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Konzert in der Stadtkirche Bayreuth „Heilig Dreifaltigkeit“ anlässlich des 500. Reformationsjubiläums – eine Veranstaltung mit russlanddeutschen und deutschen Künstlern
22. Mai 2017
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Das Konzert  in der Stadtkirche Bayreuth „Heilig Dreifaltigkeit“ ist eine kulturelle Veranstaltung im Rahmen des deutsch-russischen Kultur- und Geschäftsforums, das vom 21. bis 24. Mai unter dem Titel „Made by Deutschen aus Russland. Partnerschaft. Verantwortung. Erfolg“ in Bayreuth stattfindet.

Das Konzertprogramm trägt den Titel des Gedichts „Vom Himmel hoch, da komm ich her…“ von Martin Luther. Es werden zeitgenössische und klassische Musikstücke aufgeführt sowie Lyrik russlanddeutscher und deutscher Poeten vorgetragen.

Auch wird die Ausstellung und das Künstleralbum russlanddeutscher Künstler zur Geschichte des Luthertums in Russland vorgestellt. Ausstellung und Künstleralbum präsentieren die bedeutendsten lutherischen Kirchenbauten Russlands.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, spricht zu diesem Anlass sein nachfolgendes persönliches Grußwort:

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Deutsche aus Russland,

es ist mir eine große Freude, Sie zu diesem Literatur- und Musikabend anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation im Rahmen des II. Kultur- und Geschäftsforums in der Bayreuther Stadtkirche „Heilig Dreifaltigkeit“ zu begrüßen. Sie werden schon gemerkt haben, in welch‘ beeindruckendem Gotteshaus wir uns hier versammeln dürfen. Diese Stadtkirche ist das älteste Gebäude der Stadt Bayreuth, in dem Christen bereits seit mehr als 800 Jahren Gottesdienste feiern. Seit der Reformation ist es die evangelische Hauptkirche der Markgrafschaft Bayreuth und zugleich Grablege der Bayreuther Markgrafen und ihrer Familien. Und natürlich prägt das Lutherjahr 2016/2017 mit unterschiedlichen Veranstaltungen, zu denen nun diese Veranstaltung tritt, auch das Leben der Stadtkirche Bayreuth.

In diesem Gotteshaus wird es heute ja nicht  nur um die Aufführung klassischer und moderner Musikwerke durch bekannte Musiker und Schauspieler aus Russland und Deutschland gehen, sondern auch um die Darbietung von Lyrik russlanddeutscher und deutscher Poeten sowie die Präsentation einer Ausstellung, deren Eröffnung ich letztes Jahr in der St. Peter und Paul-Kathedrale in Moskau erleben durfte und von der ich begeistert war. Heute wird zudem noch ein Album russlanddeutscher Künstler zur Geschichte des Luthertums in Russland vorgestellt. Ausstellung und Künstleralbum tragen den Titel des weithin bekannten Weihnachtsliedes von Martin Luther „Vom Himmel hoch, da komm‘ ich her“ und führen uns zu den bedeutendsten lutherischen Architektursymbolen Russlands. Ganz besonders beeindruckend finde ich, wie es Ausstellung und Album gelingen, uns Ausmaß, Vielfalt und Kultur der vielen insbesondere im Wolgagebiet gegründeten evangelisch-lutherischen Kolonien zuvörderst mittels ihrer Sakralbauten vor Augen zu führen. Vergessen wir nicht, dass die Deutschen in Russland jahrhundertelang zu einem hohen Prozentsatz Protestanten waren, denen russische Zaren zumal Katharina die Große nicht zuletzt Glaubensfreiheit zugesichert hatten. Auch heute ist der Einfluss des Protestantismus auf die Kultur und Identität der Russlanddeutschen nicht zu unterschätzen.

Überhaupt spielt der Glauben für die Identität der deutschen Minderheiten generell eine große und wichtige Rolle. Das war eines der wesentlichen Ergebnisse einer von mir initiierten Konferenz in Groß Stein im polnischen Oberschlesien, die sinnigerweise den Titel „Glaube Stütze der Identität“ trug und vor einem Monat stattfand. Während dieser Konferenz ist mehrmals und auf geradezu fesselnde Weise auch durch Sie, liebe Frau Martens herausgearbeitet worden, welch zentrale Rolle der christliche Glaube für die Deutschen in Russland einnahm und einnimmt. Sie bewahrten ihren Glauben und damit ihre Identität selbst unter schlimmsten Bedingungen. Andererseits half ihnen ihr Glaube, schwere Schicksalsschläge und anderes mehr zu überstehen. Vor diesem Hintergrund begrüße ich sehr, dass Deutsche aus Russland das 500. Reformationsjubiläum dazu nutzen, sich ihrer historischen, kulturellen und religiösen Wurzeln und damit ihrer ethnokulturellen Identität nicht nur zu erinnern, sondern diese darüber hinaus auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und für die Nachwelt etwa durch solch wunderbare Künstleralben zu bewahren!

Nun aber zurück zu Musik und Gesang, die wichtiger Bestandteil der Veranstaltung sind und mit denen es losgeht. Wir dürfen uns auf die Auftritte so bekannter und ausgezeichneter russlanddeutscher Künstler wie der Akkordeonspieler Friedrich Lips, die Pianistin Julia Kusmina, das Trio des Komponisten und Pianisten Kirill Richter, das Quartett „Rudemus“ aus Augsburg sowie die Opernsängerinnen Natalie Ritter und Michaela Heine freuen. Für einen poetischen Rahmen sorgen die russlanddeutschen Schauspielerinnen Irina Lindt und Anastasija Alexandrowa, die Moderation übernehmen die russlanddeutschen Schauspieler Anna Bagmet und Jurij Diz, die auch das erwähnte Künstleralbum „Vom Himmel hoch, da komm‘ ich her“ vorstellen werden.

Nun wünsche ich uns allen eine schöne Veranstaltung und hohen Musik- sowie Kunstgenuss. Den ausstellenden russlanddeutschen Künstlern wünsche ich auch für diese Ausstellung und darüber hinaus viel Aufmerksamkeit und Erfolg!

Das Grußwort als pdf-Datei zum herunterladen finden Sie hier.

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