v.l.n.r.: Professor Helmut Schwarz (Humboldt-Stiftung), Staatssekretär Thomas Silberhorn, die Vizepräsidentin der Universität Bayreuth Prof. Dr. Anna Köhler und MdB Hartmut Koschyk
Bamberg. Es war die Créme de la Créme der internationalen Wissenschaft, die Wissenschaftselite der gesamten Welt, die sich zum 44. Symposium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung vier Tage lang in Bamberg getroffen hat. Höhepunkt war die Verleihung des Alexander-von-Humboldt-Forschungspreises an 59 Wissenschaftlern der unterschiedlichsten Sparten aus 17 Ländern.
Von Biochemie und Biophysik über Literatur, Mechanik, Religionswissenschaften bis hin zu Volkskunde und Werkstofftechnik: viele Länder seien vertreten, viele Disziplinen, Männer Frauen, egal, welches Alter, aber jeder habe Bemerkenswertes geleistet und dazu beigetragen, die Geheimnisse dieser Welt zu erkunden, sagte der Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Professor Dr. Helmut Schwarz. Dabei sei der Forschungspreis bereits 1972 eingeführt worden. Neugier, Wissen, Können, das seien die drei wichtigsten Eigenschaften, die alle Ausgezeichneten mitbringen müssen. Wissenschaftlicher Fortschritt sei nur durch Individuen möglich, so Schwarz. Die Nützlichkeit komme erst eine Stufe später, zitierte er den Philosophen Immanuel Kant.
Staatssekretär Thomas Silberhorn aus Bamberg.
Alexander-von-Humboldt-Forschungspreisträger finden die Antworten auf die Fragen von morgen, sagte Staatssekretär Thomas Silberhorn aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das Ministerium ist seit jeher Partner der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Aus den Händen Silberhorns erhielten fünf Wissenschaftler den Georg-Forster Forschungspreis. Mit diesem Preis werden Wissenschaftler aller Fachrichtungen für ihr bisheriges Gesamtschaffen ausgezeichnet. Ihre grundlegende Entdeckungen, neue Theorien oder Erkenntnisse auch über das eigene Fachgebiet und das engere Arbeitsgebiet hinaus hätten die Wissenschaft nachhaltig geprägt. Von ihnen könne man erwarten, dass sie auch in Zukunft an der Ausarbeitung von Lösungsansätzen für viele Herausforderungen mitwirken werden. Den Georg-Forster-Forschungspreis erhielten: Monier M. Abd El-Ghani aus Ägypten, David Barkin aus Mexico, Hung Nguyen-Xuan aus Vietnam, Robson Augusto Souza Santos aus Brasilien und Britaldo Silveira Soares Filhoaus aus Brasilien.
Neu war in diesem Jahr die Vergabe des Carl-Friedrich-von-Siemens-Forschungspreises durch Professor Heinrich Meier, dem Direktor der gleichnamigen Stiftung. Die Preise erhielten Helen Gilbert und Dominik Scott aus Großbritannien sowie Margaret Catherine Morrison aus Kanada.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung besteht seit 1953 und hat den wissenschaftlichen Austausch als wichtigstes Ziel. Sie ist eine gemeinnützige Stiftung der Bundesrepublik und will vor allem die internationale Zusammenarbeit in der Forschung fördern. Die Stiftung ermöglicht ausländischen Wissenschaftlern Forschungsaufenthalte in Deutschland und unterstützt die sich daraus ergebenden wissenschaftlichen und kulturellen Verbindungen. Sie betreut die ausländischen Gastwissenschaftler aller Fachgebiete während ihrer Forschungsaufenthalte in Deutschland aus Mitteln des Auswärtigen Amtes. Besonderes Augenmerk wird auf die Förderung von Kontakten zwischen ehemaligen Stipendiaten und den deutschen Wissenschaftlern gelegt. Dadurch entsteht ein aktives Netzwerk von Wissenschaftlern in der ganzen Welt.
Der Direktor der Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung Prof. Dr. Helmut Meier.
Das Preisträgerprogramm der Humboldt-Stiftung stellt in Deutschland eine besonders attraktive Möglichkeit dar, das Lebenswerk international anerkannter Forscher zu ehren und sie für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zu gewinnen. Das Vorschlagsrecht liegt ausschließlich bei deutschen Fachkollegen, Eigenbewerbungen sind nicht möglich. Die Humboldt-Preisträger sind eingeladen, selbstgewählte Forschungsvorhaben in Kooperation mit deutschen Fachkollegen an Forschungsinstitutionen in Deutschland zu verwirklichen. Seit Bestehen und damit seit 1972 dieses vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Auswärtigen Amt finanzierten Preisträgerprogramms wurden weltweit über 2600 Spitzenwissenschaftler ausgezeichnet.
Der Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung Prof. Dr. Helmut Schwarz.
Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung ermöglicht jährlich über 2000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit rund 27000 „Humboldtianern“ aller Fachgebiete in 130 Ländern – unter ihnen 52 Nobelpreisträger. Alljährlich verleiht die Humboldt-Stiftung auf Vorschlag deutscher Fachkollegen Forschungspreise an international ausgewiesene Wissenschaftler aus dem Ausland. Die Preisträger werden zu Forschungsaufenthalten nach Deutschland eingeladen. Zum interdisziplinären Gedankenaustausch und gegenseitigen Kennenlernen findet im Frühjahr jeden Jahres im Hotel Residenzschloss Bamberg ein Symposium für alle in Deutschland weilenden Preisträger statt.
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