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Bunte Schullandschaft mit individuellen Angeboten / Ehemalige Kultusministerin und Europakandidatin Hohlmeier besuchte private Montessori-Schule in Bayreuth
9. Mai 2009
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Einblicke in die Montessori-PädagogikBayreuth – Als „Erfolgsgeschichte ohne Gleichen“ hat Stefan Cagnacci, Vorstand des Trägervereins „Integrative Erziehung e.V.“ die Entwicklung der privaten Montessori-Schule in Bayreuth bezeichnet. Was nach zwei gescheiterten Anläufen am 9. September 2003 mit 19 Schülern in einem Holzpavillon des Schreibmaschinenmuseums in Bayreuth begonnen hatte, habe sich mittlerweile zu einer anerkannten Bildungseinrichtung mit über 160 Schülern aus den Städten und Landkreisen Bayreuth und Kulmbach entwickelt.

Mit der CSU-Europakandidatin Monika Hohlmeier und dem parlamentarischen CSU-Landesgruppengeschäftsführer und Bayreuther Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk haben am Freitag zwei Politiker die staatlich anerkannte Grund- und Hauptschule besucht, die maßgeblich an deren Zustandekommen beteiligt waren. Beide sprachen sich dafür aus, die Montessori-Pädagogik nicht als Konkurrenz zum staatlichen Schulsystem, sondern als Ergänzung zu betrachten. „Wir brauchen eine bunte Schullandschaft mit individuellen Angeboten“, sagte Koschyk. Die ehemalige bayerische Kulturministerin Hohlmeier bekräftigte, dass auch an den Montessori-Schulen der staatliche Lehrplan gelte und den Schülern deshalb nichts geschenkt werde.

Während die Schule, die sich auf rund 2000 Quadratmetern Grundfläche in angemieteten Räumen der Telekom in der Wilhelm-Pitz-Straße befindet, im vergangenen Jahr ihren 5. Geburtstag feiern konnte, könne der aus einem Elternstammtisch hervorgegangene Trägerverein mit heute 150 Mitgliedern bereits auf 15 Jahre zurückblicken, sagte Vorstand Cagnacci. Bereits 1994 hatte der Verein mit Hilfe der Stadt, der Diakonie und der Caritas eine erste integrative Kindergartengruppe gegründet, was aus heutiger Sicht auch als Grundstein für die Schule betrachtet wird. Man habe eben Zeit gebraucht, um zu begreifen, dass zwei unterschiedliche pädagogische Konzepte eine Bereicherung und nicht etwa ein Angriff auf die staatliche Schulordnung sind, begründete die ehemalige Kultusministerin Hohlmeier die Tatsache, dass die Schulgründung zwei Mal gescheitert war.

Heute besuchen exakt 163 Schüler in acht jahrgangsgemischten Klassen bis zur 9. Jahrgangsstufe die private Montessori-Schule, die insgesamt 33 Pädagogen beschäftigt. Die Schüler kommen dabei ungefähr zu zwei Dritteln aus dem Landkreis Bayreuth, das restliche Drittel setze sich zu gleichen Teilen aus Schülern der Stadt Bayreuth und des Landkreises Kulmbach zusammen. Nach den Worten von Cagnacci werden in diesem Jahr die ersten Schüler den qualifizierenden Hauptschulabschluss ablegen, an die 15 Schüler werden außerdem an Bayreuther Realschulen oder Gymnasien übertreten.

Montessori-Pädagogik bedeute keinesfalls Laissez-faire-Pädagogik, betonte Schulleiterin Tina Weigel. Oberstes Ziel sei die Erlangung sozialer Kompetenz, was insbesondere durch die jahrgangsgemischten Klassen möglich sei, in den jüngere von älteren Schülern lernen könnten. Je heterogener die Gruppe, desto individueller könne jedes einzelne Kind beschult werden, so die Elternbeiratsvorsitzende Christa Zeitler. Darüber hinaus setze die Montessori-Pädagogik auf individuellen Lernfortschritt, je nach Tempo und Niveau des Schülers. „Wir wollen die Kinder zu selbstständigen Menschen erziehen“, sagte Schulleiterin Weigel. Ein wichtiger Baustein dafür sei auch Integration von rund zwei behinderten Kindern pro Klasse. Da der Schulaufwand nur zum Teil vom Freistaat erstattet wird, müssen die Eltern 155 Euro Schulgeld pro Kind und Monat berappen.

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