Otfried Preußler, der 1923 in Reichenberg / Liberec in der heutigen Tschechischen Republik geboren ist, gehört zu den wohl bekanntesten deutschen Kinderbuchautoren. Seine bekanntesten Werke sind Der kleine Wassermann, Der Räuber Hotzenplotz, Krabat, Das kleine Gespenst und Die kleine Hexe.
Die Weihnachtsgeschichte „Die Flucht nach Ägypten“ von Otfried Preußler aus dem Jahre 1978 ist eines seiner wenigen Werke für Erwachsene und hat eine starke autobiographische Färbung. Denn Preußler verlegt die Weihnachtsgeschichte ins Königreich Böhmen und damit auch in jene Region rund um Reichenberg/Liberec, in der er geboren wurde und seine Kindheit verbrachte. So lautet der Untertitel des beim Lohrbär-Verlag erschienenen Hörbuchs auch „Königlich böhmischer Teil“. Das Buch ist randvoll mit Zeit- und Lokalkolorit des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Böhmen, inspiriert von der herzenswarmen Volksfrömmigkeit der einfachen Menschen, wie sie vor einem guten Jahrhundert im Erz- und Riesengebirge gelebt haben mögen. Und eigentlich sind es ihre Geschichten, die Otfried Preußler in barock-böhmischer Sprache und in immer neuen Abschweifungen erzählt: die Geschichten der Bauern und Mägde, der Gastwirte und Tuchweber, denen Maria, Josef und das Jesuskind auf dem Weg nach Ägypten begegnen.
Gefördert vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat laden die Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik und die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland am 14. Dezember in der Geburtsstadt von Otfried Preußler zu einem „Literarisch-Musikalischen Nachmittag“ ein. Der Bayreuther Schauspieler Wolfram Stehr liest dabei aus dem Werk Preußlers „Die Flucht aus Ägypten“. Musikalisch begleitet wird er mit böhmischer Musik durch das Duo „Bojaz Egerländer Bauernmusik“ mit Gerhard und Andrea Ehrlich, welche die für die Region typischen Instrumente Dudelsack und Harfe spielen.
Neben dem Ratsvorsitzenden der Stiftung Verbundenheit, Parl. Staatssekretär a.D. Hartmut Koschyk, nimmt auch der Präsident der Landesversammlung, Martin Dzingel, an der Lesung teil.
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