Für die Region
Krisen als Chance wahrnehmen / Erntedank mit Andy Lang in Nemmersdorf
5. Oktober 2020
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Dankeslieder, Texte und Zeitgenössisches von Literaten und Mystikern, irische Weisen und vieles andere hat der Musiker und Theologe Andy Lang in eine gute eine Stunde gepackt, um damit seinen Zuhörer in der Nemmersdorfer Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“ einen Erntedankgruß zu übermitteln. Seit vielen Jahren feiert das Alexander-von-Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach das Erntedankfest in den verschiedenen Kirchen der Stadt. Andy Lang war dabei nicht zum ersten Mal dabei. Bereits vor zwei Jahren gastierte er in der katholischen Kirche, jetzt sprang er für ein ursprünglich geplantes Vokalensemble ein, das Corona-bedingt absagen musste.

In Nemmersdorf war der vielgefragte Theologe, Poet und Sänger auch nicht zum ersten Mal. Schon als Jugendlicher habe er hier einen Gottesdienst musikalisch ausgestalten dürfen, erinnerte sich Andy Lang. Mitgebracht hatte er diesmal eine Pilgergruppe, mit der er eigentlich quer durch Schottland unterwegs sein wollte. Auch hier gab es eine Corona-bedingte Änderung und aus den Highlands von Schottland wurden die Berge des Fichtelgebirges und die feierliche musikalische Andacht in Nemmersdorf.

„Es weht und tanzt und treibt der Geist“ ist das Motto, das er über seine Erntedankauftritte gestellt hat. Dieses Thema ist nicht von ungefähr gewählt, sieht er doch, ganz nach Hildegard von Bingen, den Heiligen Geist als die Quelle alles Lebens an. In seinen Texten, Songs und instrumentalen Stücken lud Andy Lang dazu ein, aus dem Alltag auszusteigen, sich fallen zu lassen und nachzudenken. So gab es einen bunten Strauß an Klängen aus seinem „Sehnsuchtsort Irland“ bis hin zu Leonard Cohens bekannten „Halleluja“ als Zugabe.

Andy Lang ist nicht nur ein ausgezeichneter Instrumentalist, der die Gitarre genauso gut beherrscht, wie die Harfe, er ist auch ein kongenialer Sänger, der mit seinem Bassbariton mehrere Sprachen und viele Stile in sich vereint. Zu ihm gehören neben seiner sonoren Stimme auch die wundervollen und filigran musizierten Arrangements, in denen lautes und aufdringliches keinen einen Platz hat. Ihm kommt es auf die leisen und nachdenklichen Töne an. Sie erzeugen Stimmungen und Gefühle und entführen den Hörer fast schon meditativ zu sich selbst.

Dazwischen liest er Texte, auch aus seinem neuen Buch „Die Krise als Chance“, in dem er zum Nachdenken aufruft, zum Nachdenken über all das, was in den zurückliegenden Monaten geschehen ist. 20 Konzerte habe er absagen müssen, da habe er Muße und Ideen gehabt, ein ganzes Buch zu schreiben. Tenor des Werkes: „Man darf diese Krise und auch alle anderen Krisen des Lebens nicht nur als Verhängnis wahrnehmen, sondern auch als Chance“.

Zuvor hatte Hartmut Koschyk, Vorsitzender des Kulturforums, daran erinnert, dass man in diesem Jahr nicht nur für die Ernte danken könne, sondern auch für 30 Jahre Deutsche Einheit. „Wir können dankbar auf all das zurückblicken, was in diesen 30 Jahren geschehen ist“, sagte Koschyk.

Erntedankkonzert mit Andy Lang

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Sebastian Machnitzke

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