Für die Region
Von der Nachwelt geschätzt und verehrt / Wenn Humboldt auf Jean Paul trifft: Kulturforum setzte fiktive Begegnung in Szene
17. Juli 2017
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Goldkronach. Drei Jahre nach der Uraufführung ist das Theaterstück „Alexander von Humboldt trifft Jean Paul“ am Wochenende nach Goldkronach zurückgekehrt. Zum Auftakt des Marktplatzfestes wurde die fiktive Begegnung zwischen dem Universalgelehrten Alexander von Humboldt (1769 – 1859) und dem Dichter Jean Paul (1763 – 1825) am Samstagnachmittag in Form eines Wandertheaters an vier Spielorten gezeigt. Ausgedacht hatten sich die Szenen die Bayreuther Kulturschaffenden Karla Fohrbeck und Frank Piontek, gekonnt in Szene gesetzt wurde das Stück von der Regisseurin Marieluise Müller. Initiator war das Alexander-von-Humboldt-Kulturforum Schloss Goldkronach.

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Theoretisch hätten sie sich begegnen können, denn sie waren so etwas wie Zeitgenossen. Auch die vier Spielstätten, der wunderbar sakrale Raum der Stadtkirche, der Saal des Gasthofes „Meister Bär“,  der Barockgarten des Goldkronacher Schlosses und das Bergbaumuseum sind Orte, die sowohl Alexander von Humboldt, als auch Jean Paul gekannt haben könnten. Trotzdem ist nichts überliefert, dass darauf hinweist, ja nicht einmal, dass beide überhaupt voneinander wussten.

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Obwohl Frank Piontek sein Stück speziell für Goldkronach konzipiert hatte, setzt er die vier Spielszenen ohne Zeit und Raum an und lässt beide Hauptakteure auf ihr irdisches Leben zurückblicken und ihr Wirken einordnen. Als Ergebnis der fiktiven Begegnung lässt sich festhalten: beide sind erstaunt, dass sie von der Nachwelt so geschätzt und verehrt werden.

Dem Produktionsteam ist es zu verdanken, dass sämtliche Rollen erstklassig mit bekannten Akteuren der Bayreuther Studiobühne besetzt wurden: mit Wolfgang Ster als Alexander von Humboldt und  Marcus Leclaire als Jean Paul. Carolin Dix spielte die Rolle des kommentierenden Engels und des Schankburschen und die Flötistin und Cellistin Sybille Fritz umrahmte die Szenen gekonnt musikalisch.

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Historisch ist keine Begegnung zwischen Humboldt und Jean Paul verbürgt, aber sie hätten sich begegnen können, sagte der Bundestagsabgeordnete und Mitbegründer des Kulturforums Hartmut Koschyk. Das Stück mache deutlich, was beide Persönlichkeiten der Zeitgeschichte geistig und kulturell bedeuten. Er könne sich an dem Stück gar nicht sattsehen, so Koschyk.

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Alexander von Humboldt war von 1792 bis 1797 als Bergwerkinspektor und Königlicher Oberbergmeister in den beiden Fürstentümern Brandenburg-Bayreuth und Brandenburg-Ansbach tätig. Fachleute sind sich einig, dass alle seine späteren wissenschaftlichen Arbeiten hier ihren Anfang genommen haben. Fast sein ganzes Leben lang verbrachte dagegen der Dichter Jean Paul, geboren in Wunsiedel, gestorben in Bayreuth, in der Region. Wer Jean Paul gelesen hat, der weiß, dass die Gegend um Bad Berneck, Goldkronach und Bindlach in mehrfacher Weise literarisch verewigt wurde.

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Stephan Herbert Fuchs

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