund der Vertriebenen und dessen Präsident Dr. Bernd Fabritius MdB luden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft zum traditionellen Jahresempfang ein. Neben Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, waren u.a. auch die neue Direktorin der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Gundula Bavendamm, und der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und Bayreuth-Forchheimer Bundestagsabgeordnete, Hartmut Koschyk, zugegen. Koschyk war Bundesvorsitzender der Schlesischen Jugend und von 1987 bis 1991 Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen.

Mit ihrer Teilnahme am BdV-Jahresempfang hat Bundeskanzlerin Merkel die Tradition der letzten Jahre weitergeführt. BdV-Vorsitzender Fabritius erklärte, dass Bundekanzlerin Merkel im Kreise der deutschen Heimatvertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler stets herzliche Aufnahme gefunden hat und in der aktuell politisch sehr bewegten Lage ihre erneute Zusage ein deutliches Zeichen der Verbundenheit mit den Anliegen des BdV gewesen sei. Sowohl BdV-Präsident Fabritius, als auch Bundeskanzlerin Merkel verwiesen in ihren Redebeiträgen auch auf den Einsatz von MdB Koschyk in seinem Amt als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten.

Der Bund der Vertriebenen ist der Zusammenschluss der in 20 Landsmannschaften, 16 Landesverbänden und 4 angeschlossenen Mitgliedsorganisationen organisierten Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler. Er ist der einzige repräsentative Verband der rund 15 Millionen Deutschen, die infolge Flucht, Vertreibung und Aussiedlung in der Bundesrepublik Deutschland Aufnahme gefunden haben und noch finden.

Im Rahmen des BdV-Jahresempfanges wurde Großdechant Prälat Franz Jung, der ehemalige Visitator für die Gläubigen und Priester in der Grafschaft Glatz mit der Ehrenplakette des BdV ausgezeichnet

Im Rahmen des BdV-Jahresempfanges wurde Großdechant Prälat Franz Jung, der ehemalige Visitator für die Gläubigen und Priester in der Grafschaft Glatz, für mehr als sechs Jahrzehnte Einsatz für die Belange der Vertriebenen und der Heimatverbliebenen mit der höchsten Auszeichnung des BdV, der Ehrenplakette, ausgezeichnet. Der Prälat lebe die deutsch-polnische Verbundenheit geradezu, würdigte auch Bundeskanzlerin Merkel dessen Verdienste beim BdV-Jahresempfang.

Bundesbeauftragter Koschyk gemeinsam mit Großdechant Prälat Franz Jung und dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, S.E. Erzbischof Dr. Nikola Eterović

Bundeskanzlerin Merkel hat in ihrer Rede die Integration der Millionen von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland als Glücksfall der Geschichte bezeichnet. Diese Erfahrung mache zuversichtlich, dass auch die heutigen Herausforderungen bestanden werden können, so Bundeskanzlerin Merkel beim Jahresempfang des Bundes der Vertriebenen in Berlin. Zugleich wies sie den deutschstämmigen Heimatvertriebenen und Aussiedlern eine Schlüsselrolle im europäischen Dialog zu. Sie seien Brückenbauer für ein vereintes Europa. Merkel bekräftigte dabei den Willen der Bundesregierung, Sprache und Kultur der deutschen Minderheiten im Ausland zu bewahren.

Die Erfahrungen der gelungenen Integration der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg könnten „zuversichtlich machen für die heutigen Herausforderungen“, so Bundeskanzlerin Merkel und appellierte an die Teilnehmer am BdV-Jahresempfang: „Seien Sie eine deutliche Stimme in den täglichen Diskussionen.“

Zwar habe die derzeitige Entwicklung andere Gründe als Flucht und Vertreibung der Deutschen nach 1945 aus dem Osten Europas, räumte die Kanzlerin ein. Verbindend sei aber „die Erfahrung, alles zurücklassen zu müssen und einen Weg ins Ungewisse zu gehen“. In diesem Zusammenhang erhalte auch die „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ mit ihrer in Berlin geplanten Dauerausstellung und ihrem Dokumentationszentrum eine zusätzliche Bedeutung. Sie könne helfen, „die derzeitige Entwicklung besser nachzuvollziehen“. Die Stiftung bleibe „ein zentrales Anliegen der Bundesregierung“.

