Bundesbeauftragter Koschyk gemeinsam mit dem Leiter der Bundespolizeiabteilung Bayreuth, Dieter Hader und Bundespolizei Oberpfarrer Rainer Klostermann
Bayreuth. Für mehr Bundeskompetenzen im Bereich der Inneren Sicherheit, etwa bei der Abschiebung von Gefährdern, hat sich der Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, der Bayreuther Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk ausgesprochen. „Wenn der Staat das Gewaltmonopol glaubwürdig verkörpern will, dann muss er den Bürgern Sicherheit garantieren“, sagte Koschyk beim Neujahrsempfang der Bundespolizeiabteilung in Bayreuth.
Deutschland sei stets im Visier des religiös motivierten Fundamentalismus und Terrorismus gewesen, sagte Koschyk. Der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt habe gezeigt, dass dies nicht nur Theorie sei. Koschyk sprach sich dafür aus, politische Konsequenzen mit Bedacht, Besonnenheit und Augenmaß zu treffen. Elemente der Schleierfahndung gehörten genauso dazu, wie verdachtsbezogene, ereignisunabhängige Kontrollen. Deutschland sei für die Gefahrenabwehr gut gerüstet und besitze eine bewährte Sicherheitsarchitektur. Ein starker Teil davon sei der Bundespolizeistandort Bayreuth, dessen Einsatzabteilung mit der neuen „Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit plus“ (BFE+) deutlich aufgewertet wurde. Daneben ist die Bundespolizei in Oberfranken mit einer Inspektion in Selb sowie dem Ausbildungsstandort in Bamberg vertreten.
Der Präsident der Bundespolizeidirektion Bereitschaftspolizei Friedrich Eichele (1.v.r) und der Leiter der Bundespolizeiabteilung Bayreuth, Dieter Hader, gemeinsam mit einer Führungskraft der BFE-plus-Einheit mit entsprechender Einsatzbekleidung und Einsatzausrüstung
Um die neue Einheit ging es auch im Vortrag des Präsidenten der Bundespolizeidirektion Bereitschaftspolizei Friedrich Eichele. Er zog ein positives Fazit über die Einrichtung der neuen Spezialeinheit, deren Aufgabe es ist, die Reaktions- und Durchhaltefähigkeit der Bundespolizei im Falle eines terroristischen Anschlags zu erhöhen. Bundesweit gibt es fünf BFE-plus-Standorte, neben Bayreuth wurden in Sankt Augustin (Nordrhein-Westfalen), Hünfeld (Hessen), Uelzen (Niedersachsen) und Blumberg (Baden-Württemberg) derartige Einheiten eingerichtet.
Der Präsident der Bundespolizeidirektion Bereitschaftspolizei Friedrich Eichele, Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB und der Vizepräsident der Bundespolizeidirektion München Peter Horst (von links)
Das Berliner Attentat habe gezeigt: Anschläge, die bisher draußen in der Welt stattgefunden haben, seien nun auch in Deutschland möglich, so Präsident Eichele. Er sah die Bundespolizei mit der neuen Spezialeinheit konzeptionell und krisenfest bestens aufgestellt. Ein Ziel der Einrichtung war es auch, innerhalb der Bundespolizei eine Veränderung der Mentalität herbeizuführen, Sensibilität für Gefahrenabwehr zu schaffen und bewusst zu machen, „dass so etwas auch auf uns zukommen kann“.
Abteilungsführer Dieter Hader von der Bundespolizei in Bayreuth sprach beim Neujahrsempfang von einer hohen Einsatzauslastung im zurückliegenden Jahr. „Man spürt, dass man gebraucht wird“, sagte er und bedankte sich für die Anerkennung, die er und seine Abteilung auf breiter Front erfahren hätten.
Weiterführende Informationen zur Bundespolizeiabteilung Bayreuth finden Sie hier.
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