Für die Region
Ursachen von Flucht und Vertreibung an ihren Wurzeln bekämpfen / Fünf nach Fünf in der Spitalkirche
23. Dezember 2015
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Dekan Hans Peetz (rechts) begrüßte Hartmut Koschyk MdB (links) in der Spitalkirche Bayreuth.

Der Bundestagsabgeordnete und Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk hat kurz vor dem Weihnachtsfest die traditionelle Fünf-nach-Fünf-Andacht in der Spitalkirche gestaltet. Anlass war das 40-jährige Bestehen der beliebten Andachtsreihe unter dem Motto: „Zehn Minuten raus aus dem Alltag“.

Koschyk wählte für seine Andacht den Text aus den Herrenhuter Losungen aus dem 3. Buch Mose Kapitel 19 Vers 33: „Unterdrückt nicht die Fremden, die bei euch im Land leben.“ Als neutestamentlichen Text steht in den Losungen für den gleichen Tag das Paulus-Wort aus dem Römerbrief Kapitel 15 Vers 7, das zugleich die Jahreslosung für 2015 darstellt: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ Die heutige Tageslosung führe direkt hin zu dem beherrschenden Thema unserer Tage, sagte der Politiker und warf die Frage auf: „Wie stellt sich Deutschland, wie stellen wir Bürger dieses Landes uns gemeinsam der Herausforderung, den zu uns kommenden Vertriebenen und Flüchtlingen Schutz und Zuflucht zu gewähren?“.

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Sicher sei die jetzt notwendige Solidarität, was ja nur die Umschreibung darstellt für gelebte christliche Nächstenliebe, eine Pflicht, der sich nicht nur Deutschland bewusst sein muss. Nach den Worten Koschyks geht es um europäische Grundwerte. Schmerzen bereite es dabei, dass sich gerade europäische Staaten dieser Verpflichtung entledigen wollen, die in der Vergangenheit deutsche und europäische Solidarität erfahren haben, als viele Menschen aus diesen Ländern vor der kommunistischen Unterdrückung nach Deutschland und in andere westeuropäische Länder geflohen sind.

Der Bundestagsabgeordnete nannte es ein Gebot der Stunde, durch eine präventive Friedens-, Entwicklungs- und Klimaschutzpolitik dazu beizutragen, die Ursachen von Flucht und Vertreibung an ihren Wurzeln zu bekämpfen. Was den Klimaschutz anbelangt, so ließen die Ergebnisse des Pariser Klimagipfels doch hoffen, dass die Weltgemeinschaft zu immer stärkerer Weltverantwortung findet, was die Bewahrung von Gottes Schöpfung anbelangt.

151222 Fünf nach Fünf (13)

Trotzdem bleibe unsere Verantwortung als Bürgergemeinschaft Deutschlands, jetzt für Europa und die Welt ein Beispiel zu geben, den Artikel 1 des Grundgesetzes („Die Würde des Menschen ist unantastbar“) ernst zu nehmen. Diese Grundnorm unserer Verfassung stehe in guter Tradition der christlich-jüdischen Prägung unseres Landes und unseres Kontinents. Ihr müssen wir gerade auch in der Flüchtlingsfrage gerecht werden, ohne uns zu überfordern, aber in dem wir uns in Vertrauen auf Gott und den uns von ihm geschenkten Gaben und Ressourcen zutrauen, diese Herausforderung zu bewältigen.

Umrahmt wurde die Andacht von Kantor Michael Dorn an der Orgel der Spitalkirche. Koschyk hatte die beiden Lieder „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ und „Kündet allen in der Not“ ausgewählt. Seit vier Jahrzehnten finden an den Werktagen von Montag bis Freitag täglich zwischen 17.05 und 17.15 Uhr Andachten statt. Ausgangspunkt war in den 1970er Jahren die Überlegung, dass Menschen, die den Stadtbus benutzen, die Zeit zwischen der Ankunft um 17 Uhr und der Weiterfahrt um 17.20 Uhr für einen Abstecher in die Spitalkirche nutzen könnten. Damals allerdings lag der Busbahnhof noch direkt auf dem Marktplatz. Auch wenn heute der zentrale Omnibushalt weiter entfernt liegt, nutzen viele Passanten noch immer die Möglichkeit, kurz innezuhalten und sich in der Hektik und Geschäftigkeit unterbrechen zu lassen. Dies gelte ganz besonders in der Adventszeit.

Zu Hartmut Koschyks Gedanken anlässlich der Andacht „5 nach 5“ am 22. Dezember 2015 gelangen Sie HIER.

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