Bundeskanzlerin Merkel und der Vorsitzende des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Bernard Gaida

Bundekanzlerin Merkel hob auch die auf den Weg gebrachte Entschädigung für deutsche Zwangsarbeiter hervor. Die vorgesehene Summe in Höhe von 50 Millionen Euro sei eine symbolische Anerkennung ihres Leides. Als Zeichen der Wertschätzung für die Kultur der Vertriebenen nannte die Kanzlerin überdies die Förderung von Sprache, Kultur und Identität der im Ausland verbliebenen deutschen Minderheiten. Dies sei „ein über Jahrhunderte gewachsener kultureller Schatz“.

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BdV-Präsident Bernd Fabritius dankte Bundeskanzlerin Merkel für ihre Unterstützung bei der Einführung des Gedenktags für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni, der im vergangenen Jahr erstmals begangen wurde. Auch die Heimatvertriebenen seien „für ein offenes und vereintes Europa der Menschenrechte“, erklärte der BdV-Präsident. Dazu gehöre, „sich dem Leid der heutigen Flüchtlinge nicht zu verschließen und an die Lehren der Vergangenheit zu erinnern“.

BdV-Präsident Bernd Fabritius betonte, gerade Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern liege ein offenes, vereintes Europa der Menschenrechte am Herzen. „Lassen Sie uns daher die aktuellen Herausforderungen gemeinsam mit unseren europäischen Nachbarn annehmen“, sagte Fabritius mit Blick auf die Flüchtlingskrise. Dabei appellierte er an die europäischen Staaten, sich dem „Leid der heutigen Vertriebenen und Flüchtlinge nicht zu verschließen“. „Wir alle müssen Menschlichkeit und Solidarität vorleben“, so BdV-Präsident Fabritius.

Zum Redebeitrag von Bundekanzlerin Merkel gelangen Sie hier.

Zum Redebeitrag von BdV-Präsident Bernd Fabritius gelangen Sie hier.

Zur Internetseite des Bundes der Vertriebenen gelangen Sie hier.Auch der Vorsitzende des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Bernard Gaida (1.v.l.) und Der Vorsitzenden der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien, Rafał Bartek(4.v.r.), waren zugegen

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Der Vorsitzende der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien, Rafał Bartek, der Vorsitzende des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Bernard Gaida, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB,  der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien, Stephan Rauhut, und der stellv. Vorsitzender der  AGMO e.V., Tilman Fischer

Gemeinsam mit  mit dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR), Waldemar Eisenbraun

Bundesbeauftragter Koschyk mit dem rumänischen Botschafter Emil Hurezeanu. Auch der aus Siebenbürgen stammende Michael Schmidt, Vorsitzender der Automobile Bavaria Group in Rumänien, nahm am BdV-Jahresempfang  teil. Das Hauptziel dessen Michael-Schmidt-Stiftung ist der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturerhalt und die Bildungsarbeit.

Gemeinsam mit der ehemaligen BdV-Präsidentin Erika Steinbach MdB (mitte)

Bild 24Bundesbeauftragter Koschyk gemeinsam mit Michal Kedzierski aus Polen, der im Rahmen des Internationalen Parlaments-Stipendium (IPS) in dessen Bundestagsbüro ein dreimonatiges Praktikum absolviert

Im Gespräch mit dem Apostolische Nuntius in Deutschland, S.E. Erzbischof Dr. Nikola Eterović

 

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There is 1 comment

  • Gudrun Schmidt, Köln sagt:

    Lieber Herr Koschyk, dass Sie sich nach wie vor so engagiert für die deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge einsetzen, finde ich sehr gut und auch bewundernswert, denn das ist sicherlich nicht ganz leicht, wie ich ja selbst zu WDR-Zeiten erfahren habe. Bei dem oben veröffentlichen Bericht über den Jahresempfang fällt mir jedoch auf, dass an einer Stelle von den „deutschstämmigen“!!!!! Heimatvertriebenen die Rede ist. Ich bin nicht „deutschstämmig“, sondern schlicht „deutsch“ und lege auch Wert darauf. Sicherlich haben Sie, lieber Herr Koschyk, dies nicht selbst verfasst. Das, was mich traurig macht, ist, dass selbst in „eingeweihten Kreisen“, die es doch wissen müssten, solche Formulierungen passieren. Außerdem – unter uns gesagt – ärgert es mich, wenn die sonst von mir (bis auf Ausnahmen) geschätzte und auch stets gewählte Kanzlerin die Integration der jetzigen Flüchtlinge mit der Integration der deutschen Flüchtlingen von damals vergleicht. Das passt ja wohl gar nicht. Das wollte ich nur mal loswerden. Ansonsten grüße ich Sie – in Erinnerung an alte Zeiten – sehr freundlich < Gudrun Schmidt

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